Südwest 2011: Flirting with Disaster

Dienstag, 13.09.2011

Während ich in Bad Hersfeld beim beim Frühstück sitze geht draußen ein Schauer nieder. Ein Blick aufs Regenradar sagt mir aber, daß sich das mit Ende des Frühstücks schon erledigt haben dürfte. Ich bringe noch Pfandflaschen weg, unterhalte mich kurz mit zwei anderen Radlern, dann sattle ich mein Rad und fahre im Nieselregen los.

Nach einigen Metern halte ich an und verstaue die Bauchtasche in der Ortliebrolle, ich möchte Handy und Kamera nicht mit der Feuchtigkeit meiner Umgebung konfrontieren. Einige hundert Meter weiter halte ich nochmal an und ziehe die Regenjacke über. Nach 2km halte ich an und ziehe die Regenjacke wieder aus. Einen weiteren Kilometer weiter, die Sonne kommt durch, hole ich die Bauchtasche wieder aus der Versenkung.

Über eine gute Strecke folge ich einem netten, ruhigen Radweg, dann kleinen Straßen, bis ich nach Schlitz komme. Bei einem Bäcker an der Straße mache ich eine kleine Pause mit einem Brötchen, Kakao und Apfelschorle. Während ich noch da sitze und amüsiert all die interessierten Menschen beobachte, die draußen staunend um mein Fahrrad herumgehen, kommen die beiden Radler aus dem Hotel wieder vorbei. Sie winken, fahren aber durch … und kommen nach einigen Minuten wieder. Wichtige Regel: Immer die erste Möglichkeit nehmen, wenn es auf dem Dorf schonmal was zu essen gibt.

Ich nutze die Gelegenheit, daß jemand aufs Rad aufpasst und suche die Örtlichkeit auf, dann fahre ich weiter. Ein leichtes Völlegefühl macht sich breit und wird stärker. Eigentlich habe ich nicht so übermäßig viel gegessen. Das Fahren anstrengender. In Großenlüder setze ich mich auf einen Tee in die Bäckerei des Ortes. Das Gefühl kenne ich, meine Galle meldet nsich zu Wort. Normalerweise geht das in ein paar Stunden vorbei.

Nicht so heute. Ich suche mir ein Hotel im Ort. Als Übelkeit einsetzt, suche ich einen Arzt auf. NaCl-Infusion mit Buscopan, der Bauch ist etwas verhärtet. “Wenn das schlimmer wird bis morgen: hier gibt es auch gute Chirurgen, keine Bange!” … was für eine Ansage.

Die Nacht verbringe ich über der Kloschüssel.

Mittwoch, 14.09.2011

Erst gegen Morgen beruhigt sich mein Bauch, ich kann sogar ein Scheibchen Brot frühstücken. Ein weiterer Besuch beim Arzt bringt aber Entwarnung und es geht mir auch zuenhmend besser. Die schlaflose Nacht hat Spuren hinterlassen und ich muß erstmal meine Reserven auffüllen, also schiebe ich einen Ruhetag ein.

2 Gedanken zu „Südwest 2011: Flirting with Disaster“

  1. Cool bezieht sich natürlich darauf, daß es Dir nun schon wieder besser geht!
    Bist ja bestimmt denn Heute auch wieder am Fahren – Ruhetag war denn der 14. -oder?

    LG

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