Lars mußte am diesem Freitag Vormittag noch zur Arbeit, ich hatte die Gelegenheit auszuschlafen – und hab sie auch genutzt. Nach dem Aufstehen machte ich mich in Ruhe abfahrbereit, versuchte die Wohnung in einem halbwegs akzeptablen Zustand zu verlassen und sattelte das Gepäck auf. Mittlerweile war es 12 Uhr mittags.
Der ursprüngliche Plan war ein Treffen am Hauptbahnhof, aber ich entschied mich für den noch ursprünglicheren Plan und verlegte das Treffen von dort in Richtung Liegeradstudio. Da der OpenStreetMap in diesem Bereich scheinbar noch ein paar Verknüpfungen fehlten fuhr ich einen kleinen Umweg, der mir immerhin den Anblick eines landenden Beluga (Airbus Transportflugzeug) einbrachte. So kam ich dann kurz vor Lars am Liegeradstudio an.
Da wir die Fähre nach Finkenwerder nehmen wollten, genossen wir eine schöne schnelle Abfahrt zum Museumshafen Övelgönne, leider gebremst durch schleichende Autofahrer. Am Hafen gab es als Stärkung für den Weg noch für jeden zwei Matjesbrötchen, dann kam auch schon unsere Fähre, die uns über die Elbe brachte.
Wir fuhren am Airbusgelände vorbei. Auch wenn leider keine Landung (oder Start) eines A380 beobachten konnten, sahen wir immerhin zwei in verschiedenen Airline-Lackierungen in der Werft. Ein gigantischer Anblick, selbst aus dieser Entfernung. Mit einem Apfel vom Bauern als Wegzehrung, wir befanden uns ja schließlich in einem riesigen Obstanbaugebiet, ging es dann weiter nach Buxtehude und darüber hinaus.
Der zweite Regen erwischte uns dann in Weertzen. Zunächst suchten wir an der Seite einer Scheune Unterschlupf, aber als der Regen stärker wurde, reichte der Schutz dort nicht ganz aus. Trotz einer netten Unterhaltung mit einer älteren Frau, die den Hof dort pflegte, entschieden wir uns, ein paar Meter weiter im Wartehäuschen einer Bushaltestelle das Ende des Regens abzuwarten. Immerhin versprach das radarbild, daß es nach diesem Regengebiet bedeutend besser werden würde uns keine größeren Güsse heute mehr zu erwarten seien.
Wegen der diversen Regenpause und der Verzögerung der Abfahrt durch die Wartungsmaßnahmen an meiner Bremse kamen wir viel später als geplant in Bremen an, erst gegen 21 Uhr. Wir fanden unser Quartier und genossen ersteinmal eine warme Dusche, dann suchten wir uns ein Restaurant. Nach Auskunft eines Ortskundigen fanden wir in nächster Nähe einen offenen Italiener und stärkten uns abermals mit einer Portion Nudeln.
Knie und Beine waren deutlich zu fühlen nach diesem Tag – und die längste Etappe wartete ja auch gleich am nächsten Tag auf uns. Also ging es nach dem Essen auch bald ins Bett.
- Strecke: 124,8 km
- Schnitt: 22,75 km/h netto, 13,9 km/h brutto
- Maximum: 59,12 km/h
- Reisezeit: Brutto 9 Stunden