Der erste Versuch: Hotel-Pension Fleischmann in Havelberg. Ein Anruf, ein hin und her bezüglich der Uhrzeit. Ankuft eher gegen 18 Uhr, spätestens 19 Uhr Pflicht. Meine vorsichtige Frage nach einer Ankunft um 21 Uhr wurde mit einem „Das geht nicht, ich kann das ja nicht reservieren und nachher kommen Sie nicht!“ quittiert. Direkt nach diesem Satz wurde aufgelegt. Von daher: Unfreundlich und unflexibel. Mein Geld kriegen die nicht.
Der zweite Versuch ist das absolute Gegenteil. Im Hotel Garni Lichthaus Knopf, das auch deutlich verkehrsgünstiger liegt, kann ich problemlos ein Zimmer reservieren, die Ankunftszeit ist kein Problem.
Die Regionalbahn nach Nauen ist relativ voll, trotzdem kriege ich die bepackte Speedmachine noch halbwegs unter. In Nauen mache ich mich direkt auf den Weg.
Und ich hatte auch noch die schlechte Versorgungslage auf diesem Teilstück in Erinnerung: Keine Tanke, kein Bäcker, kein Supermarkt (naja, ein Aldi). Ich hatte ein gutes Mittagessen, insofern kein Problem.
Kurz vor Havelberg dann große Umleitungsschilder, Baustelle in Jederitz. Da der Havelradweg weiter auf der Originalstrecke ausgeschildert ist, gehe ich das Risiko ein und folge dieser. Die Straße in Jederitz fehlt vollständig, der Bürgersteig ist nur teilweise brauchbar. Ich schiebe das Rad durch tiefen Sand und auf 20-30cm breiten Wegresten, während ich einen halben Meter tiefer durch die Baustelle tapse. Aber ich kann den Ort durchqueren.
In Havelberg treffe ich bei der Ortseinfahrt sofort auf mein Hotel. Das Rad findet einen trockenen, warmen Platz in einem abgeschlossenen Raum ein Gebäude weiter. Und ich kriege ein riesiges Zimmer und werde gefragt, wann ich denn Frühstücken will. So geht das!
Nach dem Duschen gönne ich mir ein üppiges Mahl beim örtlichen Griechen, danach arbeite ich noch die per Twitter erhaltenen Tipps in meine Routenplanung ein, bevor ich ins Bett gehe. Leider ist die Wettervorhersage für die kommenden Tage alles andere als ideal.