Zwar hatte ich mich noch nicht ganz festgelegt, weil mir ein Freund auf dem Rad auf der Strecke heute entgegen kam, aber sicherheitshalber schon mal ein Hotel in Goslar reserviert. Gegen halb zehn machte ich mich auf den Weg, allerdings erstmal mit einem kleinen Umweg über den örtlichen Radladen, um dort Reifen- und Dämpferpumpe nutzen zu können.
Bis Holzminden waren es ungefähr elf Kilometer, auf einem ruhigen und schönen Weg an der Weser entlang. Ab Holzminden hatte ich meine Route weitestgehend am Europaradweg R1 ausgerichtet. Dieser verläuft hier aber auf Land- und Kreisstraßen, die zwar durch die parallel führende Bundesstraße relativ ruhig sind, aber nicht vergleichbar mit dem touristischen Fahren auf dem Fulda- oder Weserradweg. Zumindest einige Abschnitte aber sind auf Wirtschaftswegen angelegt, die dort relativ gut fahrbar sind.
Abseits der Flüsse wird die Landschaft in Richtung Harz natürlich auch hügeliger, so dass immer wieder mal bremsende Anstiege gibt, dafür aber auch schöne Abfahrten. Die Ortsdurchfahrten machen oft wenig Freude, da sie auf Hauptstraßen liegen.
Das Treffen mit Timo, der von der anderen Seite kommend mehr negative als positive Höhenmeter hat und schon zeitig in Goslar ist, legen wir erst auf Bad Gandersheim oder Seesen fest, später einigen wir uns auf Letzteres. Er muss ein wenig auf mich warten, denn für mich gibt es zunächst noch einen kräftigen Anstieg zu meistern, während die Abfahret eher so mittelprächtig ist, weil die Straße schlecht ist und gerade ausgebessert wird: Split ist in die Löcher gekippt, aber noch nicht mit Bitumen abgebunden. Höchste Vorsicht in den Kurven ist angesagt.
In Seesen sitzen wir bei bestem Wetter dann beim Italiener zusammen, Nudeln und Nachtisch sind angesagt, sowie natürlich jede Menge Getränke. Wir tauschen uns über den bisherigen Weg aus und die weitere Tour, es macht Spaß.
Nach dem Essen trennten sich unsere Wege wieder. Ich suchte noch beide Fahrradläden in Seesen auf, weil ich etwas Kettenschmierung brauchte, aber einer hatte an diesem Tag nur vormittags geöffnet, der andere Urlaub. Und so musste ich mit mittlerweile leicht zwitschernder Kette weiterfahren. Zunächst entlang der Bundesstraße, dann bog der Weg auf eine alte Straße ab. Diese hatte eine dünne Asphaltschicht über Kopfsteinpflaster, über weite Strecken fehlte der Asphalt aber auch, was das Fahren nicht sonderlich angenehm gestaltete.
In Goslar angelangt konnte ich beim örtlichen E-Bike-Händler mein Ketten-Zwitscher-Problem lösen, dann fuhr ich südlich ins reservierte Hotel. Von dort unternahm ich dann zu Fuß noch einen Ausflug in die Stadt.