Spring15: Dole – Macon

Da wir im Hotel kein Frühstück gebucht hatten, waren wir früh auf der Strecke. In Dole fanden wir einem Bäcker, bei dem wir uns belegte Brote mitnahmen, ein Supermarkt war – zumal vor neun Uhr – nicht verfügbar.

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Nach ein paar Kilometern am Kanal folgte die Strecke der Strasse und so fanden wir ein kleines Café, wo wir warme Getränke bekamen. Zwar war klarer Himmel, aber die Temperatur war gerade mal bei sieben Grad Celsius. Gleich daneben befand sich ein offener Supermarkt, so dass wir Vorräte auffüllen konnten und das mitgeführte Wasser mit Geschmack versehen.
Auf den letzten Kilometern am Kanal wurde der Belag noch etwas ruppig, dann ging es an der Saône ähnlich weiter. Wir setzen uns für unser Frühstück in die Sonne, Bänke gibt es an den Radwegen alle paar Kilometer.
Frisch gestärkt folgten wir dem Eurovelo 6, irgendwann kürzten wir aber über verkehrsarme Strassen ab. In Verdun s/le Doubs (das hat nichts mit dem Schlachtfeld des ersten Weltkriegs zu tun!) sahen wir zufällig ein offenes Restaurant und aßen Croque Monsieur zum Mittag. Keine 30km später durchfuhren wir noch Chalon sur Saône, wo wir am Weg nichts weiter fanden und so direkt zum Bahnradweg kamen.

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Der Radweg führt 70km bestens ausgebaut über diverse Dörfer – und im Gegensatz zum Kanalradweg findet man auch immer Gelegenheiten, sich gemütlich hinzusetzen und ein warmes oder kaltes Getränk nebst einer Kleinigkeit zu Essen zu bestellen. Das nutzen wir auch einige Male aus.
Das erste mal begegneten uns auch andere Radfahrer in nennenswerter Zahl, viele Rennradler, aber auch Freizeitradler. Tourenfahrer treffen wir allerdings keine.
Vielleicht 20km vor Macon wird es bergig, der Radweg folgt nur noch locker der alten Bahnlinie, es gibt ein paar Stellen mit Steigungen bis zu 15 Prozent und sehr engen Kurven. Als Belohnung kommt dann aber noch die Fahrt durch einen langen Tunnel – sehr spannend.
Wir buchen uns schnell noch ein Hotel in Macon, nach der Einfahrt in die Stadt biegen wir vom Track ab und fahren direkt dort hin. Nach über 160km nutzen wir das Buffet im Hotel aus, bevor es müde und satt ins Bett geht.

Track Dole – Macon

Spring15: Montbeliard – Dole

Auch ohne Wecker waren wir zu passender Uhrzeit wach. Die Entscheidung fiel schnell und eindeutig, dass wir zuerst frühstücken und dann die Sachen packen würden.

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Das Frühstück fiel sehr ausgiebig aus, keine normale Sache in Frankreich. So konnten wir uns satt essen, bevor wir in unsere bisher längste Etappe (auf dieser Tour) starteten. Ein kluger Zug, wir uns später klar werden sollte.
Das Wetter war kühl und grau, aber es war für heute kein Regen in Aussicht. Zunächst füllten wir beim Supermarkt unsere Vorräte ein wenig auf, dann ging es runter zum Kanal. Dort angekommen zogen wir beide noch eine warme und winddichte Schicht mehr an.
Die Landschaft rund um den Kanal wird hügeliger, bald verläuft der Kanal bzw. der Fluss Doubs in einem engen Tal. Mal schlängelt sich die Bahn am gleichen Ufer entlang, dann wieder eine Strasse. Der Weg verlässt den Verlauf des Kanals selten, wenn, dann geht es gleich kräftig bergauf – allerdings natürlich niemals lang.

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Zu einem Mittagessen auf der Strecke im Restaurant kommen wir nicht. In den wenigen durchquerten Orten gibt es oft einfach nichts oder die Orte liegen etwas abseits, erreichbar über stark befahrene Strassen und kräftig bergauf – bei unklaren Erfolgsaussichten. Und so entschließen wir uns abermals dazu, den Kocher auszupacken und selbst zu kochen. Die Sonne verwöhnt uns mittlerweile, so dass in einem windgeschützten Eckchen selbst die mittlerweile 15°C recht warm erscheinen.
Ein Café zur Einkehr finden wir sich fortan nicht, so dass wir von Keksen und Schokoriegeln leben, bis wir nach 150km in Dole ankommen. Lediglich Wasser konnten wir in einem Kanuclub zwischendurch auftreiben.
Die Hotelsuche in Dole gestaltet sich schwieriger als geplant, aber wir werden fündig, sogar wieder mit Sauna. Ein Abendessen lässt sich in Dole auch noch auftreiben.

Track Montbeliard – Dole

Spring15: Marckolsheim – Montbeliard

Wir hatten ein Frühstück um 07:30 Uhr bestellt. Das Frühstück war für französische Verhältnisse üppig, für Radfahrer eher nicht so. Außerdem setzte Regen ein. Die Unterhaltung mit den netten Betreibern der Unterkunft war dafür äußerst angenehm.

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Beim Losfahren war es halbwegs trocken und wir machten erst einmal einen kleinen Umweg zum örtlichen Lidl um uns mit Geschmack für unser Trinkwasser zu versorgen. Während wir am Kanal fuhren, war uns das Wetter noch hold, doch kurz nach dem Wechsel auf die Strasse hielten wir unter einem Dach im nächsten Ort, um uns die Regenkleidung überzuziehen. Schon wenige hundert Meter weiter auf freier Strasse kam dann der nächste Zwangshalt: Micha hatte einen Platten. Aussen sprudelte das Wasser am Mantel, eine Ursache liess sich aber nicht ausmachen. Nach dem Ausbau des Hinterrades und dem Abziehen des Mantels offenbarte sich das Problem: ein durchgescheuerter Flicken… Nach dem Wechsel des Schlauchs pumpte die CO2-Pumpe den Reifen fix auf Betriebsdruck – und der Regen hatte auch aufgehört.

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Auf den Stress gönnten wir uns im nächsten Ort etwas zu Essen, danach ging es schon bald wieder auf dedizierte Fahrradwege bis kurz vor Mulhouse. In Mulhouse fragten wir uns zu einem Fahrradladen durch, wo wir einen neuen Ersatzschlauch und noch zwei CO2-Patronen besorgten, wenn auch nur die kleinen. Aber ich wollte eh noch zum Decathlon, wenn einer am Weg liegt.
Ab Mulhouse geht es abseits jedes Autoverkehrs neben dem Rhein-Rhone-Kanal entlang auf dem Eurovelo 6. Die Fahrt verlief sehr entspannt, auch die Sonne kam jetzt raus. Da wir langsam Hunger bekamen, suchten wir uns eine Bank, wo wir den Kocher auspackten und uns leckere Veggipaella aus dem Bioladen kochten.
Frisch gestärkt ging es dann weiter, doch drohte bald der nächste Schauer. Wir versuchten diesen unter einer Brücke abzuwarten, aber er hing über uns fest. Als das ferne Gewittergrollen nachliess fuhren wir in Regenklamotten weiter – was natürlich dazu führte, dass der Regen nach wenigen Minuten aufhörte.
Bis nach Montbeliard kamen wir trocken. In der Altstadt nahmen wir uns ein Hotel mit Pool und Sauna. Nach dem Abendessen nutzen wir dieses Angebot aus und entspannten uns gut.

Track Marckolsheim – Montbeliard

Spring15: Karlsruhe – Marckolsheim

Als wir aufstanden, schliefen die meisten im Haus noch. Wir packten und machen uns danach auf die Suche nach einem Bäcker, um Brötchen für’s Frühstück zu besorgen. Im zweiten Versuch fanden wir einen offenen Bäcker. Auf dem Rückweg kamen uns Hanno und Wolfgang entgegen, die schon unseren Plan erahnt hatten, aber nicht sicher waren, ob wir den Bäcker gefunden hätten.

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Nach dem Frühstück begleiteten uns die beiden noch ein kleines Stück aus der Siedlung heraus in Richtung Rheinfähre, bevor wir uns bis zum nächsten Jahr, zur nächsten SPEZI verabschiedeten. An der Fähre tauchten die beiden dann unerwartet noch einmal mit dem Motorroller auf und winkten uns hinterher. Was für ein Abschied!
Den Radweg am Rhein kannten Micha und ich ja schon von diversen Touren, so war die Fahrt entspannt. Lediglich an einer Stelle galt es, eine kurze Baustelle gekonnt zu überbrücken.
Am der Schleuse Gambsheim kehrten wir zum Mittag ein, dann ging es weiter. Irgendwann überholten uns zwei Rennradler – und wir liessen uns bequem bis zum Stadtrand von Strasbourg mitziehen. Die beiden staunten nicht schlecht, mit welcher Hartnäckigkeit wir ihnen folgten – und nochmehr, als wir unsere Tourpläne erläuterten, nach denen die fragten, als wir uns nach gut 10km brav bedankten.

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In Strasbourg wollten wir noch etwas trinken und landeten rein zufällig im Café Berlin. Anschließend ging es an den Rhein-Rhone-Kanal, der ehemalige Treidelweg brachte uns geradewegs bis zu unserem Ziel Marckolsheim, wo wir uns bereits eine Unterkunft reserviert hatten.
Zwischendurch wich die Sonne einem kurzen und schwachen Schauer, die dicken Tropfen zogen links und rechts vorbei, man sah die Regenschleier deutlich vor den Vogesen und den Schwarzwald, die sich beidseitig des Rheintals dunkel abzeichnen.
In Marckolsheim bezogen wir unser Zimmer, duschten und gingen später noch echten Elsässer Flammkuchen essen.

Track Karlsruhe – Marckolsheim

Frankreich 2014: Portbou – Cerbère

Bis auf die wenigen Kilometer über den Berg nach Frankreich stand mir heute nichts mehr bevor, insofern begann der Tag ohne Wecker und ohne größeren Plan. Nach dem Frühstück ging ich kurz zum Supermarkt und kaufte noch etwas zu trinken für den Tag.

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Da ich bis um 12 Uhr das Zimmer räumen musste, ordnete ich noch einige Dinge, packte meine Sachen und ging dann erst einmal zum Hafen und anschließend einen Salat essen. Ein wenig spazieren gehen, ein wenig einfach sitzen und die warme Seeluft und die Sonne genießen – der Tag war sommerlich.
Ich schlüpfte dann noch in die Badesachen und ging im Meer schwimmen, ein Spaß bei den Wellen. Als ich nach dem Umziehen im Hotel und dem Einkaufen von Essen und Getränken für die Fahrt dann noch im Restaurant essen wollte, stellte ich fest, daß es auch hier in Spanien eine kurze Zeit gibt, wo die Küche zumacht. Allerdings war es kein Problem, dann noch Bars zu finden, die Sandwiches, Pizza und ähnliche Dinge boten, mit denen ich mich noch einmal gut sättigen konnte, bevor ich nach Cerbère fuhr und in den Zug stieg.
Schließlich holte ich Taschen und Rad von Hotel ab und fuhr über den Pass nach Cerbère. Oben machte ich ein Gedenkfoto, dieser Pass war vor drei Jahren mein erster “Pyrenäenpass”, vorsichtig ausgedrückt. Und eigentlich steht auch noch eine Tour Anschlusstour weiter in den Süden aus.

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Durch den Wegfall der Verbindung nach Cerbère ab kommendem Jahr wird es allerdings schwierig, mit der Bahn hier her zu kommen und auch irgendwie wieder zurück. Und Liegerad und Flugzeug geht, aber ich streube mich immer etwas vor dem Aufwand und den Risiken.
Am Bahnhof war ich jedenfalls viel zu früh. Ich versicherte mich, daß der Zug meinen Wagen und das Radabteil hatte und rollte dann nochmal in den Ort. Eigentlich wollte ich noch einen Salat essen, wegen der eher langsamen Bedienung verlegte ich mich dann aber auf eine Crema Catalana. Danach ging es wieder hoch zum Bahnhof und ich sicherte die Speedmachine im Radabteil und verzog mich in mein Schlafwagenabteil. Es war relativ klar, daß ich wohl wieder Glück hatte und mein Abteil für mich hatte. Kurz hatte ich noch Bedenken, als der Zug Verspätung bekam und das Personal anfing Leute aus anderen Wagen auf Abteile in meinem Wagen zu verteilen, doch ich blieb allein. Somit hatte ich Ruhe und genügend Platz.
Da der Zug sonst keine großen Attraktionen bot und es draußen mittlerweile stockduster war, ging ich dann auch bald schlafen.