Montag, 29.05.2006 - 19:33
Haschisch macht gleichgültig
"Haschisch macht gleichgültig!" - "Mir doch egal!"
Der Witz ist eigentlich recht alt. Und irgendwie ist es wie bei den meisten Witzen: Lustig sind sie nur, wenn ein kleines Fünkchen Wahrheit drinsteckt.
Der mutmaßliche (auch wenn die alle Umstände dafür sprechen, verurteilt ist er noch nicht!) Täter war nach Angaben der Polizei stark alkoholisiert. Vielleicht hat er auch gekifft. Und beides zusammen wird sicherlich seinen Teil zu dieser Tat beigetragen haben. Aber: Gekifft haben ganz viele Leute auf dieser Welt, deswegen gleich versucht Menschen umzubringen haben aber die wenigsten davon. Die Zahl der Körperverletzungen, versuchten und ausgeführten Morde, Totschäge, fahrlässigen Tötungen etc., die unter Alkoholeinfluß geschehen sind dürfte bei weitem dürfte bei weitem höher liegen.
Aber auszusprechen, daß Alkohol die weitaus schlimmere Droge ist, würde vermutlich zu vielen Lesern des nebenstehenden Druckerzeugnisses auf die Füße treten. Da fühlt man sich doch viel besser, wenn man mit dem Finger auf andere zeigen kann. Wir haben's doch schon immer gewußt!
Achso, steht ja doch da in dem kleinen Kästchen an der Seite, daß er "schon in der Schule Alkohol trank". Tja, hätte er mal lieber erst abends gesoffen, dann wär's sicher nicht so gekommen.
Freitag, 26.05.2006 - 18:02
Das Milliarden-Wunder(n)
Heute ist es endlich soweit! Berlin feiert! Und zwar nicht irgendwas,
sondern die Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs. Da haben wir Berliner uns
aus vielerlei Hinsicht ein Wunder geleistet - im Sinne von da kann
man sich eigentlich nur noch wundern.
Das wiedervereinigte Berlin brauchte ein neues Bahnkonzept - das steht wohl außer Frage. Also haben sich ein paar Leute von der Bahn hingesetzt und das Pilzkonzept ersonnen. Damit hat Berlin etwas geschafft, was wohl kaum eine Stadt von sich behaupten kann: Für mehr als eine Milliarde Euro haben wir es geschafft, die Fernbahnhöfe aus der City zu entfernen! In den meisten Städten dieser Welt kann man den Zug im Hauptbahnhof verlassen und steht im regen Treiben der Großstadt. In Berlin kann man künftig die neuen Fernbahnhöfe verlassen - und steht in der Wüste.
Ein Hort des Lebens mit Einkaufsgelegenheiten und Büros soll der neue Hauptbahnhof werden - wie denn in dieser Umgebung?
Und überhaupt: Hauptbahnhof? Was soll denn das? Da läßt man Berliner über den Namen abstimmen, wie immer geht das schief, weil die Berliner nicht das wollen, was die Oberen ihnen schmackhaft zu machen und dann macht die werte Bonzenhaftigkeit soch, was sie will. Lehrter Bahnhof - wie seit Urzeiten - sollte er heißen. Daraus wurde dann ein "Hauptbahnhof - Lehrter Bahnhof". Daraus wurde dann ein
Und jetzt feiern wir die Eröffnung des Hauptbahnhofs. Ganz ohne Lehrter Bahnhof. Wir feiern das Ausbluten der Westberliner Innenstadt und den Verlust des Bahnhofs Zoo im Fernverkehr. Wir feiern, daß man einen riesen Bahnhof macht um einen Bahnhof, für den man eine nicht gerade kleine Imagekampagne auffahren muß.
Sorry Jungs, aber ich bleibe skeptisch.
Das wiedervereinigte Berlin brauchte ein neues Bahnkonzept - das steht wohl außer Frage. Also haben sich ein paar Leute von der Bahn hingesetzt und das Pilzkonzept ersonnen. Damit hat Berlin etwas geschafft, was wohl kaum eine Stadt von sich behaupten kann: Für mehr als eine Milliarde Euro haben wir es geschafft, die Fernbahnhöfe aus der City zu entfernen! In den meisten Städten dieser Welt kann man den Zug im Hauptbahnhof verlassen und steht im regen Treiben der Großstadt. In Berlin kann man künftig die neuen Fernbahnhöfe verlassen - und steht in der Wüste.
Ein Hort des Lebens mit Einkaufsgelegenheiten und Büros soll der neue Hauptbahnhof werden - wie denn in dieser Umgebung?
Und überhaupt: Hauptbahnhof? Was soll denn das? Da läßt man Berliner über den Namen abstimmen, wie immer geht das schief, weil die Berliner nicht das wollen, was die Oberen ihnen schmackhaft zu machen und dann macht die werte Bonzenhaftigkeit soch, was sie will. Lehrter Bahnhof - wie seit Urzeiten - sollte er heißen. Daraus wurde dann ein "Hauptbahnhof - Lehrter Bahnhof". Daraus wurde dann ein
HAUPTBAHNHOF
Lehrter BahnhofUnd jetzt feiern wir die Eröffnung des Hauptbahnhofs. Ganz ohne Lehrter Bahnhof. Wir feiern das Ausbluten der Westberliner Innenstadt und den Verlust des Bahnhofs Zoo im Fernverkehr. Wir feiern, daß man einen riesen Bahnhof macht um einen Bahnhof, für den man eine nicht gerade kleine Imagekampagne auffahren muß.
Sorry Jungs, aber ich bleibe skeptisch.
Dienstag, 23.05.2006 - 16:12
Musikindustrie vs. eDonkey
Wie an
verschiedenen Stellen heute zu lesen ist, hat die Staatsanwaltschaft
Köln als fremdgesteuerte Erfüllungsgehilfin der Musikindurstie einen
"Schweren Schlag" gegen eDonkey-Nutzer ausgeführt. Neben dem üblichen
Blech, das bei so einer Aktion geredet wird, war auch dieses hier zu
vernehmen:
IFPI-Chef Kennedy nutzte die Pressekonferenz in Köln für eine Positionsbestimmung. [...] Jetzt will er die Provider in die Pflicht nehmen. "Wichtig ist, dass jetzt die Internet-Service-Provider ihre Kunden aufklären, dass dies illegal ist." (Zitat: heise news)
Ich fordere:
Im wesentlichen finde ich allerdings, daß es jetzt ganz besonders wichtig ist, den "Freunden" aus der Musikindustrie mal zu erklären, wie die Welt funktioniert. Das Internet hat tausende Anwendungsmöglichkeiten, genau wie das Telefon, eine Straße, der Strom aus der Steckdose. Die absolut allermeisten davon sind absolut legal. Niemand käme darauf, die Post in die Pflicht zu nehmen, weil sie CDs mit Raubkopien transportiert. Niemand verklagt den Staat, weil er die Straßen zu Verfügung gestellt hat, auf denen jedes Jahr hunderte Menschen sterben. Aber vielleicht sollte mal jemand die Musikindustrie in die Pflicht nehmen, weil irgendjemand in irgendeiner Disco einen Hörsturz erlitten hat - aufgrund des Konsums ihrer Produkte. Und schließlich zahle ich mit meinen Krankenkassenbeiträgen für die Folgen! Nur, um die Absurdität der Forderung des Herrn Kennedy zu unterstreichen.
IFPI-Chef Kennedy nutzte die Pressekonferenz in Köln für eine Positionsbestimmung. [...] Jetzt will er die Provider in die Pflicht nehmen. "Wichtig ist, dass jetzt die Internet-Service-Provider ihre Kunden aufklären, dass dies illegal ist." (Zitat: heise news)
Ich fordere:
- Wichtig ist, daß jetzt Hersteller von Stiften ihre Kunden aufklären, daß das Fälschen von Unterschriften illegal ist!
- Wichtig ist, daß jetzt Betreiber von Telefonnetzen ihren Kunden erklären, daß sexuelle Belästigung am Telefon illegal ist!
- Wichtig ist, daß jetzt Haushaltswarengeschäfte ihren Kunden erklären, daß Morde mit Küchenmessern illegal sind!
- Wichtig ist, daß jetzt Stromanbieter ihren Kunden erklären, daß der zu laute Betrieb einer Stereoanlage illegal ist!
- Wichtig ist, daß jetzt Wasserwerke ihren Kunden erklären, daß das Fluten von Nachbars Garten illegal ist!
- [...]
Im wesentlichen finde ich allerdings, daß es jetzt ganz besonders wichtig ist, den "Freunden" aus der Musikindustrie mal zu erklären, wie die Welt funktioniert. Das Internet hat tausende Anwendungsmöglichkeiten, genau wie das Telefon, eine Straße, der Strom aus der Steckdose. Die absolut allermeisten davon sind absolut legal. Niemand käme darauf, die Post in die Pflicht zu nehmen, weil sie CDs mit Raubkopien transportiert. Niemand verklagt den Staat, weil er die Straßen zu Verfügung gestellt hat, auf denen jedes Jahr hunderte Menschen sterben. Aber vielleicht sollte mal jemand die Musikindustrie in die Pflicht nehmen, weil irgendjemand in irgendeiner Disco einen Hörsturz erlitten hat - aufgrund des Konsums ihrer Produkte. Und schließlich zahle ich mit meinen Krankenkassenbeiträgen für die Folgen! Nur, um die Absurdität der Forderung des Herrn Kennedy zu unterstreichen.
Montag, 22.05.2006 - 11:42
Dunkle Mächte
per Fax wünschte sich ein Kunde den Wechsel seiner festen IP. Denn in
letzter Zeit hatte er bemerkt, daß sich "fremde Leute" auf seinen
Rechner "via VNC drauf schalten" und ihn "ausspionieren"! Da auch streng
vertrauliche Kundendaten auf dem Rechner sind, geht das natürlich nicht.
Zum Glück sitz ich nicht an der Hotline, die dem guten Menschen in freundlichen Worten erklären muß, daß der gewünschte Lösungsansatz wohl kaum von nachweisbarem Erfolg gekrönt sein dürfte...
Zum Glück sitz ich nicht an der Hotline, die dem guten Menschen in freundlichen Worten erklären muß, daß der gewünschte Lösungsansatz wohl kaum von nachweisbarem Erfolg gekrönt sein dürfte...
Montag, 15.05.2006 - 10:38
Schlafstörungen
Wenn nachts der Alarm losgeht, daß die diversen DSL-Peerings und ein
Uplink ausgefallen sind, dann sorgt das gemeinhin nicht für einen
sonderlich ruhigen Schlaf. Zunächst mal versucht man im Halbschlaf
rauszukriegen, was das Problem ist und wenn man es dann eingrenzen
konnte auf etwas, was beim Uplink-Provider liegt, dann möchte man
denselbigen informieren.
Selbiger ließ sich aber so leicht nicht anrufen. Wenn der nämlich seinen Berliner POP zu einer geplanten (uns leider aber nicht angekündigten) Wartung runterfährt, dann ist es im Berliner Raum auch nicht mehr möglich, weder per Festnetz noch per Handy, selbigen zu erreichen, da offenbar die Telefonie über den gleichen Standort geroutet wird. Es ist auch nicht das erste mal, daß wir die Feststellung gemacht haben.
Immerhin haben wir ja zum Glück noch andere Uplinks, so daß das Schreiben einer Mail möglich war (diese wurde auch zugestellt und führte zu einem Rückruf). Aber so recht glücklich macht das alles nicht...
Nachtrag: Die Wartungsarbeiten wurden angekündigt. Nur leider erreichte uns die Mail nicht, weil der Sender Verify schiefging (ja, ich weiß, böse), da die Absendeadresse nicht existierte. Und jetzt ratet mal, warum da niemand einen Bounce bekommen hat...
Selbiger ließ sich aber so leicht nicht anrufen. Wenn der nämlich seinen Berliner POP zu einer geplanten (uns leider aber nicht angekündigten) Wartung runterfährt, dann ist es im Berliner Raum auch nicht mehr möglich, weder per Festnetz noch per Handy, selbigen zu erreichen, da offenbar die Telefonie über den gleichen Standort geroutet wird. Es ist auch nicht das erste mal, daß wir die Feststellung gemacht haben.
Immerhin haben wir ja zum Glück noch andere Uplinks, so daß das Schreiben einer Mail möglich war (diese wurde auch zugestellt und führte zu einem Rückruf). Aber so recht glücklich macht das alles nicht...
Nachtrag: Die Wartungsarbeiten wurden angekündigt. Nur leider erreichte uns die Mail nicht, weil der Sender Verify schiefging (ja, ich weiß, böse), da die Absendeadresse nicht existierte. Und jetzt ratet mal, warum da niemand einen Bounce bekommen hat...