Morgens um sieben standen wir auf. Die Zelte waren naß, die Klamotten klamm. Wir packten zusammen und nach einem kurzen Frühstück machten wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg.
Auf dem Weg nach Esbjerg nahm der Wind wie üblich am Vormittag stark zu und wir kämpften uns gegenan. Da wir alle nur eine Spaß-Tour wollten, beschlossen wir unterwegs, jetzt noch nach Esbjerg durchzufahren, damit wenigstens alle einmal an der Nordsee waren und von dort dann quer durch Jütland an die Ostseeküste abzubiegen.
hunde haben ein ganz besonderes Verhältnis zu Liegerädern. Sie sind neugierig, manche ängstlich, manche agressiv. Hunde rennen auf Liegeräer gerne zu. So auch bei der Einfahrt nach Esbjerg: Auf einem nicht eingezäunten Grundstück ein großer Hund. Den Blick dafür hat man als Liegeradler irgendwann. Nicht direkt anschauen, vielleicht aufhören zu treten, ein zwei Worte rufen, damit der Hund einen als Mensch erkennt und einordnen kann. Der Hund rannte auf uns zu, ich fuhr als letzter in der Gruppe. Der Hund rannte vom Grundstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite direkt auf die Straße – wo ein Auto kam. Ein dumpfer Knall, ein kurzes Jaulen des verletzten Tieres. Ich hab zwar angehalten und bin zurückgefahren, immerhin war ich ja Unfallzeuge – aber ich habe nach kurzem Gespräch mit dem Unfallfahrer und dem eintreffenden Hundebesitzer das Zeichen bekommen, daß sie mich nicht als Zeugen benötigten.
Die anderen hatten nicht soviel vom Unfall mitbekommen, aber dann doch schnell gemerkt, was los war – wir waren alle etwas stiller, als wir in den Hafen fuhren, die Schiffe anschauten. Nach einer kurzen Erholung fuhren wir in die Stadt und aßen zu Mittag. Dabei fällten wir auch die endgültige Entscheidung, an die Ostküste weiterzufahren. Seitenwind nahmen wir in Kauf.
Je weiter wir zum Landesinneren kamen, desto stärker drehte der Wind auf Nordwest, abends fast West, so daß wir einen super Ritt quer durch Dänemark hatten, teilweise mit erheblichem Rückenwind. Gegen Ende der Tour an der Küste wurde die Landschaft hügeliger und kurz vor erreichen unseres Campingplatzes erhaschten wir einen Blick über den kleinen Belt. Dann ging es in einer Schussfahrt mit teilweise über 60km/h runter zum Campingplatz. die Bremsung vor dem Platz war das erste mal, daß ich meiner vorderen Scheibenbremse ein leicht verbrannt riechendes Wölkchen entlockte (nein, ich habe nicht die ganze Zeit gebremst – nur ganz am Ende, sehr stark, nur vorne).
Wir kochen uns am Abend aus unseren Vorräten in der Campingplatzküche noch etwas zu essen, insgesamt ist der Abend aber früh zu Ende, denn wir sind alle recht müde.