Montag, 31.03.2008 - 20:39
Und noch mehr BVG-Verarschung...
Pünktlich zur Tariferhöhung kommt bei der BVG auch gleich der nächste
Streik. Abgesehen von der Tatsache, daß mein Verständnis für das
Vorgehen von ver.di gehörig im negativen Bereich ist, weist auch die BVG
noch einmal auf ihre absolut schwachsinnige Regelung zur Erstattung von
Monatskarten hin:
Zur Erstattung muß die Monatskarte per Post bei der BVG eingereicht werden und verbleibt dort. Erstattet wird dann der anteilige Preis für alle nicht genutzten Tage. Sprich, wenn ich die Monatskarte am 01.04. zurückgebe, dann wird mir der volle Monat erstattet, ich kann in diesem Monat die Karte aber auch nicht mehr nutzen.
Oder noch klarer: Wenn ver.di jetzt nochmal 10 Tage streikt, kann ich mir aussuchen, ob ich einfach den vollen Preis zahle und nichts erstattet bekomme oder ob ich die letzten 20 Tage des Monats dann einfach ohne Monatskarte dastehe. Oder mir zum vollen Preis nochmal eine kaufe. Oder vielleicht auch einfach drei 7-Tage-Karten, die dann allerdings teurer wären als die Monatskarte.
Oder am allerklarsten: Wenn ver.di streikt spart der Arbeitgeber Geld, aber ich habe für nicht erbrachte Leistungen zu zahlen. Und das ab diesem Monat sogar mehr.
Vorschlag an die BVG: Macht eine sinnvolle Erstattungsregelung. Wenn nur 10% der Verkehrsleistung erbracht werden, dann hätte ich gerne für die entsprechenden Tage einen 90%-igen Nachlass. So wie es die Kunden meiner Firma auch fordern würden. Und denen wäre es auch scheißegal, ob ich es kaputt gemacht habe oder der Blitz eingeschlagen hat.
Vorschlag an ver.di: Bestreikt doch einfach nur die Fahrkartenkontrollen. Dann freut sich die Bevölkerung mit Euch, weil sie auch mal umsonst fahren kann, ihr trefft den Arbeitgeber, weil dem die Einnahmen entgehen und Monatskartennutzer wie meiner einer verlieren dabei auch nichts.
Zur Erstattung muß die Monatskarte per Post bei der BVG eingereicht werden und verbleibt dort. Erstattet wird dann der anteilige Preis für alle nicht genutzten Tage. Sprich, wenn ich die Monatskarte am 01.04. zurückgebe, dann wird mir der volle Monat erstattet, ich kann in diesem Monat die Karte aber auch nicht mehr nutzen.
Oder noch klarer: Wenn ver.di jetzt nochmal 10 Tage streikt, kann ich mir aussuchen, ob ich einfach den vollen Preis zahle und nichts erstattet bekomme oder ob ich die letzten 20 Tage des Monats dann einfach ohne Monatskarte dastehe. Oder mir zum vollen Preis nochmal eine kaufe. Oder vielleicht auch einfach drei 7-Tage-Karten, die dann allerdings teurer wären als die Monatskarte.
Oder am allerklarsten: Wenn ver.di streikt spart der Arbeitgeber Geld, aber ich habe für nicht erbrachte Leistungen zu zahlen. Und das ab diesem Monat sogar mehr.
Vorschlag an die BVG: Macht eine sinnvolle Erstattungsregelung. Wenn nur 10% der Verkehrsleistung erbracht werden, dann hätte ich gerne für die entsprechenden Tage einen 90%-igen Nachlass. So wie es die Kunden meiner Firma auch fordern würden. Und denen wäre es auch scheißegal, ob ich es kaputt gemacht habe oder der Blitz eingeschlagen hat.
Vorschlag an ver.di: Bestreikt doch einfach nur die Fahrkartenkontrollen. Dann freut sich die Bevölkerung mit Euch, weil sie auch mal umsonst fahren kann, ihr trefft den Arbeitgeber, weil dem die Einnahmen entgehen und Monatskartennutzer wie meiner einer verlieren dabei auch nichts.
Montag, 31.03.2008 - 12:02
Schlechter April-Scherz der BVG
Die BVG glänzt mal wieder mit einem April-Scherz der miesesten Sorte.
Gemint sind die anstehenden Fahrpreiserhöhungen. Die moderaten
Erhöhungen von "durchscnittlich 1,6" Prozent wird prima beworben mit dem
Satz: "Damit liegt die Tariferhöhung im Tarifbereich Berlin unterhalb
der Inflationsrate 2007 (2,2 Prozent)". Dumm nur: Wie einfach jedes mal
steigen die Fahrpreise für die größte Benutzergruppe, die Inhaber von
Monatskarten/Jahreskarten ganz zufällig mal wieder absolut
überproportional. Die VBB Umweltkarte Tarif-Bereich AB steigt um ca. 3%
im Preis, damit also über der Inflationsrate. Zum Ausgkleich darf man
dafür dann auch nicht mehr zum Flughafen Schönefeld fahren, da muß man
demnächst dann 1,40 pro Fahrt extra zahlen.
Übrigens ist selbst bei den von den Gegnern des Flughafens Tempelhof veranschlagten kosten für dessen Weiterbetrieb die pro-Kopf Belastung pro Jahr in der Stadt geringer als einmal die Zustazkosten nach Schönefeld zu zahlen...
Übrigens ist selbst bei den von den Gegnern des Flughafens Tempelhof veranschlagten kosten für dessen Weiterbetrieb die pro-Kopf Belastung pro Jahr in der Stadt geringer als einmal die Zustazkosten nach Schönefeld zu zahlen...
Donnerstag, 27.03.2008 - 12:25
Iss mir schlecht...
Nachdem die Befürworter einer Weiterführung des Flugbetriebs in
Tempelhof durchaus einigen Erfolg hatten haben sich jetzt die Gegner
eines weiteren Flugbetriebs zusammengetan und evrsuchen sich auch an
einer Kampagne. Überall in der Stadt sieht man Plakate die Plakate
hängen. Und mich persönlich haben sie mehr als deutlich in meiner
Meinung bestärkt, daß der Flughafen inklsuive Flugbetrieb vorhanden
bleiben sollte.
Die Kampagne der Flugbetriebs-Gegner ist eine dermaßene Unterschichten-Anbiederung, die sich abgedrochenster Die-Da-Oben-Klischees bedient, daß es wirklich schwer auszuhalten ist. Während eines der Plakate (Frau fortgeschrittenen Alters, Sprechblase: "Ick fliege uff Berlin. Aba nich' von Tempelhof!") im wesentlichen ohne den Versuch eines Arguments auskommt und damit fast noch das erträglichste ist sind die beiden anderen da schon härterer Tobak:
Frau mit Kind auf dem Arm, beide blicken treuherzig in die Kamera. Sprechblase: "Flughafen für Superreiche? Wir lassen uns nicht auf den Arm nehmen!"
Mann mit Arbeitsschutzhelm, seine Erscheinung wirkt so clean, daß die Bauarbeiter-Kleidung mehr wie eine Verkleidung wirkt, Sprechblase: "Ick zahl doch nicht für'n VIP Flughafen!"
Beides schlägt in dieselbe Kerbe: die Kosten eines Flugbetriebs auf einem öffentlich betriebenen Flughafen (die Idee mit dem VIP-Flughafen kommt übrigens eher aus der Ecke eines privatwirtschaftlich betriebenen Flugverkehrs), der seit Jahren konsequent von der Politik kaputtgeredet wird.
Die Liste der Argumente für eine Schließung enthält sicherlich ein paar bedenkenswerte Dinge, allerdings auch ein paar interessante Ansichten:
"Aber inzwischen ist die Passagierzahl dort seit jahren stark rückläufig, während sie anderswo überall ansteigt" - Ja, ungefähr seit dem Zeitpunkt, wo man per politischem Willen dem Flughafen Tempelhof keine Perspektive mehr geben wollte. Eine Entwicklung, die man selbst so forciert hat ist ein schwaches Argument.
"Die Kapazitäten des neuen Flughafens BBI sind auch für die kleinen Maschinen der Privatflieger auf absehbare Zeit völlig ausreichend und im Übrigens ausbaufähig" - Das mag sein, bei den avisierten Preisen werden allerdings nicht nur kleine Privatflieger, sondern, wie es sich schon an einigen Stellen abzeichnet, Billigflieger sich Gedanken zum Standort machen. Oder mit deutlicheren Worten: gerade auch diejenigen, die nicht so viel für's Fliegen ausgeben können werden in Zukunft dann von weiter entfernten und schlecht angebundenen Provinzflughäfen in der Umgebung starten dürfen, auf die dann ausgewichen wird. Attraktive Städteverbindungen aus dem Herzen der Stadt entfallen dafür.
"Die Hangars eignen sich vorzüglich für große Filmproduktionen. Hotels und Restaurants, Konzertveranstaltungen und andere Großereignisse werden Tempelöhof zu einem neuen Magneten der Stadt machen" // "...internationales Kulturzentrum..." // "...Freifläche so groß wie der Tiergarten..." - wir reden aber schon von der gleichen Stadt, die aus Geldmangel Theater schließt und für die die Erhaltung des Tiergartens eine nicht unerhebliche finanzielle belastung darstellt? Oder reden wir davon, dort Veranstaltungsstätten für VIPs und Superreiche zu zu schaffen und einen Park mit 20 Euro Eintritt zu haben. Ich sag mal ideal für die Zielgruppe, die die Plakate der Flughafengegner so ansprechen...
"Hier ist Raum für Unternehmen..." - Sind das die Unternehmen, die derzeit in die vielen freistehenden Büroflächen, die in den letzten Jahren in der Stadt entstanden sind, nicht einziehen wollen und jetzt nur auf Tempelhof warten?
"Der größte Teil des riesigen Tempelhofer Feldes lässt sich in eine Parklandschaft von ca. 220 ha Größe verwandeln [...] Der größte Teil des riesigen Tempelhofer Feldes lässt sich in eine Parklandschaft von ca. 220 ha Größe verwandeln" - Wenn es das alles dort für lau geben kann, warum ist es dann so schwer die Angebote im Tiergarten, im Grunewald, am Wannsee und am Müggelsee zu erhalten oder zu erweitern. Geld kann ja das Problem nicht sein, wenn man plant all solche Dinge dort entstehen zu lassen. Oder zählt der müggelsee schon nicht mehr, weil nach dem BBI Ausbau die Großflugzeuge den Erholungswert dort so stark herabsetzen?
"Zwei neue Stadtquartiere werden Platz zum Wohnen für etwa 10.000 Menschen bieten" - Also, da entstehen Filmsets, hochwertige Firmen siedeln sich an, ein wunderbarer Park entsteht, der Fluglärm ist weg und es werden hübsche Stadtquatiere gebaut. Mensch, das klingt ja danach, als würde da endlich mal Platz für die Alleinerziehende Mutter und den Bauarbeiter vom den Plakaten sein. Den brauchen sie wahrscheinlich auch, falls sie wegen steigender Mieten in der Umgegend des Flughafens dann aus ihrer preiswerten Wohnung ausziehen müssen.
Die Kampagne der Flugbetriebs-Gegner ist eine dermaßene Unterschichten-Anbiederung, die sich abgedrochenster Die-Da-Oben-Klischees bedient, daß es wirklich schwer auszuhalten ist. Während eines der Plakate (Frau fortgeschrittenen Alters, Sprechblase: "Ick fliege uff Berlin. Aba nich' von Tempelhof!") im wesentlichen ohne den Versuch eines Arguments auskommt und damit fast noch das erträglichste ist sind die beiden anderen da schon härterer Tobak:
Frau mit Kind auf dem Arm, beide blicken treuherzig in die Kamera. Sprechblase: "Flughafen für Superreiche? Wir lassen uns nicht auf den Arm nehmen!"
Mann mit Arbeitsschutzhelm, seine Erscheinung wirkt so clean, daß die Bauarbeiter-Kleidung mehr wie eine Verkleidung wirkt, Sprechblase: "Ick zahl doch nicht für'n VIP Flughafen!"
Beides schlägt in dieselbe Kerbe: die Kosten eines Flugbetriebs auf einem öffentlich betriebenen Flughafen (die Idee mit dem VIP-Flughafen kommt übrigens eher aus der Ecke eines privatwirtschaftlich betriebenen Flugverkehrs), der seit Jahren konsequent von der Politik kaputtgeredet wird.
Die Liste der Argumente für eine Schließung enthält sicherlich ein paar bedenkenswerte Dinge, allerdings auch ein paar interessante Ansichten:
"Aber inzwischen ist die Passagierzahl dort seit jahren stark rückläufig, während sie anderswo überall ansteigt" - Ja, ungefähr seit dem Zeitpunkt, wo man per politischem Willen dem Flughafen Tempelhof keine Perspektive mehr geben wollte. Eine Entwicklung, die man selbst so forciert hat ist ein schwaches Argument.
"Die Kapazitäten des neuen Flughafens BBI sind auch für die kleinen Maschinen der Privatflieger auf absehbare Zeit völlig ausreichend und im Übrigens ausbaufähig" - Das mag sein, bei den avisierten Preisen werden allerdings nicht nur kleine Privatflieger, sondern, wie es sich schon an einigen Stellen abzeichnet, Billigflieger sich Gedanken zum Standort machen. Oder mit deutlicheren Worten: gerade auch diejenigen, die nicht so viel für's Fliegen ausgeben können werden in Zukunft dann von weiter entfernten und schlecht angebundenen Provinzflughäfen in der Umgebung starten dürfen, auf die dann ausgewichen wird. Attraktive Städteverbindungen aus dem Herzen der Stadt entfallen dafür.
"Die Hangars eignen sich vorzüglich für große Filmproduktionen. Hotels und Restaurants, Konzertveranstaltungen und andere Großereignisse werden Tempelöhof zu einem neuen Magneten der Stadt machen" // "...internationales Kulturzentrum..." // "...Freifläche so groß wie der Tiergarten..." - wir reden aber schon von der gleichen Stadt, die aus Geldmangel Theater schließt und für die die Erhaltung des Tiergartens eine nicht unerhebliche finanzielle belastung darstellt? Oder reden wir davon, dort Veranstaltungsstätten für VIPs und Superreiche zu zu schaffen und einen Park mit 20 Euro Eintritt zu haben. Ich sag mal ideal für die Zielgruppe, die die Plakate der Flughafengegner so ansprechen...
"Hier ist Raum für Unternehmen..." - Sind das die Unternehmen, die derzeit in die vielen freistehenden Büroflächen, die in den letzten Jahren in der Stadt entstanden sind, nicht einziehen wollen und jetzt nur auf Tempelhof warten?
"Der größte Teil des riesigen Tempelhofer Feldes lässt sich in eine Parklandschaft von ca. 220 ha Größe verwandeln [...] Der größte Teil des riesigen Tempelhofer Feldes lässt sich in eine Parklandschaft von ca. 220 ha Größe verwandeln" - Wenn es das alles dort für lau geben kann, warum ist es dann so schwer die Angebote im Tiergarten, im Grunewald, am Wannsee und am Müggelsee zu erhalten oder zu erweitern. Geld kann ja das Problem nicht sein, wenn man plant all solche Dinge dort entstehen zu lassen. Oder zählt der müggelsee schon nicht mehr, weil nach dem BBI Ausbau die Großflugzeuge den Erholungswert dort so stark herabsetzen?
"Zwei neue Stadtquartiere werden Platz zum Wohnen für etwa 10.000 Menschen bieten" - Also, da entstehen Filmsets, hochwertige Firmen siedeln sich an, ein wunderbarer Park entsteht, der Fluglärm ist weg und es werden hübsche Stadtquatiere gebaut. Mensch, das klingt ja danach, als würde da endlich mal Platz für die Alleinerziehende Mutter und den Bauarbeiter vom den Plakaten sein. Den brauchen sie wahrscheinlich auch, falls sie wegen steigender Mieten in der Umgegend des Flughafens dann aus ihrer preiswerten Wohnung ausziehen müssen.
Dienstag, 18.03.2008 - 14:44
Hier kommt die Elite
Es ist Mittag, ich stehe mit einem Minimaleinkauf beim Reichelt an der
Kasse, wir schreiben das Jahr 2008 und ich befinde mich in Berlin,
irgendwo an der Grenze zwischen Charlottenburg und Wilmersdorf, fernab
der Ghettos, weit weg vom Prekariat.
Mein Einkauf, bestehend aus zwei Artikeln, kostet 2,78 Euro. Ich zücke einen 10-Euro-Schein und schaue, was ich noch an Kleingeld zu bieten habe, nach kurzem Blick lege ich drei 1-Cent-Stücke zum Schein und sage, wohlwissend, daß die Verkäuferin lieber Kleingeld nimmt als Scheine: "Das ist die beste Annäherung, die ich bieten kann..." - ein langer Blick der Verkäuferin, nicht die Art von Frau, von der ich mir derart lange und musternde Blicke so wünsche. Dann schaut sie auf die Kasse. Wieder zu mir. Die folgende Antwort offenbart, daß sie das Wort "Annäherung" vorher niemals in mathematischem Zusammenhang gehört: "Hmm, ja, so so, wenn Sie meinen... Ähhh...". Dann nimmt sie das Geld, tippt den Betrag in die Kasse und ich bin mir sicher, sie hat einfach nur den Betrag rausgegeben, den die kasse ihr mitteilte und noch immer nicht verstanden, was die drei Cent sollten. Sie hat wahrscheinlich auch nicht weiter drüber nachgedacht.
Gleichzeitig an der Kasse daneben ein Spektakel, dessen Anfänge ich leider nur mit halber Aufmerksamkeit verfolgt habe. Eine Frau, vermutlich anfang der dreißiger, gepflegte Erscheinung, Designerbrille mit Intellektuellen-Look, asiatischer Einschlag. Waren querbeet aus dem gesamten Supermarkt, geschätzt ca. 25 bis 30 Artikel. Dazu kamen dann noch Tüten, alles ist durch die Kasse, liegt bereit zum Einpacken. Offenbar gab es irgendein Problem mit der Bezahlung, welches weiß ich nicht. Die Frau entfernt sich von der Kasse, die Verkäuferin ruft ihr nach: "Kommen Sie wieder oder wie?" - kurzes Zögern, dann im Weggehen: "Och.... Weiß nich..." Der leicht irritierte Blick der Kassiererin war durchaus verständlich, gab dieser Situation allerdings auch erst die rechte Würze.
Mein Einkauf, bestehend aus zwei Artikeln, kostet 2,78 Euro. Ich zücke einen 10-Euro-Schein und schaue, was ich noch an Kleingeld zu bieten habe, nach kurzem Blick lege ich drei 1-Cent-Stücke zum Schein und sage, wohlwissend, daß die Verkäuferin lieber Kleingeld nimmt als Scheine: "Das ist die beste Annäherung, die ich bieten kann..." - ein langer Blick der Verkäuferin, nicht die Art von Frau, von der ich mir derart lange und musternde Blicke so wünsche. Dann schaut sie auf die Kasse. Wieder zu mir. Die folgende Antwort offenbart, daß sie das Wort "Annäherung" vorher niemals in mathematischem Zusammenhang gehört: "Hmm, ja, so so, wenn Sie meinen... Ähhh...". Dann nimmt sie das Geld, tippt den Betrag in die Kasse und ich bin mir sicher, sie hat einfach nur den Betrag rausgegeben, den die kasse ihr mitteilte und noch immer nicht verstanden, was die drei Cent sollten. Sie hat wahrscheinlich auch nicht weiter drüber nachgedacht.
Gleichzeitig an der Kasse daneben ein Spektakel, dessen Anfänge ich leider nur mit halber Aufmerksamkeit verfolgt habe. Eine Frau, vermutlich anfang der dreißiger, gepflegte Erscheinung, Designerbrille mit Intellektuellen-Look, asiatischer Einschlag. Waren querbeet aus dem gesamten Supermarkt, geschätzt ca. 25 bis 30 Artikel. Dazu kamen dann noch Tüten, alles ist durch die Kasse, liegt bereit zum Einpacken. Offenbar gab es irgendein Problem mit der Bezahlung, welches weiß ich nicht. Die Frau entfernt sich von der Kasse, die Verkäuferin ruft ihr nach: "Kommen Sie wieder oder wie?" - kurzes Zögern, dann im Weggehen: "Och.... Weiß nich..." Der leicht irritierte Blick der Kassiererin war durchaus verständlich, gab dieser Situation allerdings auch erst die rechte Würze.