Der Tag startete relativ früh und grau: Wir waren bereits eine halbe Stunde vor unserem Wecker wach. Nach dem Packen gingen wir zum Frühstück, anschließend ging es raus auf die Straße und die wenigen hundert Meter zurück zum Track. Nach vielleicht 1,5km allerdings entschieden wir uns, das Regenzeug überzuziehen und hielten dafür im Schutz einer Bushaltestelle.
Für kurze Zeit ging es entlang einer vielbefahrenen Straße, dann bogen wir am Schloß Grünau ab, das uns noch von der Fahrt im Herbst 2012 bekannt vorkam. Der feuchte Wald roch gut, auch wegen des vielen Bärlauchs. Wir fuhren also vor uns hin, bis wir an einen Bahnübergang gelangten. Die Schranke war zu. Kein Zug zu sehen oder zu hören. Nach ein paar Minuten kam uns das seltsam vor. Durch Zufall entdeckte ich – eigentlich auf der Suche nach einer Servicetelefonnummer – einen kleinen gelben Kasten, der die Möglichkeit bot, die Öffnung der Schranke anzufordern. Nach so etwas sucht man natürlich nur, wenn man weiss, daß es sowas gibt! Es funktionierte aber recht zügig und wir konnten weiterfahren.
Ab Ingolstadt waren wir wieder an der Donau, die Wege waren teils dermassen matschig, daß wir lieber oben auf dem Deich durch das Gras fuhren. Nach einem kleinen Bäcker- und Einkaufsstop ging es weiter in Richtung Weltenburg. Auf dem Weg dorthin trafen wir zum ersten mal Reiseradler, die bei unseren gut 25 bis 30 km/h (die wir auf dieser Reise auch eher selten anlegten) von hinten aufkamen. Nachdem von hinten eine Spitze über Liegeräder und Steigungen kam, mussten wir noch ein paar km/h drauflegen – kurz später bogen wir dann allerdings auf einen anderen Track ab. Wir spekulierten, ob wir die beiden an der Fähre nach Kelheim wiedersehen würden – aber sie waren bis zur Abfahrt nicht dort.
Die Fähre von Weltenburg nach Kelheim kannten wir ja auch schon, sie ist definitiv die bessere Route als der Alternativweg über den Berg. Hinter Kelheim ging es nochmal ein paar Kilometer über nicht asphaltierte Wege, diese waren aber zum Glück nicht mehr so matschig. Wir trafen auf dem Weg Taric aus der Schweiz, der mit uns bis Regensburg fuhr. Er ist auch auf dem Weg nach Wien, wollte aber heute noch waschen.
Bei der Ausfahrt aus Regensburg trafen wir Clemens Bucher, einen Liegeradbauer aus Berlin, den ich zumindest dem Namen nach bisher kannte – allerdings war er mit dem Aufrechten unterwegs. In Regensburg hatten wir schon eine Liegeradlerin gesehen, die unsere Räder aber nicht wahrgenommen hatte (wir sassen im Café). Das Gewitter zog vorbei, unsere Regenkleidung hatten wir umsonst angezogen. Als wir kurz hinter Regensburg kochten kam noch ein weiterer Liegeradler vorbei. Außerdem ein Pärchen, die den Donauradweg in der anderen Richtung abradelte und dankbar über unsere Tipps für ihren Weg nach Paris war. Dieser Tag war auf jeden Fall mal kommunikativ!
Da wir in Straubing keine preiswerte Herberge fanden, steuerten wir nach einem kurzen Anruf ein Gasthaus in Wörth an der Donau an.