Um siebe Uhr ging der Wecker und ich packte die wesentlichen Dinge zusammen, bevor ich das Haus verließ und zum Partnerhotel im Ort zum Frühstück ging. Anschließend lief ich wieder zurück und packte den Rest, sattelte das Rad und checkte aus. Ich war somit etwas zu früh an der Fähre.
Die Überfahrt durch den Rotterdamer Hafen dauert etwa 50 Minuten und ist wie eine kleine Rundfahrt durch die Container- und Öl- und Gasterminals. Nach dem Verlassen der Fähre, die nur Personen und Radfahrer mitnimmt, verläuft die Strecke noch durch die Hafenanlagen, bis man sehr plötzlich dann im Grünen ist und über ruhige Wege, die oft dem Radverkehr vorenthalten sind, weiter in Richtung Süden fährt. Die Küste ist in diesem Abschnitt eher selten zu sehen.
Erst am Haringvliet- und Bouwersdam zeigt sich die See wieder kurz, ich überlege noch baden zu gehen, aber wegen der Straßennähe sind mir die Strände zu voll, um derweil mein Gepäck und Wertgegenstände unbeaufsichtigt am Strand zu lassen. Die weitere Strecke bis Neeltje Jans geht abseits der Küste entlang, bis man sich dann von hinten den Deltawerken nähert.
Nach dem Verlassen der Deltawerke, wo ich ein kleines Mittagessen in Form von Fischsuppe und Waffel aß, geht es via Middelburg weiter zur Fähre in Vlissingen, die Radfahrer und Fußgänger in 20 Minuten über die Scheldemündung bringt.
Nach der Fähre fürt die Route über den Küstenweg durch die Dünen und ist sehr schön, doch bald schon erreiche ich Belgien, wo die Wegequalität merklich schlechter ist. Dafür geht es wieder durch stärker bebautes Gebiet und ich merke, dass meine Energievorräte sich neigen, plane als für eine Unterkunft hinter Seebrügge.
Beim Verlassen von Seebrügge ist es dann soweit, plötzlich bin ich wie ausgeschaltet, komme kaum noch voran. Ich buche für den nächsten Ort, Blankenberge, ein Hotel. Dieses beziehe ich und folge der normalen Abendroutine: Duschen, einkaufen, kleiner Spaziergang, essen, Bett.