Montag, 18.09.2006 - 21:42

Danke, Friedbert!

Ich möchte Ihnen danken, Herr Pflüger! Sicher, Ihren Schritt, sich als Spitzenkandidat der Berliner CDU zur Verfügung zu stellen, bewundere ich. Das war mutig! In Ihrem Wahlkampf haben Sie sich dann ja auch alle Mühe gegeben, Ihre Partei zum verdienten Ergebnis zu führen.

Aus dem Wahlkampf ihres Vorgängers als Spitzenkandidat der CDU in der Hauptstadt, Frank Steffel, haben Sie sich ein besonderes Highlight herausgesucht, das Bekenntnis zu einer anderen Stadt. Auch wenn Sie dringend noch einmal an der Interpretation dieses schönen Grundthemas arbeiten sollten - Steffel konnte das noch einen Zacken besser als Sie - trifft es das Lebensgefühl und das Herz der Berliner, wenn Sie Ihrer Heimat Hannover die Treue schwören - ungefragt am Ende eines Interviews. Sagen Sie mir nur, wären Eier geflogen bei einem Ihrer Auftritte, hätten Sie vielleicht mehr Vorlagen aufgegriffen und sich - den Zeiten angepaßt - schnell hinter Frau Merkel in Sicherheit gebracht?

Ein großartiger Schritt bei der Mobilisierung Ihrer Stammwählerschaft sind bestimmt auch Feststellungen, wie daß Sie in vielen Ihrer Ansichten dem DGB näher seien als die SPD. Haben Sie geglaubt, einem Charismatiker wie Herrn Wowereit damit Wähler klauen zu können ohne die eigenen zu erschrecken?

Beim Thema Schließung des Flughafens Tempelhof muß man der CDU zwar zu gute halten, daß Herr Diepgen sich - leider erfolglos - am Ende seiner Amtszeit für den langfristigen Erhalt des Flughafens eingesetzt hat. Aber hat nicht ein Schwarz-Roter Senat mit (deutlicher) CDU-Mehrheit BBI auf den Weg gebracht und damit den Niedergang Tempelhofs initiiert?

Schön auch, daß ihr sachlicher, nicht polemischer Wahlkampf, den Sie versprachen, von den Aussagen Ihrer Kampagne ("Berlin kann mehr!", "Wir schaffen das!") und einem Werbespot, der Herrn Wowereit als Party-Bürgermeister düpieren sollte in hervorragender Weise unterstützt wurde. Nebenbei wurden diffuse Ängste vor den vielen bösen Menschen in der Stadt, mit denen Sie problemlos aufräumen würden, in Szene gesetzt. Positives gab es von den beiden o.g. hohlen Phrasen abgesehen, nicht wirklich vernehmbar zu hören.

Berlin kann mehr - 300.000 Arbeitslose! Sicher eine schlimme Zahl. Allerdings liegt die Zahl absolut noch immer ein gutes Stück unter 300.000 und zudem ist sie absolut vergleichbar mit der Zahl der Arbeitslosen zum Ende der Ära Diepgen. Die Arbeitslosenquote könnte mit einer Tendenz der Besserung gedeutet werden. Und Themen wie Schuldenberg und Neuverschuldung haben sicher einfach nur nicht mehr auf's Plakat gepaßt.

Bezeichnend für das Vertrauen in die eigene Partei und den eigenen Wahlkampf war dann auch Ihre Reaktion auf die ersten, recht genauen, Hochrechnungen: Ein nocheinmal schlechteres Ergebnis als es Steffel 2001 eingefahren hatte kommentierte, ein Ergebnis, daß einen historischen Tiefpunkt für Ihre Partei darstellt, kommentierten Sie mit den Worten: Die CDU ist wieder da!

All diese Punkte, die mich davor bewahrten, mich mit einer CDU-Regierung abfinden zu müssen, stimmen mich wirklich glücklich - ich danke Ihnen von ganzem Herzen!

Nur eine Sache, die könnten Sie vielleicht noch besser machen, beim nächsten mal. Anstatt ihre Wähler in die Frustration zu treiben und - ganz undemokratisch - Wahlverweigerer werden zu lassen, raten Sie ihnen doch lieber, ihr Kreuzchen bei den Grünen zu machen. Das verhindert Rot-Rot am effektivsten und verhilft der Stadt zu einer stabilen Regierung mit einer komfortablen Mehrheit - einer Situation, die diese Stadt viel besser gebrauchen könnte in diesen schweren Zeiten.

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Freitag, 28.07.2006 - 00:42

Na sowas!

Über das Wochenende war ich zur Flugshow in Farnborough (war toll!). Im Hotel überraschte mich beim Frühstück (leider keine Kamera dabeigehabt) der in fetten Lettern gedruckt Warnhinweis auf diesen kleinen Portionen abgepackter Butter: CAUTION: Contains Milk!

Wer rechnet denn mit sowas?

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Montag, 17.07.2006 - 15:34

Elektrosmogophobia

Als ich mit einem Kollegen letztens durch ein Baby-Geschäft (da kauft man nicht Babys, sondern Sachen für Babys) fiel mir spontan auf, welch slustige Blüten die allgemein grassierende Angst vor Elektrosmog mittlerweile so treibt:

voellig frei von elektrischen und magnetischen Feldern

Interessant. Wirklich. Also diese Technik würde mich mal sehr stark interessieren. Wie man auf der zugehörigen Website lernt, gibt es da elektrische und magnetische Felder. Die sind bei diesem Gerät nicht vorhanden. Nur elektromagnetische Wellen zum Senden, aber das ist ja was gaaaanz anderes!

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Dienstag, 20.06.2006 - 22:18

Integration

Heute, nach dem Sieg der Deutschen Nationalmannschaft gegen Ecuador bei der WM, habe ich auf dem Kudamm Szenen gesehen, die mich nach Jahren, die ich hier lebe, berührt haben: Mit den vielen Deutschen feierten auf dem Kudamm viele, viele Türken. Die deutsche und die türkische Fahne in friedlicher Eintracht, in einigen offensichtlich türkisch besetzten Autos wurden sogar allein deutsche Fahnen geschwenkt. Ich kann mich nicht erinnern, solche Szenen in dieser Stadt schon so erlebt zu haben. Auch wenn ich der Fußball-WM (außer langen Öffnungszeiten) sonst nicht viel abgewinnen kann - aber das fand ich beeindruckend.

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Donnerstag, 15.06.2006 - 13:27

Deutschland hat gespielt

Gestern hat Deutschland bei der WM gespielt. Aufmerksame Leser meines Blogs werden sich jetzt fragen: "Hä? Der und Fußball???" - Des Rätsels Lösung: Ein Blick auf die Netzwerkstatistik von gestern:



Da war wohl der Fernseher (oder das Stadion oder die Fanmeile) interessanter als das Internet. Soviel sei verraten: die Meßlatte für Pixel bewegt sich hier im Mbit/s-Bereich.

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Montag, 29.05.2006 - 19:33

Haschisch macht gleichgültig



"Haschisch macht gleichgültig!" - "Mir doch egal!"

Der Witz ist eigentlich recht alt. Und irgendwie ist es wie bei den meisten Witzen: Lustig sind sie nur, wenn ein kleines Fünkchen Wahrheit drinsteckt.

Der mutmaßliche (auch wenn die alle Umstände dafür sprechen, verurteilt ist er noch nicht!) Täter war nach Angaben der Polizei stark alkoholisiert. Vielleicht hat er auch gekifft. Und beides zusammen wird sicherlich seinen Teil zu dieser Tat beigetragen haben. Aber: Gekifft haben ganz viele Leute auf dieser Welt, deswegen gleich versucht Menschen umzubringen haben aber die wenigsten davon. Die Zahl der Körperverletzungen, versuchten und ausgeführten Morde, Totschäge, fahrlässigen Tötungen etc., die unter Alkoholeinfluß geschehen sind dürfte bei weitem dürfte bei weitem höher liegen.

Aber auszusprechen, daß Alkohol die weitaus schlimmere Droge ist, würde vermutlich zu vielen Lesern des nebenstehenden Druckerzeugnisses auf die Füße treten. Da fühlt man sich doch viel besser, wenn man mit dem Finger auf andere zeigen kann. Wir haben's doch schon immer gewußt!

Achso, steht ja doch da in dem kleinen Kästchen an der Seite, daß er "schon in der Schule Alkohol trank". Tja, hätte er mal lieber erst abends gesoffen, dann wär's sicher nicht so gekommen.

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Montag, 03.04.2006 - 16:40

Anonymisierte Telefonnummer

Da les ich gerade bei Spiegel Online den Artikel über ENUM und mittendrin denk ich mir so, war das wirklich so gemeint, denk ich mir?

Auch weitere Kontaktdetails - also etwa Privat-, Büro-, Handy- und Faxnummer sowie die Mailadresse können in dem Super-Telefonbuch gespeichert werden. Dabei werden die Telefonnummern in klassische Internet-Adressen übersetzt: So wird aus der Telefonnummer (040) 30xxxxxx die reichlich kryptische ENUM-Adresse 7.8.6.2.7.0.0.3.0.4.9.4.e164.arpa. Entwickelt wurde der Standard von der Internet Engineering Task force (IETF), die Verwaltung hat die Internationale Fernmelde Union (ITU) übernommen.


Ich hab das jetzt nicht ausprobiert, ob der Herr Christoph Seidler, der den Artikel schrieb, da jetzt wirklich seine oder anderer Leute Telefonnummer in den Artikel schrieb. Die Anonymisierung war jedenfalls nur bedingt erfolgreich...

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Dienstag, 28.03.2006 - 12:19

Warum es richtig war, in Merkels Wohnung zu schauen

In den letzten Tagen ging es ausführlich durch die Presse: Mit einer Überwachungskamera des Pergamon-Museums war es nicht nur möglich, in die Wohnung von Frau Merkel zu schauen, sondern es wurde auch getan, auch mit Vertretern der Presse. Nebenbei bemerkt: Wenn man mit dieser Kamera in die Wohnung von Frau Merkel schauen konnte, dann ganz sicher auch in dutzende, wenn nicht hunderte andere Wohnungen. Das Persönlichkeitsrecht anderer Bürger interessiert aber ganz offensichtlich nicht im geringsten.

Warum also war es richtig, daß die privaten Räume der Bundeskanzlerin überwacht wurden? Aus einem ganz einfachen Grund: Die Regierung, die Frau Merkel repräsentiert, ins besondere die Partei, der sie angehört, gehören zu den Verfechtern einer ausgedehnten Videoüberwachung öffentlicher Plätze. Abgesehen von der Tatsache, daß ich allein diese Überwachung schon für fragwürdig halte, geht sie schon aus technischen Gründen einher mit der potentiellen Überwachbarkeit privater Lebensbereiche von Anwohnern. Dieser Fall zeigt aber eine andere Gefahr, die nicht nur allein auf die Videoüberwachung beschränkt ist, sondern jede andere Art erlaubter Bespitzelung (ich nutze diesen provokanten Begriff hier ganz bewußt) ebenso betrifft: Der Faktor Mensch. Wenn das Eindringen in den intimen Bereich Anderer dermaßen einfach ist, weil die Techniken - ganz legal - zur Verfügung stehen, dann wird es auch passieren. Völlig egal, ob das von Dienstanweisungen oder Gesetzen verboten ist oder nicht, denn es gibt kaum eine Instanz, die diesen Mißbrauch jemals aufdecken könnte.

Der aktuelle Fall kam nur dadurch ans Tageslicht, daß die Wachleute offenbar bereitwillig der Presse vorführten, was sie da für ein tolles Spiezeug haben. An wievielen Stellen das jedoch völlig unbemerkt geschieht, darüber kann man nur spekulieren.

Mein Appell: Wo es möglich ist, mit legaler Überwachungstechnik in die Privatsphäre von Politikern einzudringen - tut es, Leute! Schaut in die Fenster, lest die E-Mails und listet auf, wer wann mit wem telefoniert. Aus Spaß. Aus Jux. Erfindet einen Anfangsverdacht oder auch nicht, es geht ja auch ohne. Zeigt unseren Politikern, was ein öffentliches Leben wirklich ist.

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Montag, 13.03.2006 - 15:33

Gut gewählte Beispiele

Sinnvoll ist es in vielen Fällen, den Inhalt eines Textes mit praxisnahen Beispielen zu versehen. Heute tauchte für kurze Zeit eine (meines Erachtens nicht ganz neue) Tickermeldung bei Heise auf, die es mir mit ihren wunderbaren Beispielen wirklich angetan hat:



Beim Anklicken offenbarten sich dann schon bessere Beispiele und mittlerweile ist diese Meldung nicht mehr in der aktuellen Liste zu sehen. Da hat wohl was geOoooooopst.

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Mittwoch, 01.03.2006 - 17:27

Posthamster - Der Nachtrag!

Ich hatte mich im Artikel Fragen Sie Ihren Posthamster! etwas genervt über einen großen deutschen Provider ausgelassen. Nun, ich bin ein fairer Mensch und möchte hier nun einen Nachtrag posten. Anhand der Kategorie Freud kann der geneigte Leser ja schon erkennen, daß die Geschichte nach einigem hin und her nun schlußendlich einen guten Ausgang nahm!

Nach einigen Mails hin und her kristallisierte sich die Ursache des Problems langsam heraus und ich war in der Lage, bei uns entsprechende Änderungen am Mailprocessing vorzunehmen. Heute kam als krönender Abschluß schließlich die Mail, die mir bestätigte, daß man uns als Provider anerkannte, und uns in die entsprechende Whitelist aufgenommen hat.

Fazit: Nach einem schweren Start konnten wir eine gütliche Einigung, die sich für beide Seiten von Vorteil ist, erzielen! Respekt, ihr habt mich überrascht!

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Freitag, 24.02.2006 - 22:38

Die wollen nix verkaufen...

Mein Kollege fragte an diversen Stellen per Mail Preise für Switches (welche nichts reguläres, was eher seltenes) an. Einer der wenigen Anbieter schrieb zurück, daß wir die Preise erst erfahren könnten, wenn wir das angehängte NDA unterschreiben würden.

Puh. Das müssen echt geheime Preise sein.

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Mittwoch, 15.02.2006 - 19:51

Olympische Winterwortspiele

Ist Biathlon die Low-Cost-Variante von Dual-Opteron?

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Dienstag, 31.01.2006 - 22:13

Selbstüberlistung

Da steht ein Freund neben mir, schaltet sein Handy ein - und stutzt: "Mist, was ist das denn jetzt??? 'Wrong Password'???". Fünf Sekunden vergehen. "Ahhhhhh! Das hab ich ja selber als Start-Text eingetragen, weil mich das 'Hello Moto' genervt hat!"

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Freitag, 13.01.2006 - 22:54

Wofür es so alles Werbung gibt

Toll. Fernsehwerbung für Häuser im Sonderangebot. Zwischen Bier- und CD-Werbung.

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Montag, 02.01.2006 - 23:01

Deutsche Übersetzung

Es ist immer wieder eine große Freude, wenn Programme mit viel Hingabe und Liebe zum Detail vom Englischen (oder einer anderen Sprache, deren Ursprung mehr oder weniger erkennbar ist) ins Deutsche übersetzt wurden:

Presse fahren fort

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