Dreckswetter, Winterpokal, Überhaupt

In den letzten Tagen hat es ausgiebig geregnet, das Wetter nicht einfach nur herbstlich, sondern nasskalt. Neben der Punktesammelei trieb mich auch das persönlich gesetzte Jahresziel von 9000 Straßen-Kilometern immer wieder an, trotzdem mit dem rad draußen unterwegs zu sein.

Zu den 9000km: Nein, kein Ziel, was ich mir Anfang des jahres setzte – da hätte ich noch gesagt, daß es über 10000km werden sollen inklusive der Reise zum Nordkap. Als ich nach eineinhalb Wochen zu Hause war und wegen der Achillessehnenentzündung erstmal außer Gefecht gesetzt war, da hätte ich gesagt, ich bin froh, wenn ich in diesem Jahr die 6000km noch erreiche. Anfang November, zum Start des Winterpokals, rechnete ich mal zusammen und fragte mich, was bis jahresende noch erreichbar wäre. Zu diesem Zeitpunkt fehlten mir rund 1300km auf die 9000. 1300km in zwei Monaten mit vorhersehbar schlechtem Wetter sind durchaus ein schaffbares Ziel, aber auch nicht gerade niedrig angesetzt, wenn man bedenkt, daß zum Beispiel mein Arbeitsweg nur 3,5km beträgt. Andererseits: Um mit den reinen Arbeitswegen pro Strecke wenigstens einen Winterpokal-Punkt einzusammeln, mußte ich diesen eh auf ca. 6km bis 7km verlängern. Dann noch einige Alltagsfahrten und dann und wann ein paar kleine Extratouren, das war also machbar.

Zum Winterpokal: Eigentlich wollte ich da ja gar nicht mitmachen. Der Winterpokal torpedierte die Idee einer trainingsfreien Zeit und ich wollte mich eigentlich nicht unter Druck setzen. Aber dann wurde das ganze irgendwie zum Selbstläufer und letztlich schloß ich mich doch dem Team twinterpokal an. Skeptisch am Anfang. Aber der Ehrgeiz setzte bald ein und ich legte auch einen guten Start hin, was mich umso mehr motivierte, auch weiterhin dabei zu bleiben. Ich fuhr mit dem Upright quer durch den Grunewald, nachts mit guter Beleuchtung. Als der zu matschig wurde fuhr ich mit der Speedmachine einige Wege. Diverse Strecken, die ich ohne diese Extra-Motivation vielleicht doch mit der S-Bahn zurückgelegt hätte, fuhr ich trotz Kälte und Regen noch mit dem Rad. Und es tat mir gut. Nicht unbedingt, was die Trainingswerte angeht, die habe ich nicht so genau gemessen, aber um die Scheu vor schlechtem Wetter weiter abzubauen. Ich bin den letzten WInter hindurch unterwegs gewesen, aber das derzeitige Wetter kommt mit seinen Temperaturen zwischen 3°C und 7°C und dem ständigen Regen deutlich näher an die in Schweden und Norwegen zu erwartenden Wetterverhältnisse, als kurze Fahrten bei -15°C in Eis und Schnee (hoffe ich mal…). Meine Klamotten haben den kleinen Extra-Test bisher gut überstanden und ich sehe an der Ausrüstung kaum Änderungsbedarf. Und bisher ist die Bilanz gut: Mehr als 570km bereits im November – und über 100 Punkte im Winterpokal.

Was noch kommt: Die Wettervorhersage verspricht, daß es in den kommenden Wochen trockner wird, aber auch kälter. Vielleicht sehen wir schon in der kommenden Woche den ersten Schnee, auch wenn dieser natürlich dann noch nicht liegen bleiben wird. Noch kein Grund, die Snow Studs (meine spikebehafteten Winterreifen) aufzuziehen. Aber vielleicht schon ein Vorgeschmack auf den kommenden Winter. Ich weiß, ich mache mir nicht überall Freunde, aber ich hoffe, daß er so lang und schön wird wie der letzte. Mal ein paar Monate durchgehend Schnee und Eis, zugefrorene Seen. Viel schöner als ständiger Matsch und Regen irgendwo knapp über der Null-Grad-Grenze. Ich würde mich freuen, wie im Februar mit dem Rad über Wannsee und Havel zu fahren, auch wenn es mit ein wenig Schnee auf dem Eis saumäßig anstrengend ist. Ich würde mich freuen, mit den Spikereifen an die Grenze des machbaren zu gehen, Porsches an der Ampel abzuhängen und wieder mit viel Spaß Umwege im Neuschnee zu fahren. Und irgendwann kommt dann auch wieder Rollentraining dazu. Aber jetzt noch nicht.

2 Gedanken zu „Dreckswetter, Winterpokal, Überhaupt“

  1. Das mit der Trainingspause bezieht sich mehr auf leistungsorientiertes Fahren. Bei Bummeltouren im GA1-Bereich sehe ich kein Problem durchzufahren, wenn es die Witterung zuläßt. Zur Abwechslung vielleicht mal Laufen oder Schwimmen gehen.
    Macht schon Laune, der Winterpokal, gleiche springe ich in meine Joggingsachen und hole 2 Winterpokal-Punkte ;-)
    Grüße, norbi

  2. Tja, bei schlechtem Wetter ist gerade immer Überwindung nötig – evtl. sollte ich im nächsten Winter da auch mal mit machen – mal sehen…

    Bye

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