Mittwoch, 25.02.2009 - 21:32
Medium gesucht!
In einem Artikel über den Flugzeugabsturz bei Schiphol zeigt Spiegel
Online mal wieder, daß in den Beiträgen rumgezimmert wird und vor dem
veröffentlichen keiner nochmal den Artikel durchliest:
"Unter den neun Toten sind der Pilot, sein Kopilot und ein Pilot, der sich in der Ausbildung befand."
Einige Absätze weiter:
"Die Piloten sollen vorerst nicht vernehmungsfähig sein."
Ach was, wirklich? Müssen die Behörden erst ein Medium finden, das mit den Toten Kontakt aufnimmt oder wie?
"Unter den neun Toten sind der Pilot, sein Kopilot und ein Pilot, der sich in der Ausbildung befand."
Einige Absätze weiter:
"Die Piloten sollen vorerst nicht vernehmungsfähig sein."
Ach was, wirklich? Müssen die Behörden erst ein Medium finden, das mit den Toten Kontakt aufnimmt oder wie?
Montag, 16.02.2009 - 13:44
Zuviel des guten...
...16 Seagate 1-TB-Platten im RAID (ist die große Datenhalde für
Backups). Und natürlich alle mit dem Firmware-Bug infiziert. Nun ist die
Gefahr immanenten Sterbens da nicht so groß, da der Bug durch häufiges
Booten (bisher glaub ich einmal seit Einbau...) getriggert wird, aber
nein, das Damokles-Schwert brauch ich nicht. Wird also eine Orgie fällig
demnächst.
Sonntag, 15.02.2009 - 23:43
sysadm.in by bike!
Um in Zukunft meine Freude über die Velokultur aus diesem doch sonst
eher elektronisch-politisch versautem Blog herauszuhalten, habe ich mich
zu einer inhaltlichen Trennung entschlossen. Wer dennoch Interesse hegt
an dem, was ich so auf meinem Fahrrad treibe, der darf sich gerne bei sysadm.in/by.bike umschauen.
Montag, 09.02.2009 - 23:59
Leidensweg einer kleinen Migration
Am letzten Samstag war es soweit: Eine Ära ging zuende und der letzte
Server verließ meine Wohnung in Richtung Rechenzentrum. Der Plan war
eigentlich recht einfach: Die techn in ein neues Gehäuse pflanzen, die
Systemplatten am 3ware durch ein paar größere Platten im gmirror an den
internen SATA Ports ersetzen, Daten überspielen und die Downtime dann
gleich noch für ein FreeBSD-Update nutzen.
Nach dem Frühstück fuhr ich in die Schloßstraße zu Acom, um noch schnell ein Y-Kabel zu kaufen, da mein neues Netzteil zwar viele SATA-Stromstecker (die ich aufgrund meines SATA-Gehäuses nicht brauchte), aber wenige herkömmliche Stromstecker hatte. Dann kamen noch ein paar letzte Vorbereitungen, dann der shutdown.
Der Umbau ins neue Gehäuse klappte ohne Probleme, nach dem Einschalten partitionierte ich die neue Platte (die zweite sollte dann mittels gmirror insert später folgen), dann fing ich an, die Daten zu kopieren. Das dauerte natürlich so seine Zeit. 2 Stunden oder auch ein wenig mehr.
Beim Booten fingen die Probleme dann an. Kernel nicht gefunden? Bootloader nicht gefunden? Was ist los? Lesefehler auf diversen Sektoren. Na toll, die Platte ist im Eimer. Vor einer Woche gekauft, das erste mal in Betrieb. Kann ja heiter werden. Ein SMART Test endet mit Lesefehlern (der short Test, der normal NIE was findet!). Ich versuche die Daten zu überschreiben, nach einer Sekunde kommt vom dd "end of device". Ahja.
Ich baue die Platte aus, gehe zu Acom, erkläre mein Problem und bekomme die Platte (Samsung...) ohne weiteres getauscht. Während ich warte erkläre ich einem Gespann aus zwei Acom-Mitarbeitern die Grundzüge von Redundanz mit einem RAID 5 bzw. einem RAID 6, da Unsicherheit herrschte, ob zusätzliche Platte die Redundanz dort erhöhen würden.
Zu Hause packe ich die Platte ins System, partitioniere, starte den SMART Test diesmal vorher. Der short offline test failed. Er failed auch auf der zweiten Samsung Platte. Ich denke kurz über das BIOS nach, das hatte mit den zwei WD 1-TB-Platten allerdings keine Sorgen. Ich boote nochmal - beide Platten melden sich konsistent mit einer Größe von 32 MB (was genau der Cache-Größe entspricht), darauf geschriebene Daten sind beim nächsten mal nicht mehr zu finden und der SMART test failed bei beiden Platten beim exakt gleichen LBA. Übrigens ein und demselben wie bei der Platte, die ich bereits zurückgebracht habe. Ein anderer Controller, selbst ein anderer Rechner ändert am Ergebnis nichts: Ich habe zwei RAM-Disks mit 32 MB Größe...
Ich stehe mit beiden Platten bei Acom, bin jetzt das dritte mal an diesem Tag hier. Ich befürchte schon Schlimmes - wenn mir ein Kunde so kommen würde, würde ich mir ja auch erstmal meine Gedanken machen. Der Mitarbeiter am Tresen hört sich mein Problem an. Noch bevor er etwas sagen kann kommt von der Seite ein anderer Acom-Mitarbeiter (oder der Chef oder sonstwer) und tönt: "Das kann gar nich sein! Wir verkaufen da viele von und keiner hat Probleme! Sie müssen das mit FAT32 formatieren!!!" In meinem Kopf formuliert sich gerade ein passender Gegenschlag zu diesem ausgewachsenen Blödsinn von der Seite - nicht nur, daß das technisch von vorn bis hinten falsch war, aber man sagt auch einem Kunden nicht ins Gesicht, daß man ihn für dumm hält - doch der Mitarbeiter, der mich bedient rettet die Situation, indem er klarstellt, daß der 32-MB-Bug bei den Samsungs sehr wohl bekannt sei. Er testet die Platten und bestätigt mein Ergebnis nochmal.
Er bietet mir an, die Austausch-Platten erst an einem Rechner schnell zu testen - ich lehne aber dankend ab, denn das Problem trat (zu seiner Überraschung) bei mir teilweise erst nach mehrmaligem Booten auf und bestehe darauf, die Platten gegen WDs (gegen Zahlung der Preisdifferenz) zu tauschen. Der gute Mensch erkennt wohl meine Verzweiflung ob der vorgerückten Stunde und willigt trotz einigen administrativen Aufwands ein. Ich zahle meine 10 EUR, packe die Platten ein und gehe nach Hause. Der letztlich problemlose Umtausch und die Bemühungen meines Gegenübers trösten mich über den dummdreisten Spruch seines Kollegen hinweg.
Es ist 19:38 Uhr, Samstag abend, seit fast 8 Stunden ist gruft offline und noch sind keine Daten überspielt. Ich schraube die erste Platte in den Rahmen des RAID Sets. Ich hole die zweite Platte aus der Tasche, will sie auch gerade einschrauben... "Samsung"... "SAMSUNG"???? Was zur Hölle ... ich hab hier meine zwei alten Samsung-Platten und nicht die WDs. Es ist 19:42 Uhr. In 18 Minuten macht Acom zu. Ich greife zum Telefon. "Mein" freundlicher Mitarbeiter erzählt mir, daß er mich noch im SSC gesucht hatte und sogar versucht hatte anzurufen (ich hatte die Nummer nicht weiter gelesen, sondern dachte, daß war ein versuchter Anruf von Timo nach einem Gesprächsabbruch auf der Voicemail). Ich frage, ob er auch 10 Minuten nach acht noch da wäre, er sagt "ja, klar, das bin ich Ihnen schuldig!" - der Mann ist wirklich gut, daß nach all dem Chaos die falschen Platten in der Tüte landeten ist menschlich, das nehm ich ihm nicht übel.
Um 20:05 Uhr bin ich das vierte mal bei Acom im SSC. Ich kriege meine WDs im Tausch gegen die Samsungs ausgehändigt. Der Mitarbeiter, der mir morgens das Y-Kabel verkaufte grinst mich an und meint: "Das vierte mal hier???" - "Ja, mein persönlicher Rekord für einen Tag..."
Zu Hause schraube ich die Platten rein und fange an zu kopieren. Endlich geht alles. Timo kommt vorbei, wir essen erstmal was beim Schwaben gegenüber.
Nach dem Kopieren der Daten gibt es noch kleinere Boot-Probleme von der Platte. Schließlich piepst gruft nichtmal mehr beim Anschalten. Durch Karten mischen, RAM fest drücken und gutes Zureden läßt sich das Problem aber auch beheben (ich kenn das schon, wechselt man an dem Board einmal die Hardware...). Das FreeBSD-Update kneif ich mir, wir bringen den Kasten ins Rechenzentrum. Um 00:15 Uhr verlassen wir selbiges, Timo bringt mich noch nach Hause. Während die Dienste noch alle runtergefahren sind, synchronisieren sich die Platten. Sonntag morgen wird alles wieder hochgefahren.
War das eine Odyssee ... und da liegt noch ein Stück Weg vor uns!
Nach dem Frühstück fuhr ich in die Schloßstraße zu Acom, um noch schnell ein Y-Kabel zu kaufen, da mein neues Netzteil zwar viele SATA-Stromstecker (die ich aufgrund meines SATA-Gehäuses nicht brauchte), aber wenige herkömmliche Stromstecker hatte. Dann kamen noch ein paar letzte Vorbereitungen, dann der shutdown.
Der Umbau ins neue Gehäuse klappte ohne Probleme, nach dem Einschalten partitionierte ich die neue Platte (die zweite sollte dann mittels gmirror insert später folgen), dann fing ich an, die Daten zu kopieren. Das dauerte natürlich so seine Zeit. 2 Stunden oder auch ein wenig mehr.
Beim Booten fingen die Probleme dann an. Kernel nicht gefunden? Bootloader nicht gefunden? Was ist los? Lesefehler auf diversen Sektoren. Na toll, die Platte ist im Eimer. Vor einer Woche gekauft, das erste mal in Betrieb. Kann ja heiter werden. Ein SMART Test endet mit Lesefehlern (der short Test, der normal NIE was findet!). Ich versuche die Daten zu überschreiben, nach einer Sekunde kommt vom dd "end of device". Ahja.
Ich baue die Platte aus, gehe zu Acom, erkläre mein Problem und bekomme die Platte (Samsung...) ohne weiteres getauscht. Während ich warte erkläre ich einem Gespann aus zwei Acom-Mitarbeitern die Grundzüge von Redundanz mit einem RAID 5 bzw. einem RAID 6, da Unsicherheit herrschte, ob zusätzliche Platte die Redundanz dort erhöhen würden.
Zu Hause packe ich die Platte ins System, partitioniere, starte den SMART Test diesmal vorher. Der short offline test failed. Er failed auch auf der zweiten Samsung Platte. Ich denke kurz über das BIOS nach, das hatte mit den zwei WD 1-TB-Platten allerdings keine Sorgen. Ich boote nochmal - beide Platten melden sich konsistent mit einer Größe von 32 MB (was genau der Cache-Größe entspricht), darauf geschriebene Daten sind beim nächsten mal nicht mehr zu finden und der SMART test failed bei beiden Platten beim exakt gleichen LBA. Übrigens ein und demselben wie bei der Platte, die ich bereits zurückgebracht habe. Ein anderer Controller, selbst ein anderer Rechner ändert am Ergebnis nichts: Ich habe zwei RAM-Disks mit 32 MB Größe...
Ich stehe mit beiden Platten bei Acom, bin jetzt das dritte mal an diesem Tag hier. Ich befürchte schon Schlimmes - wenn mir ein Kunde so kommen würde, würde ich mir ja auch erstmal meine Gedanken machen. Der Mitarbeiter am Tresen hört sich mein Problem an. Noch bevor er etwas sagen kann kommt von der Seite ein anderer Acom-Mitarbeiter (oder der Chef oder sonstwer) und tönt: "Das kann gar nich sein! Wir verkaufen da viele von und keiner hat Probleme! Sie müssen das mit FAT32 formatieren!!!" In meinem Kopf formuliert sich gerade ein passender Gegenschlag zu diesem ausgewachsenen Blödsinn von der Seite - nicht nur, daß das technisch von vorn bis hinten falsch war, aber man sagt auch einem Kunden nicht ins Gesicht, daß man ihn für dumm hält - doch der Mitarbeiter, der mich bedient rettet die Situation, indem er klarstellt, daß der 32-MB-Bug bei den Samsungs sehr wohl bekannt sei. Er testet die Platten und bestätigt mein Ergebnis nochmal.
Er bietet mir an, die Austausch-Platten erst an einem Rechner schnell zu testen - ich lehne aber dankend ab, denn das Problem trat (zu seiner Überraschung) bei mir teilweise erst nach mehrmaligem Booten auf und bestehe darauf, die Platten gegen WDs (gegen Zahlung der Preisdifferenz) zu tauschen. Der gute Mensch erkennt wohl meine Verzweiflung ob der vorgerückten Stunde und willigt trotz einigen administrativen Aufwands ein. Ich zahle meine 10 EUR, packe die Platten ein und gehe nach Hause. Der letztlich problemlose Umtausch und die Bemühungen meines Gegenübers trösten mich über den dummdreisten Spruch seines Kollegen hinweg.
Es ist 19:38 Uhr, Samstag abend, seit fast 8 Stunden ist gruft offline und noch sind keine Daten überspielt. Ich schraube die erste Platte in den Rahmen des RAID Sets. Ich hole die zweite Platte aus der Tasche, will sie auch gerade einschrauben... "Samsung"... "SAMSUNG"???? Was zur Hölle ... ich hab hier meine zwei alten Samsung-Platten und nicht die WDs. Es ist 19:42 Uhr. In 18 Minuten macht Acom zu. Ich greife zum Telefon. "Mein" freundlicher Mitarbeiter erzählt mir, daß er mich noch im SSC gesucht hatte und sogar versucht hatte anzurufen (ich hatte die Nummer nicht weiter gelesen, sondern dachte, daß war ein versuchter Anruf von Timo nach einem Gesprächsabbruch auf der Voicemail). Ich frage, ob er auch 10 Minuten nach acht noch da wäre, er sagt "ja, klar, das bin ich Ihnen schuldig!" - der Mann ist wirklich gut, daß nach all dem Chaos die falschen Platten in der Tüte landeten ist menschlich, das nehm ich ihm nicht übel.
Um 20:05 Uhr bin ich das vierte mal bei Acom im SSC. Ich kriege meine WDs im Tausch gegen die Samsungs ausgehändigt. Der Mitarbeiter, der mir morgens das Y-Kabel verkaufte grinst mich an und meint: "Das vierte mal hier???" - "Ja, mein persönlicher Rekord für einen Tag..."
Zu Hause schraube ich die Platten rein und fange an zu kopieren. Endlich geht alles. Timo kommt vorbei, wir essen erstmal was beim Schwaben gegenüber.
Nach dem Kopieren der Daten gibt es noch kleinere Boot-Probleme von der Platte. Schließlich piepst gruft nichtmal mehr beim Anschalten. Durch Karten mischen, RAM fest drücken und gutes Zureden läßt sich das Problem aber auch beheben (ich kenn das schon, wechselt man an dem Board einmal die Hardware...). Das FreeBSD-Update kneif ich mir, wir bringen den Kasten ins Rechenzentrum. Um 00:15 Uhr verlassen wir selbiges, Timo bringt mich noch nach Hause. Während die Dienste noch alle runtergefahren sind, synchronisieren sich die Platten. Sonntag morgen wird alles wieder hochgefahren.
War das eine Odyssee ... und da liegt noch ein Stück Weg vor uns!