Die Nacht auf dem übervollen Campingplatz war erwartungsgemäß nicht ganz ruhig und endete früher als geplant durch den wiederkehrenden Alarm irgendeines Telefons im Nachbarzelt. Im Gegensatz zur letzten Zeltübernachtung war das Zelt diesmal doch recht feucht geworden, da die Temperatur nachts ziemlich gefallen war. So packten wir erstmal zusammen und ließen zum Frühstück im Campingplatz-Café die leeren Zelte noch zum trocknen stehen. Da die Sonne langsam rum kam, half dies auch sehr gut.
Anschließend ging es weiter nach Krems, wo ich nochmals versuchte, unsere Bahnreservierungen zu ändern – was aber nicht ging. Von dort fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein auf wirklich hervorragenden Wegen die letzten knapp 90km in Richtung Wien. Meist führt der Radweg in absolut genialer Qualität an der Donau entlang, oben auf dem Deich, so daß man auch etwas sehen kann. Neben Ausflüglern und Reiseradlern waren heute sehr viele Rennradler unterwegs. Wir nutzten die Situation aus, als eine Dreiergruppe mit knapp über 30km/h an uns vorbei kam und ließen uns ein paar Kilometer ziehen. Die Blicke der entgegenkommenden Rennradler oder der überholten oder am Rand pausierenden Radfahrer waren einfach herrlich anzusehen. Allerdings kostet so eine Fahrerei natürlich Kraft, vor allem aber auch Konzentration, um auf dem Weg niemanden auf die Hörner zu nehmen. Und so ließen wir den einzelnen Rennradler von dannen ziehen, als sich die kleine Gruppe trennte und die anderen zwei in eine andere Richtung abbogen.
Schon bald sahen wir die erste Silhouette von Wien bei einer der Donauquerungen auf Brücken und Kraftwerken, dann fuhren wir auch schon auf guten Radwegen in die Stadt. Hier waren die Wege zwar großzügig, häufig aber mit gemischtem Rad- und Fussverkehr, so daß es etwas langsamer voran ging, aber das kam uns entgegen, so konnten wir ausrollen.
Unser Hotel lag in der Nähe des Tracks, wir mussten nur einmal abbiegen, eine Einbahnstrasse von der richtigen Seite nehmen (wäre vermutlich auch von der anderen Seite gegangen) und checkten in unser reserviertes Zimmer ein. Nach dem Duschen folgte ein kleiner Stadtrundgang, das Hotel hatten wir möglichst zentral gewählt, um zu Fuss weiter zu kommen.
Kaum waren wir zurück aus der Stadt, begann draußen Gewitter, Starkregen und Hagel. Wir dösten etwas, später ging es dann (im anhaltenden Regen) nochmal ein paar Ecken weiter, um ein wenig zu essen.