Dienstag, 30.06.2009 - 15:12
Symptome behandeln, nicht Ursachen
Aus der Politik kennen wir das ja. Ich sag nur: Lieber ein Stoppschild,
als Kinderporno-Sites offline zu nehmen.
Ganz im Trend der Zeit liegt jetzt auch die Berliner Polizei. Ich zitiere mal aus einer Pressemitteilung, zunächst den ersten Satz:
"Zur Optimierung der Entgegennahme von Notrufen richtet die Berliner Polizei am 15. Juli eine Bandansage ein."
Ah, ja, klar. Entlastenderweise muß man sagen, daß danach ein paar Erklärungen folgen. Das Grundproblem, daß man beim Notruf warten muß bleibt allerdings unangetastet.
Das Folgende kann durch nichts bewiesen werden und ist dem mir innewohnenden Sarkasmus geschuldet:
Ich könnte wetten, die technischen Änderungen an dem System durch die bekantnen Auftragsnehmer und Ausschreibungsgewinner, die immer in solchen Fällen die Technik bauen, haben so viel Geld gekostet, daß man davon für die nächsten sieben Jahre auch einfach fünf Leute mehr hätte Anrufe entgegennehmen lassen können.
Wie dem auch sein mag, auch der Abschluß der Pressemitteilung läßt mich etwas schmunzeln. Nur mal so als Vorbetrachtung: Kulturell betrachtet hat sich das Ampel-Prinzip ja durchgesetzt. Bei "grün" ist alles in Butter, bei "gelb" muß man schonmal aufpassen und bei "rot" isses irgendwie kritisch.
"Um Wartezeiten für Hilfesuchende zu verkürzen, werden die Polizisten in der Notrufzentrale informiert, sobald ein Anrufer länger als 40 Sekunden warten muss. Dann verfärbt sich ein Button auf dem Annahmebildschirm von Rot auf Gelb."
Na, wenn jemand solange am Notruf überlebt hat, dann kann's halt einfach nicht so dringend sein.
Ganz im Trend der Zeit liegt jetzt auch die Berliner Polizei. Ich zitiere mal aus einer Pressemitteilung, zunächst den ersten Satz:
"Zur Optimierung der Entgegennahme von Notrufen richtet die Berliner Polizei am 15. Juli eine Bandansage ein."
Ah, ja, klar. Entlastenderweise muß man sagen, daß danach ein paar Erklärungen folgen. Das Grundproblem, daß man beim Notruf warten muß bleibt allerdings unangetastet.
Das Folgende kann durch nichts bewiesen werden und ist dem mir innewohnenden Sarkasmus geschuldet:
Ich könnte wetten, die technischen Änderungen an dem System durch die bekantnen Auftragsnehmer und Ausschreibungsgewinner, die immer in solchen Fällen die Technik bauen, haben so viel Geld gekostet, daß man davon für die nächsten sieben Jahre auch einfach fünf Leute mehr hätte Anrufe entgegennehmen lassen können.
Wie dem auch sein mag, auch der Abschluß der Pressemitteilung läßt mich etwas schmunzeln. Nur mal so als Vorbetrachtung: Kulturell betrachtet hat sich das Ampel-Prinzip ja durchgesetzt. Bei "grün" ist alles in Butter, bei "gelb" muß man schonmal aufpassen und bei "rot" isses irgendwie kritisch.
"Um Wartezeiten für Hilfesuchende zu verkürzen, werden die Polizisten in der Notrufzentrale informiert, sobald ein Anrufer länger als 40 Sekunden warten muss. Dann verfärbt sich ein Button auf dem Annahmebildschirm von Rot auf Gelb."
Na, wenn jemand solange am Notruf überlebt hat, dann kann's halt einfach nicht so dringend sein.
Mittwoch, 10.06.2009 - 14:58
Der Datenwahnsinn geht weiter...
Gerade lese ich, daß die Grünen die Idee hatten, daß es einen
Auskunftsanspruch für Im rahmen der Vorratsdatenspeicherung angefallenen
Daten geben müsse.
So sehr ich die Argumentation mit der informationellen Selbstbestimmung nachvollziehen kann, so wenig kann ich mich mit dem Gedanken an sich anfreunden. Die SPeicherung dieser sensiblen Informationen überhaupt stellt schon ein kapitales Risiko dar - dort jetzt weitgehende Schnittstellen über einen Kundensupport bis hin zum Endkunden zu schaffen und diese Daten für jeden lesbar aufzubereiten öffnet ein Einfallstor für Datenmißbrauch, das kaum zu beherrschen ist.
Kommen in der bisherigen Regelung nur wenige Personen überhaupt an diese Daten heran, so müßte man nun Zugriffe für tausende von Servicemitarbeitern schaffen - wir erinnern uns, genau so fing der Skandal um die Telekom-Kundendaten an.
Weiter gedacht könnte man sich fragen, wie die Auskunftsansprüche bei Mehrpersonenhaushalten geregelt sind, bei denen über einen einzigen Anschluß ja mehrere Leute zugreifen; ein Fall, der schon bei derzeitigen Ideen, daß eine IP-Adresse mit einer Person zu verknüpfen sei fernab der Realität behandelt wird.
Also bitte, schafft die Vorratsdatenspeicherung ab, bündelt dort Eure Energien, aber kommt nicht mit Ideen, die die Gefahren dieses Schwachsinns weiter maximieren.
So sehr ich die Argumentation mit der informationellen Selbstbestimmung nachvollziehen kann, so wenig kann ich mich mit dem Gedanken an sich anfreunden. Die SPeicherung dieser sensiblen Informationen überhaupt stellt schon ein kapitales Risiko dar - dort jetzt weitgehende Schnittstellen über einen Kundensupport bis hin zum Endkunden zu schaffen und diese Daten für jeden lesbar aufzubereiten öffnet ein Einfallstor für Datenmißbrauch, das kaum zu beherrschen ist.
Kommen in der bisherigen Regelung nur wenige Personen überhaupt an diese Daten heran, so müßte man nun Zugriffe für tausende von Servicemitarbeitern schaffen - wir erinnern uns, genau so fing der Skandal um die Telekom-Kundendaten an.
Weiter gedacht könnte man sich fragen, wie die Auskunftsansprüche bei Mehrpersonenhaushalten geregelt sind, bei denen über einen einzigen Anschluß ja mehrere Leute zugreifen; ein Fall, der schon bei derzeitigen Ideen, daß eine IP-Adresse mit einer Person zu verknüpfen sei fernab der Realität behandelt wird.
Also bitte, schafft die Vorratsdatenspeicherung ab, bündelt dort Eure Energien, aber kommt nicht mit Ideen, die die Gefahren dieses Schwachsinns weiter maximieren.