Da die Überführung des Kreuzfahrtschiffes Celebrity Solstice auf der Ems, die ursprünglich für den heutigen Tag geplant war, um einen Tag verschoben worden war, hatten wir einen Tag gewonnen, um Ostfriesland genießen zu können.
Der Morgen war wie in den letzten Tagen neblig und so genossen wir das großzügige Frühstück, das wir morgens vorfanden, in aller Ruhe. Danach packten wir unsere Räder mit dem Allernötigtsten: Kamera, Getränke, Energieriegel und minimales Werkzeug. Der Plan sah vor, quer durch Ostfriesland an die Küste zu fahren, als Ziel hatten wir zunächst Norden-Norddeich ausgewählt.
Der kühle Nebel lichtete sich schon bald nach unsere Abfahrt und wir entledigten uns der anfänglich noch unverzichtbaren dickeren Kleidungsstücke. Erst folgten wir einigen größeren Landstraßen (jeweils mit ausgezeichnetem Radweg), bald jedoch bogen wir dann auch mal auf kleinere Wege entlang irgendwelcher Gewässer ab, die gerade genug Platz für die Räder ließen.
Als wir später auf kleineren Straßen durch die Orte fuhren freuten wir uns über die vielen freundlichen Menschen: Wo wir auch vorbeikamen schallte uns ein nettes “Moin!” entgegen und wir antworteten brav mit “Moin, Moin!”, was dann mit wohlwollendem Nicken quittiert wurde.
Auch die Autofahrer in Ostfriesland nehmen Rücksicht auf Radfahrer, ein Zustand, den wir aus Berlin so nicht kannten. So wurde die Reise durch das sonnige grüne platte Land sehr angenehm. Selbst der Wind war uns gnädig, es wehte so gut wie keiner.
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Je näher wir Norddeich kamen, desto größer wurde allerdings die Anzahl der Touristen. Schließlich durchquerten wir den Ortskern und fuhren weiter in Richtung Hafen – endlich das Meer sehen! Das allerdings war – wie immer, wenn ich an die Nordsee komme – gerade auf dem Rückzug. Im Hafen setzten wir uns in ein Restaurant und stärkten uns ersteinmal. Dabei beobachteten wir das Treiben ringsherum.
Anschließend zog es uns auf den Deich. Auf der seewärtigen Seite kann man ab Norddeich ein gutes Stück in Richtung Osten fahren – und gelangt schon nach kurzer Zeit zum Flughafen Norden-Norddeich, von wo in reger Folge die Inselflieger starten. Nachdem wir ein wenig zugeschaut hatten, reifte der Entschluß, daß ein Rundflug über das Wattenmeer in einer Cessna eigentlich unverzichtbar sei. Wir wurden zwar gewarnt, daß die Sicht nicht optimal sei, allerdings entschieden, daß ausreichend war. Bevor wir unseren Flug antreten konnten hatten wir noch etwas Wartezeit, die wir auf dem Deich verbrachten.
Schließlich ging es los. Wir zwängten uns in die kleine Maschine und dann ging es auch schon los!
GPS Track vom 27.09.2008 (Rundflug)
Nach der Landung waren wir noch ganz beeindruckt von der wunderschönen Natur, die wir von oben gesehen hatten. Wir schwangen uns wieder auf unsere Räder und bummelten noch etwas auf dem Deich entlang, bevor wir die Biege in Richtung Süden machten und Kurs auf Ihlow nahmen.
Wir versuchten unseren netten Pfad entlang des kleinen Gewässers wiederzufinden, aber wegen einger Wirrungen und Irrungen bezüglich der Ortsnamen und auf welchen Straßen wir wo entlang gekommen waren, gelang uns das nicht so ganz – dennoch fanden wir natürlich dank GPS den Weg zurück ohne wirklich große Umwege.
In Ihlow angekommen stellten wir die Räder ab, machten uns kurz frisch und liefen dann die 200 Meter zum örtlichen Jugoslaven, wo wir den Tag bei einer ordentlichen Mahzeit ausklingen ließen.