Dienstag, 22.08.2006 - 12:19
Und noch ein Nachtrag
Auf N24 ist heute schon die Rede von "den vereitelten
Kofferbomben-Anschlägen". Und im Beitrag: "Deutschland ist zum
Zielpunkt von Anschlägen geworden - nicht erst seit den
vereitelten Anschlägen von Youssef Mohammad und seinen
Komplizen.".
Ich bin kein großer Anhänger von Verschwörungstheorien, aber die derzeitige Berichterstattung und die sogenannte "Sicherheitsdebatte", die zwanghaft folgt, legt die Vermutung einfach nahe, daß hier gezielt Informationen und Meinungen manipuliert werden.
Na, wie weit ist es noch, bis irgendjemand behauptet, die Anschläge konnten nur durch die Videoüberwachung an den Bahnhöfen verhindert werden? Denn exakt das ist der Schwachpunkt in der Diskussion um mehr Videoüberwachung. Weder hier noch anderswo, wurde dadurch irgendetwas verhindert. Aber das Ministerium für Wahrheit wird's schon richten.
Ich bin kein großer Anhänger von Verschwörungstheorien, aber die derzeitige Berichterstattung und die sogenannte "Sicherheitsdebatte", die zwanghaft folgt, legt die Vermutung einfach nahe, daß hier gezielt Informationen und Meinungen manipuliert werden.
Na, wie weit ist es noch, bis irgendjemand behauptet, die Anschläge konnten nur durch die Videoüberwachung an den Bahnhöfen verhindert werden? Denn exakt das ist der Schwachpunkt in der Diskussion um mehr Videoüberwachung. Weder hier noch anderswo, wurde dadurch irgendetwas verhindert. Aber das Ministerium für Wahrheit wird's schon richten.
Dienstag, 22.08.2006 - 09:08
Nachtrag zur Videoüberwachung
Und wem das mit dem Beitrag der Videoüberwachung zum Fahndungserfolg
jetzt seltsam vorkommt, wenn er die verschiedenen Artikel liest, dem sei
gesagt, daß es vermutlich einfach daran liegt, daß ich paranoid werde.
Erste Meldungen (bei N24, n-tv) sprachen davon, daß die Veröffentlichung
des Videomaterials keinerlei Beitrag geleistet habe. Kurz darauf wurde
in anderen Medien ein Zusammenhang hergestellt, allerdings mit einer
bemerkenswerten Formulierung, z.B. Spiegel Online: "Die deutschen
Behörden wurden nach der Veröffentlichung der Überwachungsvideos im Lauf
des Freitags vom libanesischen militärischen Nachrichtendienst auf den
Verdächtigen hingewiesen. Berichten zufolge kamen die Libanesen dem
mutmaßlichen Terroristen durch abgehörte Telefonate auf die Spur."
Diese Formulierung suggeriert einen Zusammenhang, sie stellt ihn im
wörtlichen Sinne allerdings nicht her. Kurz danach ist einer
Reuters-Meldung über Merkels Stellungnahme Folgendes zu lesen: "Wie
wichtig die Videoüberwachung sei, zeige die Identifizierung eines der
mutmaßlichen Bombenleger, der von Bahnhofs-Kameras gefilmt worden
war.".
Montag, 21.08.2006 - 19:30
Die Koalition der Stulligen zieht in den Krampf gegen den Terror
Nicht nur in London, auch in Deutschland ist es gerade nochmal
gutgegangen. Während der Terrorplot von London verhindert werden konnte,
weil man durch geheimdienstliche Arbeit in Pakistan eine initiale Spur
hatte, die man weiterverfolgen konnte, explodierten die Bomben in den
deutschen Zügen nicht, weil die Bombenbauer offenbar handwerkliche
Fehler gemacht hatten. So weit, so gut.
Gerade nach letzterem Vorfall entwickelt sich mal wieder die sogenannte "Sicherheitsdebatte", bei der sich Politiker aller Couleur mit ausgereiften Patentrezepten dringend als Heilsbringer profilieren wollen.
Ein großartiges Konzept: "Rail-Marshalls". Angelehnt an die bewaffneten Begleiter in Flugzeugen (deren einziger Erfolg bisher die Erschießung eines Unschuldigen war), soll ein bewaffneter Zugbegleiter in deutschen Zügen eingesetzt werden. Abgesehen von kleinen Ungereimtheiten, wie daß so ein Zug mehr als einen Wagen hat und damit deutlich schwerer zu überschauen ist, drehen wir die Zeit mal ein paar Jahre zurück und überlegen, aus welcher Situation heraus die Sky-Marshalls entstanden sind: Terroristen haben Flugzeuge entführt und sie in Gebäude gelenkt, nachdem sie die Piloten außer Gefecht gesetzt hatten. Das Flugzeug selbst war hier nicht das Ziel des Anschlags, sondern das Instrument. Und nur in dieser Konstellation macht das ganze Sinn. Denn wenn der Terrorist das Flugzeug einfach sprengen wollte, dann würde er seine Bombe zünden und alles fuchteln des Sky-Marshalls mit einer Waffe, würde er es denn überhaupt vorher bemerken wäre zwecklos. Mit einer Schwußwaffe in einem Flugzeug in eine Position zu kommen, die es erlaubt, jemanden gezielt zu töten, so daß er eine Bombe nicht zünden kann - ohne dabei selbst das Flugzeug zu gefährden - dürfte nur bei äußerst ungeschickten Tätern oder mit viel Glück gelingen. Und in einem Zug? Sitzt der Rail-Marshall dann im ersten Waggon und paßt auf, daß niemand zum Lokführer gelangt und den Zug nach Kuba entführt? Hat er Supermans Röntgenaugen, so daß er Bomben in Gepäckstücken erkennt und ist ausgebildeter Bombenexperte und kann die Bombe dann auch noch sicher und schnell entschärfen? Also wenn man mich fragt, dürfte die Arbeitsplatzbeschreibung in etwas darauf hinauslaufen, einen weiteren Toten oder Schwerverletzten im Falle eines Anschlags zu haben. Aber immerhin, er starb im Dienst und nicht einfach nur so. So macht man Helden.
Und natürlich kam auch wieder die Forderung nach mehr Kameras. Eine Kamera hat einen Täter, den man im Vorfeld nicht (er)kennt und dessen Vorstellung vom "Danach" im Ernstfall eh nur aus 76 Jungfrauen im nächsten Leben besteht sicher schon immer abgeschreckt. Aber vielleicht war es auch der unendliche Fahndungserfolg, der übrigens nichts mit den Videoaufnahmen zu tun hatte, sondern mit anderweitigen Vorermittlungen. Ein Schelm der Böses dabei denkt, daß man die Videoaufnahmen immerhin veröffentlichen konnte, als man den Täter eh schon kannte und kurz vor der Festnahme stand.
Gerade nach letzterem Vorfall entwickelt sich mal wieder die sogenannte "Sicherheitsdebatte", bei der sich Politiker aller Couleur mit ausgereiften Patentrezepten dringend als Heilsbringer profilieren wollen.
Ein großartiges Konzept: "Rail-Marshalls". Angelehnt an die bewaffneten Begleiter in Flugzeugen (deren einziger Erfolg bisher die Erschießung eines Unschuldigen war), soll ein bewaffneter Zugbegleiter in deutschen Zügen eingesetzt werden. Abgesehen von kleinen Ungereimtheiten, wie daß so ein Zug mehr als einen Wagen hat und damit deutlich schwerer zu überschauen ist, drehen wir die Zeit mal ein paar Jahre zurück und überlegen, aus welcher Situation heraus die Sky-Marshalls entstanden sind: Terroristen haben Flugzeuge entführt und sie in Gebäude gelenkt, nachdem sie die Piloten außer Gefecht gesetzt hatten. Das Flugzeug selbst war hier nicht das Ziel des Anschlags, sondern das Instrument. Und nur in dieser Konstellation macht das ganze Sinn. Denn wenn der Terrorist das Flugzeug einfach sprengen wollte, dann würde er seine Bombe zünden und alles fuchteln des Sky-Marshalls mit einer Waffe, würde er es denn überhaupt vorher bemerken wäre zwecklos. Mit einer Schwußwaffe in einem Flugzeug in eine Position zu kommen, die es erlaubt, jemanden gezielt zu töten, so daß er eine Bombe nicht zünden kann - ohne dabei selbst das Flugzeug zu gefährden - dürfte nur bei äußerst ungeschickten Tätern oder mit viel Glück gelingen. Und in einem Zug? Sitzt der Rail-Marshall dann im ersten Waggon und paßt auf, daß niemand zum Lokführer gelangt und den Zug nach Kuba entführt? Hat er Supermans Röntgenaugen, so daß er Bomben in Gepäckstücken erkennt und ist ausgebildeter Bombenexperte und kann die Bombe dann auch noch sicher und schnell entschärfen? Also wenn man mich fragt, dürfte die Arbeitsplatzbeschreibung in etwas darauf hinauslaufen, einen weiteren Toten oder Schwerverletzten im Falle eines Anschlags zu haben. Aber immerhin, er starb im Dienst und nicht einfach nur so. So macht man Helden.
Und natürlich kam auch wieder die Forderung nach mehr Kameras. Eine Kamera hat einen Täter, den man im Vorfeld nicht (er)kennt und dessen Vorstellung vom "Danach" im Ernstfall eh nur aus 76 Jungfrauen im nächsten Leben besteht sicher schon immer abgeschreckt. Aber vielleicht war es auch der unendliche Fahndungserfolg, der übrigens nichts mit den Videoaufnahmen zu tun hatte, sondern mit anderweitigen Vorermittlungen. Ein Schelm der Böses dabei denkt, daß man die Videoaufnahmen immerhin veröffentlichen konnte, als man den Täter eh schon kannte und kurz vor der Festnahme stand.
Montag, 21.08.2006 - 19:02
Testbild
Nach wiederholter Beobachtung desselben Phänomens fragte ich mich gestern - zugegebenermaßen auch nicht das erste mal - wozu denn eigentlich Kabelfernsehen gut ist, wenn bei jedem etwas heftigeren Regen mit Gewittern große Teile des Programms durch ein Testbild ersetzt werden. Inhaltlich bringt mich das zumindest nicht deutlich weiter als einfaches Rauschen.
Samstag, 12.08.2006 - 17:13
Für die Akten
Nur für die Akten: Ab heute bin ich nicht mehr Anfang 30, sondern gehe
auf die 40 zu. Sollte ich also demnächst mißmutig durch die Gegend
laufen, dann ist das die ganz normale Midlife-Crisis. Alternativ ist es
die Depression, die sich über Wünsche, Vorstellungen und Ideen
irgendwelcher Schäubles, Becksteins und Schönbohms anläßlich des
"Kampfes gegen den Terrorismus" nach dem verhinderten Anschlag von
London gerade einstellt. Es ist ja mal wieder Zeit, von dummen Ideen,
die man beim letzten mal noch nicht durchsetzen konnte, den Staub
herunterzublasen.
Donnerstag, 03.08.2006 - 16:15
Nachrichtensendungen
Heute morgen erfreute mich der Nachrichtenkanal N24 bei seiner
Berichterstattung über die Kofferbomben bei der deutschen Bahn. Zunächst
einmal war unten als Tagline eingeblendet:
Kofferbomben stammten von einem Täter oder Tätergruppe
Na das nenn ich doch mal eine Überraschung! Daß nicht die Opfer die Bomben hergestellt haben lag in diesem speziellen Fall vemutlich daran, daß es keine gab, weil die Bomben ja nicht explodiert waren. Womit wir beim zweiten Punkt wären. Detailliert wurde in dem Bericht darauf eingegangen, daß die Bomben nicht zündeten, weil noch zuviel Gas in den Gasflaschen war und so kein zündfähiges Gemisch vorhanden war. Das ist doch mal ein ganz besonderer Service von Behörden und Medien: Da kriegen die Bombenbastler schonmal einen fundierten Rat vom Spezialisten, was sie falsch gemacht haben.
Aber vermutlich bin ich wieder der einzige, der das alles seltsam findet...
Kofferbomben stammten von einem Täter oder Tätergruppe
Na das nenn ich doch mal eine Überraschung! Daß nicht die Opfer die Bomben hergestellt haben lag in diesem speziellen Fall vemutlich daran, daß es keine gab, weil die Bomben ja nicht explodiert waren. Womit wir beim zweiten Punkt wären. Detailliert wurde in dem Bericht darauf eingegangen, daß die Bomben nicht zündeten, weil noch zuviel Gas in den Gasflaschen war und so kein zündfähiges Gemisch vorhanden war. Das ist doch mal ein ganz besonderer Service von Behörden und Medien: Da kriegen die Bombenbastler schonmal einen fundierten Rat vom Spezialisten, was sie falsch gemacht haben.
Aber vermutlich bin ich wieder der einzige, der das alles seltsam findet...