Nach einem Tipp der Herbergsbetreiberin fuhren wir durch ein Militärübungsgebiet, auf dem zu diesem Zeitpunkt gerade keine Übungen stattfanden auf relativ direktem Wege in Richtung Åhus. Der Weg führte uns über Schotterstrecken, mitten auf der Fahrbahn standen manchmal hinter Ecken plötzlich Schafe oder auch Kühe bzw. irgendetwas Kuh-ähnliches –
In Åhus versorgten wir uns an einer Tankstelle, danach fuhren wirn auf Straßen weiter. Die Sonne brannte und der Weg wurde zunehmend hügeliger. Keine großen Steigungen, es ging immer nur 20, vielleicht 30 Meter aufwärts und wieder runter. Aber als Flachlandfahrer nimmt man das dann doch ganz schön wahr. Und man merkt auch, ob man zuviel Gepäck hat.
Wir holten uns noch einmal Wassernachschub bei einer Pinkelpause in einem Yachtclub kurz vor Sölvesborg, bevor wir weiter nach Karlshamn fuhren. Ich fühlte mich von der Sonne etwas angegriffen und um keinen Sonnenstich zu riskieren machten wir in Karlshamn eine längere Mittagspause bei einem leckeren Kebab-Teller.
Hinter Karlshamn wurde der Weg zu einer einzigen Berg- und Talfahrt. Kurze, aber knackige Steigungen brachten Manuekl zu der Erkenntnis, daß er für den Weg durchs Landesinnere definitiv Gewicht loswerden mußte. Auf einer kleinen Straße treffen wir immer wieder einen alten Schweden, der zwar kein Wort Englisch oder Deutsch versteht, sich aber munter versucht mit uns zu unterhalten und uns dazu zu bewegen, an der Küste noch etwas schwimmen zu gehen. Wir versuchen ihn nach einem Lagerplatz für die nacht zu befragen und deuten seine Antwort, daß wir im folgen sollten, was wir tun. Wir landen in einem winzigen Dorf, wo er uns verläßt. Wir fragen ein paar Schweden, wo wir unsere Zelte aufbauen könnten, diese schicken uns zum Fragen zu einem anderen Haus, da sie selbst hier nur angeln.
Wir holen den Kocher raus und bereiten uns noch ein warmes Abendbrot im Schein der Taschenlampen, bevor wir in den Zelten verschwinden, hier inmitten eines kleinen vertäumten Ortes in der atemberaubenden schwedischen Landschaft.