Mittwoch, 08.07.2009 - 23:00

Wegen der Kinder...

Es ist früh morgens und eigentlich will ich nur ins Büro kommen. Doch schon direkt vor der Haustür fangen die Probleme an, ich kann mit dem Rad nicht auf die Straße, denn dort herrscht dichter Verkehr. Ich kann auch nicht den Fußweg benutzen, denn der ist voller Kinder. Ich kriege es irgendwie hin, mich auf die Straße zu drängeln. Eine einspurige Einbahnstraße, Wohngebiet. Genervte Blicke hinter mir. Dabei würde ich ja mehr als 5 km/h fahren, wenn es denn ginge.

Am Ende der Straße ist eine Schule. Eine Grundschule, um genau zu sein. Vor mir ein SUV, hinter mir ein VW-Bus. Der Verkehr gerät völlig ins Stocken. Ich nutze die Gelegenheit, mich langsam am SUV vorbeizuschleichen. Als ich in Höhe des Fahrers bin fährt der los. Wär ja auch katastrophal, wenn er die 4 Meter jetzt nicht noch nach vorn gefahren wäre. Also genau jetzt.

Noch ein SUV. Steht da, der Motor läuft. Drinnen Abschiedsszenen, als ginge es auf eine Weltreise. Ich versuche vorbeizukommen. Mein Versuch wird jäh gestoppt, als direkt vor mir die Fahrertür aufgeht. Was mir einfiele, hier jetzt durchzurasen? RASEN? Ich habe nichtmal die Füße auf den Pedalen bei dem Versuch an der fetten Karre vorbeizukommen! Es sei ja auch wegen der Kinder.

Na klar. Wegen der Kinder.

Du blöde Bratze stehst da, läßt den Motor von Deiner viel zu großen Karre mit Auspuff in Kindernasenhöhe laufen und erzählst mir, es sei ja nur wegen der Kinder.

Die Straße ist voll mit riesigen Autos. Voll von Dieselruß, voll von Benzoldämpfen, voll mit unübersichtlichen, tonnenschweren Vehikeln. Wegen der Kinder.

Das ist eine Grundschule. Davon gibt es hier eine Menge. Und die haben Einzugsbereiche, die klein genug sind, daß man nicht mit dem Auto dahin fahren muß.

Für die Bequemlichkeit mal eben um die Ecke fahren. Nur wegen der Kinder.

Direkt vor der Schule stehen bleiben, damit die fetten Gören keinen Meter zu weit laufen müssen. Ist auch nur wegen der Kinder. Und sich wundern, daß die noch fetter werden.

Stehenbleiben, Straße versperren, an niemand sonst denken. Bloß nicht gucken, ob da noch jemand kommt. Wegen der Kinder. Und sich wundern, was für eine asoziale Brut man da heranzieht.

Ich hab Euch so satt, ihr dummen Idioten, das könnt ihr Euch kaum vorstellen. Und das nicht wegen der Kinder.

Posted by ob | Permalink | Categories: Leid