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SPEZI 2010 Special: Troytec

Im Überblick

Erstmals auf der Spezi dabei war die junge Liegeradschmiede Troytec aus München. Hinter Troytec stehen allerdings keine unbekannten Namen, sondern Leute, die schon bei der Entwicklung des RazzFazz involviert waren und viele tausende Kilometer auf schnellen Liegerädern hinter sich haben. Nach jahrelanger Beschäftigung in der automobilen Rennwelt entstand mit Troytec ein Rückbezug auf alte Tugenden, ganz offenbar mit neuen Mitteln und Erfahrungen.

Schon im Vorfeld der Spezi hatte Troytec mit dem Tieflieger TTR_1.FORMULA im Internet einigen Wirbel verursacht: Die Carbon-Rennmaschine besticht durch ihr Design und die vielen Detaillösungen. Auf der Spezi trumpften die Münchner nun zusätzlich mit dem TTF_2.CITYSPEED auf, dem Prototypen eines alltagstauglichen Midracers, der sich auch im Stadtverkehr behaupten soll.

Das Konzept von Troytec ist dabei eine durchgehende professionelle Linie. Das beginnt mit den vielen Details am Rad und setzt sich bis zum passenden Trikot fort: Letzteres ist nicht nur ein normales farblich passend gestaltetes Rad-Trikot, sondern im Schnitt auf die Besonderheiten des Liegerades angepaßt. Keine störenden Taschen am Rücken, dafür leicht seitlich – und für Handy oder mp3-Player noch eine kleine Tasche am Arm. Etwas längeres Rückenteil, so daß es auf dem Liegeradsitz nicht hochrutscht. Dieses Konzept vertreten die beiden Entwickler des Troytec konsequent, sie denken jedes Detail bis zum Ende durch.

Der Lowracer TTR_2.FORMULA

Das Gerät macht einen schnittigen Eindruck, Design und Farbwahl sind aufeinander abgestimmt, selbst der Lenker ist in seiner Flügelform aerodynamisch optimiert. Carbon-Three-Spoke-Wheels und hydraulische Scheibenbremsen unterstreichen den Charakter des Rades. Am Lenker gibt es einen Tacho-Halter in gut sichtbarer Position, aerodynamisch günstig. Die Schalt- und Bremszüge werden im Rahmen geführt, dessen Lackierung optional den Namen des Fahrers am Hinterbau enthält. In der nächsten Version des Rahmens wird ein Halter für ein GPS vorgesehen sein, so daß auch dafür keine Bastellösung notwendig wird, sondern sich dieses nahtlos integriert. Das ganze Rad wiegt knapp über 8 kg, in der High-End-Ausstattung (TTR_1.FORMULA) sogar unter 8kg. Neben dem eigenen Namen auf der Rahmenlackierung unterstreicht auch das Badge mit der Baunummer am Rahmen den Anspruch.

Natürlich gewinnt Technik allein kein Rennen, dennoch bin ich gespannt, ob wir vielleicht in diesem Jahr schonmal ein Troytec auf einer Rennstrecke begutachten dürfen – Dominik Rodatus deutete an, daß man sich bei Troytec für einen guten Werksfahrer auch entsprechend engagieren würde, insofern kann ich mir gut vorstellen, daß wir da vielleicht in absehbarer Zeit in interessantes Duo aus Fahrer und Maschine am Start haben könnten. Ich hab jedenfalls im Gespräch meinen Favoriten geäußert und lasse mich überraschen, ob es da ein Dreamteam geben wird.

Der Midracer TTF_2.CITYSPEED

Der Midracer stellt die alltagstaugliche Version dar. Bisher ist das ganze in einem relativ frühen Prototypen-Stadium, enthält aber bereits viele sehr interessante Konzepte. Das Rad ist vollgefedert, hat eine anpaßbare Sitzneigung, verkleidete Räder und optional eine Elektronunterstützung (bis 25 km/h) in der Hinterradnabe. Besonderer Clou hierbei: Durch die Radverkleidung und im Rahmen geführte Kabel sieht man dem Rad den Zusatzantrieb nicht an. Die Akkus werden in Trinkflaschen hinter dem Sitz versteckt. So kann man das sportlich-aggressive Aussehen des Rades mit beeindruckenden Ampelsprints unterstreichen, obwohl nach dem Winter vielleicht noch gewisse Trainingsrückstände zu verzeichnen sind.

DieKettenführung ist geradlinig und über dem Vorderrad ausgeführt, vorne besticht das rad durch eine luftgedämpfte Parallelogramfederung, hinten durch einen zwischen den Schwingenarmen versteckten Dämpfer. Auch hier werden wieder alle Züge im Rahmen verlegt und es wird wohl auch noch einen dem Lowracer ähnlichen Lenker geben (der auf den Bildern sichtbare ist nur eine Übergangslösung).

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