Dienstag, 02.08.2005 - 08:35
Addendum: Flugverbotszone über Berlin
Bezüglich meines letzten Blog-Artikels
Zone des absoluten Schwachsinns mußte ich erfreut feststellen, daß
bei Spiegel Online offenbar jemand
meinen Vorschlag befolgt hat und mal Leute gefragt hat, die sich damit
auskennen. Im Artikel
Innere Sicherheit - Luftkrieg über Berlin wird Stück für Stück
auseinandergenommen, warum die Vorschläge einfach nicht funktionieren.
Ich möchte hier einfach mal ein paar Zitate reinstellen (da ich nicht
weißt, wie lange der Artikel abrufbar bleibt):
Das Spiel mit der Apokalypse war so verlockend, dass den Beteiligten die Realität schnell aus dem Blick geriet.
Sehr schön auf den Punkt gebracht!
Nur mit "viel Glück" könnten "Awacs"-Flugzeuge der Nato stoffbespannte Flieger wie den "Kiebitz" erfassen, sagt ein Luftwaffengeneral, weil deren Oberfläche Radarstrahlen kaum reflektiere.
Eben. Die Gefahrenlage überhaupt einmal festzustellen ist schon schwierig.
Doch die deutsche Armee besitzt keine Helikopter, mit denen Kleinflieger abgeschossen werden könnten.
Nachdem wir das Flugzeug nicht gefunden haben, können wir es also nicht abschießen.
Selbst wenn ständig ein "Tiger" im Hof des Kanzleramts stünde, würde es nach dem Alarm mindestens fünf Minuten dauern, bis die Piloten in der Luft wären.
Weil die nicht vorhandenen Waffen vom Boden aus nicht funktionieren gegen Luftziele, die man nichtmal entdeckt hat.
Die "Patriot" ist für den Kampf gegen einen Gegner in weiter Entfernung konstruiert, der 3000 Meter und höher fliegt.
Deswegen greifen wir also auf Waffen zurück, die leider erstmal 2900 Meter am Ziel vorbeischießen, ehe sie das unentdeckte Ziel auch nicht finden...
Kommen wir also zu den Stinger-Raketen mit Wärmesuchkopf:
Die Projektile, die mit einem Wärmesuchkopf dem Abgasstrahl des Fliegers folgen, sind zwar unglaublich schnell - vier Kilometer in acht Sekunden -, doch wendig sind sie nicht.
Abgesehen von der Tatsache, daß jede Dönerbraterei am Boden vermutlich ein heißeres Ziel abgibt, fliegt dann eine Rakete mit Treibstoff und Sprengtsoff an Bord mit unglaublicher Geschwindigkeit nahezu ziellos durch die Gegend, sollte sich ein Pilot mit bösen Absichten und Grundwissen über die Verteidigungstechnik - ich will sagen, man könnte es erwarten - mit seiner langsamen Maschine nicht etwa geradlinig dem Ziel nähern, sondern die Impertinenz besitzen, auch noch eine Kurve hinzulegen.
Ein "Luftkrieg über Berlin", sagt der Luftwaffen-Oberst süffisant, würde durch herabfallende Trümmer wohl mehr Leben kosten als der Einschlag eines Leichtfliegers.
In welcher Welt leben wir, wenn wir in Deutschland schon wieder an dem Punkt sind, wo Politiker unisono nach gewaltsamen Lösungen schreien, während das Militär(!) zur Zurückhaltung mahnt? In einem Land, in dem man sonst nur allzuoft mit seiner nationalen Vergangenheit konfrontiert wird (meine persönliche ist es nämlich nicht!), sollten die gleichen Leute vielleicht den historischen Vergleich an dieser Stelle nicht scheuen.
Das Spiel mit der Apokalypse war so verlockend, dass den Beteiligten die Realität schnell aus dem Blick geriet.
Sehr schön auf den Punkt gebracht!
Nur mit "viel Glück" könnten "Awacs"-Flugzeuge der Nato stoffbespannte Flieger wie den "Kiebitz" erfassen, sagt ein Luftwaffengeneral, weil deren Oberfläche Radarstrahlen kaum reflektiere.
Eben. Die Gefahrenlage überhaupt einmal festzustellen ist schon schwierig.
Doch die deutsche Armee besitzt keine Helikopter, mit denen Kleinflieger abgeschossen werden könnten.
Nachdem wir das Flugzeug nicht gefunden haben, können wir es also nicht abschießen.
Selbst wenn ständig ein "Tiger" im Hof des Kanzleramts stünde, würde es nach dem Alarm mindestens fünf Minuten dauern, bis die Piloten in der Luft wären.
Weil die nicht vorhandenen Waffen vom Boden aus nicht funktionieren gegen Luftziele, die man nichtmal entdeckt hat.
Die "Patriot" ist für den Kampf gegen einen Gegner in weiter Entfernung konstruiert, der 3000 Meter und höher fliegt.
Deswegen greifen wir also auf Waffen zurück, die leider erstmal 2900 Meter am Ziel vorbeischießen, ehe sie das unentdeckte Ziel auch nicht finden...
Kommen wir also zu den Stinger-Raketen mit Wärmesuchkopf:
Die Projektile, die mit einem Wärmesuchkopf dem Abgasstrahl des Fliegers folgen, sind zwar unglaublich schnell - vier Kilometer in acht Sekunden -, doch wendig sind sie nicht.
Abgesehen von der Tatsache, daß jede Dönerbraterei am Boden vermutlich ein heißeres Ziel abgibt, fliegt dann eine Rakete mit Treibstoff und Sprengtsoff an Bord mit unglaublicher Geschwindigkeit nahezu ziellos durch die Gegend, sollte sich ein Pilot mit bösen Absichten und Grundwissen über die Verteidigungstechnik - ich will sagen, man könnte es erwarten - mit seiner langsamen Maschine nicht etwa geradlinig dem Ziel nähern, sondern die Impertinenz besitzen, auch noch eine Kurve hinzulegen.
Ein "Luftkrieg über Berlin", sagt der Luftwaffen-Oberst süffisant, würde durch herabfallende Trümmer wohl mehr Leben kosten als der Einschlag eines Leichtfliegers.
In welcher Welt leben wir, wenn wir in Deutschland schon wieder an dem Punkt sind, wo Politiker unisono nach gewaltsamen Lösungen schreien, während das Militär(!) zur Zurückhaltung mahnt? In einem Land, in dem man sonst nur allzuoft mit seiner nationalen Vergangenheit konfrontiert wird (meine persönliche ist es nämlich nicht!), sollten die gleichen Leute vielleicht den historischen Vergleich an dieser Stelle nicht scheuen.