Am Abend wollten wir uns mit ein paar anderen Liegeradlern aus Belrin und Hamburg treffen, die dann ein wenig südlich von Ribe ihr Lager aufschlagen wollten. Uns standen also nur runde 50 Kilometer bevor und so ließen wir die Zelte trocknen und frühstückten gemütlich, während noch etwas Tourplanung erfolgte.
Nach meinen letzten Versuchen, mit gutem Zureden und warmer Luft bei offnenem Batteriefach war klar, daß ich für die nächsten Tage endgültig ohne ein paar wichtige Tasten am GPS auskommen mußte. Zum Glück stand es auf einer brauchbaren Zoomstufe und ich hatte den Track für heute noch reinbekommen. Und für die Tage danach konnten andere die Führung übernehmen.
Die Zelte waren abgebaut und wir fuhren los. Ich fuhr in Richtung Ausgang und sah Manuel in die andere Richtung abbiegen, auch rufen half nichts, er hatte schon Musik in den Ohren.
In Esbjerg schlugen wir den direkten Weg Richtung Ribe ein, mußten aber bald feststellen, daß die zumindest für die ersten paar Kilometer geplante Strecke nicht für den Fahrradverkehr freigegeben war, das war aber unproblematisch, da der Radweg ausgeschildert war und wir den Zeichen folgen konnten. Außerdem frischten wir in einem Supermarkt die Vorräte noch ein wenig auf.
Der Weg nach Ribe führte über kleine Straßen, zum Ende hin hatte ich ihn abseits des offiziellen Radweges, der wieder auf die stark befahrene 11 zurückführte, geplant. Ein kleiner Umweg zwar, aber viel angenehmer zu fahren. Das erste was wir von Ribe sahen war ein großes Einkaufszentrum, wo wir alles kauften, was es im letzten Supermarkt nicht gegeben hatte.
Ribe selbnst ist eine idyllische kleine Stadt mit sehr schönem alten Kern. Zeit für eine kleine Sightseeingtour hatten wir, ebenso wie das obligatorische Eis mit Lakritz. Zur vereinbarten Zeit, pünktlich wie die Bahn sozusagen, erhielten wir Nachricht von Klaus, der sich dem Bio-Hof näherte, auf dem wir übernachten wollten.
Wir konnten an einem Bauernhof für 20 Kronen (etwa 3 Euro) pro Person unsere Zelte aufschlagen, auf einer Wiese hinter dem Haus. Es gab fließend Wasser, ein Klo, eine Stelle für Lagerfeuer, Tisch und Stühle unter einem Dach – und sogar warmen Tee und Kekse mit selbstgemachter Nuß-Creme. Zusätzlich kochten wir noch etwas Essen aus unseren Vorräten, dann warteten wir auf die beiden anderen, Lars und Norbi, die sich mittlerweile gegen den Wind in unsere Richtung kämpften.
Manuel hatte ein Lagerfeuer entzündet, ich bereitete den Kocher vor, denn Lars wollte nach seiner Ankunft auch noch etwas essen. Und – etwas später als erwartet, da sie durch den Wind gebremst und von einem Krampf im bein beim Gegenanfahren aufgehalten wurden kamen die beiden dann im Lager an. Es war schon feucht und kühl, aber nach heißem Essen, heißem Tee und einem Aufwärmen am Lagerfeuer konnten wir mit einem guten Gefühl in die Zelte steigen.