Sonntag, 24.07.2005 - 23:36
Zone des absoluten Schwachsinns
Da bringt sich in Berlin ein Lebensmüder mit seinem Flugzeug durch einen
Absturz um. Ganz offensichtlich verfolgt der Mann weder terroristische
Ziele, noch hat er irgendwelche Anstalten gemacht, irgendjemand anders
mit in den Tod zu reißen.
Unseren Politikern fällt nun ganz zufällig das offensichtliche auf: Ooops, wie konnte der denn da hin kommen? Und schlimmer noch, sie überschlagen sich nun wieder mit den unglaublichsten Vorschlägen, wie man diese immense Gefahr denn nun abwenden könnte. Ich möchte hier mal eine Reihe dieser genialen Vorschläge kommentieren.
Flugverbotszone um den Regierungssitz - vorgeschlagen und angegangen von den meisten, die sich hier zu Wort meldeten. Ein genialer Vorschlag, geradezu. Zum einen, weil sich irgendjemand, der sich und andere umbringen möchte, mit Sicherheit an Gesetzen stört, zum anderen weil man den fraglichen Flieger nichtmal auf dem Radar sehen konnte. Die geplante Verbotszone soll sich am Berliner S-Bahn-Ring orientieren. Nun, davon gibt es zwei - gehen wir zunächst mal von dem S-Bahn-Ring aus, der innerhlab Berlins läuft. Ca. drei Kilometer Abstand vom Ring zum Regierungsviertel, falls ich den Stadtplan auf die Schnelle richtig gelesen habe. Das ist eine Entfernung, die ein durchschnittliches Kleinflugzeug in etwa einer Minute zurücklegt. Eine Minute, die man für eine Reaktion hat - falls man es denn überhaupt sieht.
Luftabwehrgeschütze und bewaffnete Hubschrauber - vorgeschlagen von so einem komischen Bayern (Beckstein), der nun einfach mal gar nichts mit dem Luftraum über Berlin zu tun hat (Herr Beckstein, noch hat sie keiner gewählt - und ich hoffe, das passiert uns auch nicht!). Super Idee. An Arroganz, Ignoranz, technischer Unkenntnis, blindem Aktionismus und Populismus kaum zu übertreffen. Wenn man also das für das Radar quasi unsichtbare Flugzeug kurz vor dem Regiserungssitz zufällig entdeckt hat, dann schießt man ein hochexplosives Luftabwehrgeschoß darauf ab. Wenn man trifft (auch das ist über einer Großstadt nicht ganz so einfach), prasselt dann in einem größeren Umkreis brennender Schrott auf die Bevölkerung einer Millonenstadt - na Hauptsache, der Flieger beschädigt nicht den Rasen vor dem Reichstag.
Transponderpflicht für Kleinflugzeuge - ebenfalls ein unglaublich guter Vorschlag. Und wenn jemand was böses vorhat, wird er sich natürlich exakt daran halten und mit dem eingeschalteten Transponder anfliegen - sonst wäre er für's Radar ja unsichtbar.
Das ist gemessen am Zerstörungspotential, das ein Kleinflugzeug aufweist, alles absoluter Blödsinn. Und wer jetzt mit dem "da könnte ja Sprengstoff drin sein" Argument kommt: Das könnte in jedem blöden Auto, mit dem man dort vorfahren kann, auch. Wo bleibt die Fahrverbotszone?
Und was sagen die Profis? Nun, die deutsche Flugsicherung sieht große Probleme, so ein Verbot überhaupt gegen jemanden mit terroristischen Absichten durchsetzen zu können. Die Bundeswehr mahnt zur Besonnenheit in diesem Zusammenhang.
Liebe Politiker: Wie wäre es, wenn man vor irgendwelchen Maßnahmen mal Leute konsultiert, die sich damit auskennen?
Und nochmal in Richtung Bayern, weil mich der Beckstein irgendwie ganz besonders nervt: Es sterben an jedem einzelnen der folgenden Punkte mehr Menschen als an den Folgen von Terrorismus: Rauchen. Alkohol. Individualverkehr. Ärztliche Kunstfehler. Vermeidbare Haushaltsunfälle. Warum also, Herr Beckstein, machen Sie sich zum Handlanger der Terroristen, indem sie genau das verbreiten, was diese Menschen wollen: Angst- und Schreckensszenarien?
Unseren Politikern fällt nun ganz zufällig das offensichtliche auf: Ooops, wie konnte der denn da hin kommen? Und schlimmer noch, sie überschlagen sich nun wieder mit den unglaublichsten Vorschlägen, wie man diese immense Gefahr denn nun abwenden könnte. Ich möchte hier mal eine Reihe dieser genialen Vorschläge kommentieren.
Flugverbotszone um den Regierungssitz - vorgeschlagen und angegangen von den meisten, die sich hier zu Wort meldeten. Ein genialer Vorschlag, geradezu. Zum einen, weil sich irgendjemand, der sich und andere umbringen möchte, mit Sicherheit an Gesetzen stört, zum anderen weil man den fraglichen Flieger nichtmal auf dem Radar sehen konnte. Die geplante Verbotszone soll sich am Berliner S-Bahn-Ring orientieren. Nun, davon gibt es zwei - gehen wir zunächst mal von dem S-Bahn-Ring aus, der innerhlab Berlins läuft. Ca. drei Kilometer Abstand vom Ring zum Regierungsviertel, falls ich den Stadtplan auf die Schnelle richtig gelesen habe. Das ist eine Entfernung, die ein durchschnittliches Kleinflugzeug in etwa einer Minute zurücklegt. Eine Minute, die man für eine Reaktion hat - falls man es denn überhaupt sieht.
Luftabwehrgeschütze und bewaffnete Hubschrauber - vorgeschlagen von so einem komischen Bayern (Beckstein), der nun einfach mal gar nichts mit dem Luftraum über Berlin zu tun hat (Herr Beckstein, noch hat sie keiner gewählt - und ich hoffe, das passiert uns auch nicht!). Super Idee. An Arroganz, Ignoranz, technischer Unkenntnis, blindem Aktionismus und Populismus kaum zu übertreffen. Wenn man also das für das Radar quasi unsichtbare Flugzeug kurz vor dem Regiserungssitz zufällig entdeckt hat, dann schießt man ein hochexplosives Luftabwehrgeschoß darauf ab. Wenn man trifft (auch das ist über einer Großstadt nicht ganz so einfach), prasselt dann in einem größeren Umkreis brennender Schrott auf die Bevölkerung einer Millonenstadt - na Hauptsache, der Flieger beschädigt nicht den Rasen vor dem Reichstag.
Transponderpflicht für Kleinflugzeuge - ebenfalls ein unglaublich guter Vorschlag. Und wenn jemand was böses vorhat, wird er sich natürlich exakt daran halten und mit dem eingeschalteten Transponder anfliegen - sonst wäre er für's Radar ja unsichtbar.
Das ist gemessen am Zerstörungspotential, das ein Kleinflugzeug aufweist, alles absoluter Blödsinn. Und wer jetzt mit dem "da könnte ja Sprengstoff drin sein" Argument kommt: Das könnte in jedem blöden Auto, mit dem man dort vorfahren kann, auch. Wo bleibt die Fahrverbotszone?
Und was sagen die Profis? Nun, die deutsche Flugsicherung sieht große Probleme, so ein Verbot überhaupt gegen jemanden mit terroristischen Absichten durchsetzen zu können. Die Bundeswehr mahnt zur Besonnenheit in diesem Zusammenhang.
Liebe Politiker: Wie wäre es, wenn man vor irgendwelchen Maßnahmen mal Leute konsultiert, die sich damit auskennen?
Und nochmal in Richtung Bayern, weil mich der Beckstein irgendwie ganz besonders nervt: Es sterben an jedem einzelnen der folgenden Punkte mehr Menschen als an den Folgen von Terrorismus: Rauchen. Alkohol. Individualverkehr. Ärztliche Kunstfehler. Vermeidbare Haushaltsunfälle. Warum also, Herr Beckstein, machen Sie sich zum Handlanger der Terroristen, indem sie genau das verbreiten, was diese Menschen wollen: Angst- und Schreckensszenarien?
Dienstag, 19.07.2005 - 13:07
Erster Eindruck FreeBSD 6
Ich konnte es, nachdem ich mir endlich ein neues Notebook gegönnt habe,
ja nicht sein lassen und mußte auf meinem alten Notebook mal ein die
BETA1 von FreeBSD 6.0 ausprobieren.
Die Bezeichnung BETA trägt die aktuelle Version noch ganz zu recht, wie allein die Installation offenbart. Neben Problemen mit dem CDROM (ich habe letztlich über NFS installiert) fiel mir im wesentlichen auf, daß offenbar die Integration des neuen DHCP Clients in sysinstall noch kein brauchbares Maß angenommen hat - zu deutsch: feste Netzwerkeinstellungen benutzen.
Nach der Installation mußte ich natürlich zunächst mal den wpa_supplicant testen - endlich weg von meinem alten netconf script, hin zu einer ins System integrierten Methode, automatisch ein bekanntes WLAN auszuwählen. Die manpage ist für den WEP-Fall leider eher noch wenig informativ, nach ein wenig suchen im Netz ist es jedoch recht einfach, eine passende Konfiguration zu erzeugen. Nachdem die dann drin war, klappte es auch ganz gut - bis auf die Tatsache, daß ohne Fehlermeldung die Netzverbindung irgendwann kommentarlos abbrach und auch nicht so einfach reaktiviert werden konnte. Ich hab's dann erstmal nicht weiter untersucht und mich lieber daran erfreut, daß Ziehen und Stecken des Netzwerkkabels mittlerweile durch den DHCP Client durch entsprechende Aktionen begleitet werden kann.
Eine Panic hab ich noch nicht provozieren können :-) Nach dem Ausschalten der Debugging-Optionen im Kernel und dem Anpassen der malloc flags machte das Notebook aber einen angenehmen Eindruck, was die Performance betraf.
Fazit: Es ist eine BETA, so wie es dransteht. Die Probleme scheinen mir aber eher kleinerer Natur und ich freue mich schon drauf, mal ein paar Lasttests zu machen und Vergleiche mit den laufenden 5er-Maschinen anzustellen, speziell wenn es um threaded applications geht, aber auch hinsichtlich der allgemeinen Performance.
Die Bezeichnung BETA trägt die aktuelle Version noch ganz zu recht, wie allein die Installation offenbart. Neben Problemen mit dem CDROM (ich habe letztlich über NFS installiert) fiel mir im wesentlichen auf, daß offenbar die Integration des neuen DHCP Clients in sysinstall noch kein brauchbares Maß angenommen hat - zu deutsch: feste Netzwerkeinstellungen benutzen.
Nach der Installation mußte ich natürlich zunächst mal den wpa_supplicant testen - endlich weg von meinem alten netconf script, hin zu einer ins System integrierten Methode, automatisch ein bekanntes WLAN auszuwählen. Die manpage ist für den WEP-Fall leider eher noch wenig informativ, nach ein wenig suchen im Netz ist es jedoch recht einfach, eine passende Konfiguration zu erzeugen. Nachdem die dann drin war, klappte es auch ganz gut - bis auf die Tatsache, daß ohne Fehlermeldung die Netzverbindung irgendwann kommentarlos abbrach und auch nicht so einfach reaktiviert werden konnte. Ich hab's dann erstmal nicht weiter untersucht und mich lieber daran erfreut, daß Ziehen und Stecken des Netzwerkkabels mittlerweile durch den DHCP Client durch entsprechende Aktionen begleitet werden kann.
Eine Panic hab ich noch nicht provozieren können :-) Nach dem Ausschalten der Debugging-Optionen im Kernel und dem Anpassen der malloc flags machte das Notebook aber einen angenehmen Eindruck, was die Performance betraf.
Fazit: Es ist eine BETA, so wie es dransteht. Die Probleme scheinen mir aber eher kleinerer Natur und ich freue mich schon drauf, mal ein paar Lasttests zu machen und Vergleiche mit den laufenden 5er-Maschinen anzustellen, speziell wenn es um threaded applications geht, aber auch hinsichtlich der allgemeinen Performance.
Mittwoch, 06.07.2005 - 16:03
Zum Glück passiert mir sowas nicht
Provider | Guten Tag |
Kunde | Guten Tag, meine Internet ist weg. |
Provider | Wie - ihr Internet ist weg? |
Kunde | Naja. ich kann nicht mehr einwählen. |
Provider | Welche Fehlermeldung bekommen Sie denn?? |
Kunde | Was Fehlermeldung?? Keine Fehlermeldung habe ich! |
Provider | Sehen Sie die Leuchten an Ihrem Modem oder Router? |
Kunde | Nein, keine Lichter zu sehen bei mir! |
Provider | Ist denn Ihr Modem oder Router an??? |
Kunde | Nein Modem kaputt. Ich haben mein Modem seit Wochenende deshalb aus gemacht. |
Provider | Aha!!! Und wie wollen Sie dann ins Netz, wenn Ihr Modem aus ist??? |
Kunde | Na wie immer mit meine Compüter. |
Die Providermitarbeiterin erklärt der Kundin, wie man technisch über DSL ins Internet kommt und dass Sie unbedingt ein Modem benötigt. uws. usw. usw. .....
Kunde | Aha, ich brauchen ein neues Modem, ja?? |
Provider | Ja! Wenn Ihr Modem kaputt ist, benötigen Sie auf jeden Fall ein neues DSL Modem oder einen neuen DSL Router! |
Kunde | Hmmm... Gut dann du mir schicken ein neues Modem. |
Provider | Kein Problem, ich kann Ihnen gerne ein DSL Gerät mit zwei Funktionen - Modem und Router Funktionalität - heute noch zusenden. Das Gerät kostet 69,95 Euro. |
Kunde | Ohhhh! Ich muss zahlen! |
Provider | Ja - 69,95 Euro kostet das Gerät. |
Kunde | Gotteswill! so teuer!!! Wo ich kriege andere Modem?? |
Provider | Dann müssen Sie mal bei Media-Markt oder Saturn gucken, zum Beispiel. |
Kunde | Was kostet Modem bei Media-Markt??? |
Provider | Das kann ich Ihnen nicht sagen! Ich kenne die Preise bei Media-Markt nicht... |
Kunde | Warum du nicht kennen Preis von Modem bei Meidamarkt????? |
Diesen wirklich wunderschönen Dialog mit einer Kundin führte am Dienstag, den 05.07.2005 meine liebe Kollegin Melek und hat ihn mir - nachdem wir uns alle herzlichst amüsiert hatten - auch gleich noch verschriftlicht. Schließlich soll es ja authentisch sein!