Der Morgen im Gasthof begann gemütlich. Beim Frühstück traf ich auf weitere SPEZI-Besucher, die bereits meine Speedmachine entdeckt hatten. Das angeregte Gespräch führte schließlich auch dazu, daß ich später als ursprünglich geplant von Bellheim nach Germersheim fuhr. Das erwies sich allerdings als nicht allzu schlimm, denn mittlerweile war die sonst zur Öffnung sehr lange Schlange an den Kassen wieder deutlich geschrumpft.
Als erstes verschaffte ich mir einen Überblick in Halle 1 und 2, erkundete das Außengelände und machte einen Abstecher in Halle 3. Oft viel spannender als die Stände der großen Hersteller sind die Räder, die im ganzen Bereich an den verschiedenen Laternen und Zäunen abgestellt sind. Ein solche Masse von Liegerädern, Velomobilen und anderen Konstruktionen findet man sonst nichteinmal bei Rennen auf einem Haufen, denn hier ist vom Prototypen und der Einzeleigenanfertigung über die Alltagsfahrzeuge bis zur Rennmaschine einfach alles vertreten.
Und was die SPEZI daneben noch ausmacht: Die Leute, die man trifft. Unbekante, mit denen man über das ein oder andere Rad ins Gespräch gerät, Leute, die einem schon auf der letzten SPEZI über den Weg liefen und natürlich die altbekannten Gesichter derer, die man eigentlich auf allen Veranstaltungen dieser Szene immer wieder trifft.
Die Stände waren diesmal etwas anders verteilt, mir fehlte ein wenig die Velomobil-Schaufläche. Die üblichen (deutschen) Branchengrößen waren im gewohnten Ausmaß vertreten, die niederländische Fraktion hatte sich deutlich verkleinert. Natürlich dominierten weiterhin die Trikes das Angebot, schade daß die normalen Liegeräder dadurch an vielen Stellen etwas in den Hintergrund treten. Neben ein paar Neulingen hatte vor allem Troytec einiges an Innovation und Änderung der Produktpalette zu bieten, bei den größeren Herstellern beschränkte es sich an vielen Stellen eher auf Detailverbesserungen – oder es ging um den Trend der Elektroräder.
Für mich persönlich war vor allen Interessant, in diesem Jahr endlich auf dem Azub Max mit 80mm-Federgabel probefahren zu können (im letzten Jahr hatte ich ja nur die Chance mit Starrgabel zu fahren). Leider blieb mir nicht genug Zeit, das auch nochmal an sandigen oder geschotterten Wegen auszutesten, da vertraue ich aber meinem letztjährigen Urteil, diesmal wollte ich es vor allem von Geometrie und Höhe wissen, wenn die Federgabel dazu kommt. Definitiv: Das Azub Max ist dann hoch. Bei den ersten paar Versuchen anzuhalten war immer ein gewisser Überraschungseffekt dabei, wenn das Bein dann doch noch nicht am Boden war. Aber schon nach ein paa Minuten Gewöhnung ging das problemlos. Der Konfort mit soviel Ferderweg und den großen Reifen ist unvergleichlich, aber auch die Fahrstabilität des Rades überzeugte mich wieder. Ein Azub Max mit Tiller-Lenker und ausgewählten Federkomponenten kann ich mir sehr gut als Rad auch für ausgiebige Touren abseits geteerter Straßen vorstellen.
Abends setzte sich die Fraktion der twitternden Berliner Liegeradler noch zu einer guten Paella zusammen, nach guter Unterhaltung und vielen Eindrücken von der Messe ging es für mich nicht allzu spät zurück nach Bellheim.
Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo meine Frühjahrstour ja am Rhein entlang zur SPEZI führte, wählte ich in diesem Jahr die SPEZI als Startpunkt einer kleinen Tour. Die Fahrt nach Germersheim – oder in die Nähe – mit der Bahn ist von Berlin aus allerdings eine zeitfressende Angelegenheit, wenn man ein Fahrrad dabei hat und keinen ICE nutzen kann. Ich vermeide gern häufiges Umsteigen, auch wenn es dann gerade auf dieser Verbindung noch etwas länger dauert: Morgens um kurz nach halb neun ging es mit dem IC nach Hannover, dort hatte ich fast eineinhalb Stunden Aufenthalt, bevor es gegen 12 Uhr dann in Richtung Heidelberg weiterging. Die Zeit nutzte ich für ein kleines Frühstück. In Hannover stiegen sehr viele Tourenradler in den IC nach Heidelberg. Ungewohnterweise ging das trotzdem sehr zivilisiert und stressfrei vonstatten – und die meisten stiegen schon in Göttingen wieder aus, so daß sich die Situation deutlich entspannte.
Um 20 nach vier kam ich in Heidelberg an und hatte noch knapp 50km Fahrt nach Bellheim vor mir. Das Regengebiet war mit ein wenig Tröpfelei über den Zug hinweggezogen und so war es zwar bewölkt, aber mit fast 25°C angenehm warm und trocken.
Die Ausfallstraße aus Heidelberg war nicht gerade der Spaß: Laut und nervig, der begleitende Radweg bot einige Schikanen. Doch zum Glück bog ich bald auf den Eurapradweg ab und hatte dann viele straßenfreie Kilometer vor mir. Zwar gab es ein paar nicht asphaltierte Stellen, diese waren aber gut befestigt und problemlos fahrbar.
Irgendwann sah ich in der Ferne eine bunt bekleidete Gruppe vor mir und wähnte dort Rennradler bei einer Pinkel- oder Riegelpause – als ich näher kam erkannte ich dann allerdings, daß es sich um Erntehelfer bei der Arbeit handelte. Tja, das war nix mit dem Windschatten.
Erst südlich von Hockenheim führte mich meine Strecke wieder über Straßen, meist gut fahrbare begleitende Radwege oder sehr ruhige Landstraßen ohne großen Verkehr. Vorbei am Kernkraftwerk Philippsburg fuhr ich bei Germersheim über den Rhein. Bei der Fahrt durch die Stadt machte ich eine kurze Aufwartung auf dem SPEZI-Gelände, nach nichtmal zwei Stunden Fahrt erreichte ich mein Quartier in Bellheim.
Ich legte nur kurz das Gepäck ab, dann fuhr ich zurück nach Germersheim und kehrte beim Pre-SPEZI-Treffen im Ruderclub Rhenania ein. Dort traf ich auf viele altbekannte Gesichter der letzten Jahre und auch Klaus hatte sich bereits eingefunden. Nach einem guten Essen machte ich mich allerdings nicht allzu spät auf den Weg zurück nach Bellheim, denn ich war recht müde.
Auch in diesem Jahr gönnte ich mir wieder einen Besuch bei der Spezialradmesse. Die jährliche Pilgerstätte der deutschen Liegeradler ist für ein Wochenende Germersheim. Die Anreise hatte ich zum ersten mal stilecht mit dem Liegerad hinter mich gebracht. Die SPEZI ist nicht nur wegen der Aussteller interessant, sondern lockt auch immer durch ihr buntes Publikum und die vielen privaten Projekte, die dort zu bewundern sind. Ein großes Programm hatte ich mir nicht unbedingt zurechtgelegt, als einzigen Programmpunkt hatte ich eine Probefahrt bei Azub, einem tschechischen Liegeradhersteller, auf dem Plan.
Am Samstagmorgen landete ich dann zunächt einmal in der langen Ticketschlange. Beruhigend war allerdings, daß die Schlange mehr als dreimal so lang war, als ich mein Ticket gekauft hatte – ich war also früh genug dran. Draußen vor der Halle traf ich Daniel mit seinem Evo-K, der Kopf-draußen-Variante seines Rennmobils. Sehr leicht, sehr stabil. Faszinierend.
Meinen Bummel über die Messe begann ich in Halle 1 am Stand von HP Velotechnik, wo ich mich bei dem Mitarbeiter noch einmal persönlich für den prompten Service bedankte, der mir bei dem Problem mit der Federgabel weitergeholfen und mir die Serviceadresse, die auf meinem Weg lagen, herausgesucht und gemailt hate. Wie in den letzten Jahren auch dominierten bei HP die Trikes das geschehen, Streetmachine, Speedmachine und Grasshopper standen nur leidlich beachtet am Rand. Eine Entwicklung, die im gesamten Segment deutlich zu beobachten ist.
Eine weitetere Aufwartung machte ich Challenge in Halle 2, wo ich Walter mit seinem Nordkap-erprobten Fujin SL 1 wiedertraf. Wir unterhielten uns, er zeigte mir seine neuen SRAM Triggerschalter und es ging viel um Routen, Touren und das Systemgewicht. Walter fährt mit einem leichten Rad, leichtem Gepäck und als deutlich leichterer mensch allerdings deutlich weitere Etappen, als ich sie so ansetzen würde. Ich vertrete ja eher den Ansatz des komfortablen Reisens, wenn ich mit der Speedmachine vermutlich im Vergleich mit den meisten anderen Reiseradlern noch immer recht flott unterwegs bin.
Bei Azub vereinbarte ich dann eine Fahrt für den späten Nachmittag, ich wollte ja etwas mehr Zeit haben. Anschließend schlenderte ich über die Messe, es folgten diverse Fachsimpeleien. Es waren kaum wirklich Überraschungen da für mich, aber viele kleine Dinge. Die Entwicklung in diesem Markt schreitet stetig voran, augenfällig sind eine zunehmende Menge an für Liegeräder (und Trikes) passendem Zubehör, aber zum Beispiel auch die Entwicklung beim Gewicht von Velomobilen.
Nachdem ich mit Azub bezüglich meiner Probefahrt im Vorfeld ja bereits einen Mailwechsel hatte, war ich etwas enttäuscht, daß sie kein Azub Max 26/26 mit Vorderradfederung für mich für die Probefahrt zur Verfügung hatten, so fuhr ich mit dem Ibex und starrer Gabel und Straßenreifen auf meine ca. einstündige Probefahrt. Erster Eindruck: Das Azub ist ein sehr gutmütiges Rad. Aufsteigen, losfahren. Kein Gewackel, es funktioniert intuitiv. Die großen Räder geben einen guten Rollkomfort. Da ich keine Klickpedale htte, kann ich vergleichend wenig zur Geschwindigkeit sagen, es ist gefühlt etwas langsamer als die Speedmachine, erwartet und einkalkuliert. Der für mich interessanteste Punkt waren natürlich die Fahreigenschaften auf nicht idealem Grund. Und so suchte ich mir Schotter- und Waldwege, auf denen ich mit der Speedmachine nicht oder nur mit sehr viel Anspannung vorangekommen wäre. Ganz beim Gefühl meines Mountainbikes bin ich nicht gelandet, allerdings läßt sich mit entsprechender Bereifung und einer Vorderradfederung sicherlich noch einiges rausholen. Insgesamt rollen die großen Reifen aber auf schlechtem Grund deutlich besser. Nach allem, was ich von Beschreibungen und Bildern kenne, würde ich mit solch einem Rad eine Islandtour wohl angehen.
Am Sonntag führte ich dann eine Diskussion zum Thema Fernlicht am Stand von B&M. Die ganz klare Aussage ist: Ein Fernlicht bekommt in Deutschland keine Zulassung, also wird es nicht gebaut, nichtmal als Option. Ich finde dies sehr schade, denn eine Systemlösung wäre schon sehr ansprechend – aber solange sich der Gesetzgeber nicht bewegt, widerspricht dies der Philosophie der ernstzunehmenden Hersteller in diesem Markt. Und der Gesetzgeber macht keine Anstalten, auch nur annähernd die überaus veraltete Gesetzgebung zu modernisieren. Zudem fielen mir am B&M Stand Rücklichter auf, die in die Gepäckträger einiger Hersteller integrierbar sind (allerdings keine liegeradtauglichen). Diese sind schlank und es gibt sie ohne den großen Reflekltor (der dann einzeln angebracht wird). Diese Rücklichter sind nicht im Katalog zu finden, man kann sie allerdings einzeln bestellen. Meine Überlegung geht zu einem zusätzlichen Rücklicht, das ich oben am Sitz oder der Kopfstütze anbringen könnte für eine bessere Sichtbarkeit.
Bei Ortlieb schaute ich mir das neue Befestigungssystem des Liegerad-Rucksacks an. Gleichzeitig gab ich Feedback: Der Liegeradrucksack ist zu lang für die meisten Gepäckträger an Liegerädern und hängt, insbesondere mit der Trageschlaufe und dem Griff des Reisverschlusses dann regelmäßig vor dem Rücklicht, weshalb ich mir bei Abendfahrten oft schon überlege, ob ich ihn mitnehme oder doch lieber die Lowridertaschen.
Zufällig begegnete ich noch Arnold (RaptoBike) und seiner Frau. Die beiden waren Auf Prototypen unterwegs, einem „Lowracer“ mit 26/28 Zoll Rädern und dem RaptoTrike. Auf letzterem konnte ich eine kurze Proberunde drehen. Ein sehr ungewöhnliches Fahrgefühl, aber schon nach wenigen Metern kam das Vertrauen. Leider war das Bike zu kurz für mich, sonst hätte ich gerne eine etwas weitere Runde gedreht, aber auch so war der Fahrspaß enorm. Ein erfrischend anderes Konzept als die üblichen Trikes. Und mit wenigen Handgriffen in einen Einspurer umzubauen!
Auf der Außenfläche lieh ich mir ein Velayo, ein Velomobil mit Hinterradlenkung, für eine kurze Testrunde. Ein komplett anderes Gefühl, als im Evo bzw. Evo-R zu fahren. Nach wenigen Metern gewöhnte ich mich an die Hinterradlenkung und konnte das VM präzise steuern. Ohne große Mühe brachte ich es auf 35 km/h, langsam ist es also nicht, trotz seines wuchtigen Aussehens.
Auch eine Proberunde auf einem Bacchetta Highracer ließ ich mir nicht entgehen. Auch hier merkte ich sofort, daß die großen Räder sehr angenehm zu fahren sind, das rad ist schnell, leicht und sehr gutmütig. Allerdings sagte mir wieder der Um-die-Knie-Lenker nicht zu. Das ist sehr subjektiv, vielleicht hat es auch etwas mit meinen langen Beinen zu tun, daß die meisten Lenker dieser Art bei mir nicht passen (oder unnötig groß werden) und tut dem positiven Gesamteindruck vom Rad so nur einen kleinen Abbruch, der sicher nicht allgemeingültig ist.
Zum Abend hin stärkte ich mich in netter Begleitung in Germersheim, bevor ich nach Karlsruhe fuhr, um meinen nachtzug nach Berlin zu kriegen. Auf dem Weg fuhr ich leider an einer Stelle unachtsam auf den flaschen Abzweig und quälte mich so kilometerweise durch eine Schotterbaustelle, anstatt auf dem gut ausgebauten Radweg zu fahren. Als ich diese hinter mir hatte, nahm ich noch einen (nicht ganz nüchternen) jugendlichen Radfahrer in Schlepptau, der seinen Weg nach Karlsruhe nicht fand. Letztendlich war ich schneller als erwartet am Bahnhof, mein Zug allerdings eine halbe Stunde später, was mir einen entsprechend langen Aufenthalt bescherte.
Zur diesjährigen SPEZI wollte ich endlich einmal standesgemäß anreisen – mit dem Liegerad. Eine Woche plante ich für die Reise ein, am Wochenende zuvor war Ostern. Die ersten Pläne sahen eine Tour ab Berlin vor, doch ich verwarf diese zu Gunsten einer kürzeren Tour mit mehr Urlaubscharakter am Rhein entlang.
So, 24.04.2011
(Berlin) – Duisburg – Köln
Ich nahm den IC um kurz nach acht Uhr morgens nach Minden, von Dort die Regionalbahn nach Duisburg. Das frühe Aufstehen fiel mir nicht leicht, aber die Zugfahrt ging irgendwie rum. Der Tag war sonnig und warm, der Start im Duisburger Stadtverkehr war etwas nervig, die Fahrt bis zum Rhein herunter führte durch verwinkelte kleine Straßen. Auf dem Rhein-Radweg angekommen ging die Fahrt zügig voran, der Feiertag bedeutet allerdings auch, daß ziemlich viele Menschen hier unterwegs waren. An Ausflugsrestaurants oder bei der Durchquerung von Düsseldorf mußte ich langsam um die vielen Spaziergänger und weniger schnellen Radfahrer herumkurven. Hinter Düsseldorf kürzt der Weg einige der Rhein-Windungen ab, allerdings durch eher langweilige Landschaften oder Orte. Bei Hitdorf schließlich wechselte ich auf die linke Rheinseite, um nach Esch zu meiner Unterkunft zu fahren. Dank des Live Trackings wurde ich bereits erwartet, kaum war ich vor dem Haus, ich orientierte mich gerade nach der Hausnummer, ging die Tür schon auf und ich wurde begrüßt. Nach dem Duschen war der Grill heiß und ich bekam ein opulentes Mahl serviert – perfekt!
Mo, 25.04.2011
Köln – Remagen
Der Montag war der letzte Oster-Feiertag und in Köln gab es eine Radsportveranstaltung. Ich hatte mich mit Reinhard verabredet. Meine ursprüngliche Etappenplanung sah vor, bis nach Koblenz zu fahren, aber wegen des regen Osterverkehrs und auch um Reinhard für den Rückweg etwas entgegenzukommen (und bei der Länge der Strecke, der Arme hat ja schließlich kein Liegerad in Köln…), entschied ich mich für die etwas verkürzte Variante und setzte als Ziel Remagen an.
So verabschiedete ich mich zeitig, aber nicht zu früh nach einem guten Frühstück und fuhr von Esch nach Vogelsang, wo ich bereits erwartet wurde. In einer großzügigen Runde umfuhren wir wegen der Veranstaltungen die Kölner Innenstadt, weshalb es leider kein nettes Foto mit der Speedmachine vor dem Dom gibt, und begaben uns dann auf den Uferradweg entlang des Rheins. Wie erwartet herrschte starker Ausflugsverkehr, aber ales war noch gut fahrbar, nur selten hielten uns größere Menschenansammlungen auf.
An einigen Stellen biegt der Radweg vom Ufer ab, um Hafenanlagen oder Industriekomplexe zu umfahren, ebenso bremsen Ortsdurchfahrten wie üblich den Fluß. Auf weiten Teilen aber bietet der Radweg auch für Fernradler gute Bedingungen, auch wenn es nicht ashpaltierte Stellen oder Teile mit Wurzelschäden gibt. Gut ist, daß es über viele Kilometer keinerlei Berührungen mit dem Autoverkehr gibt, der größtenteils ohnehin von der parallel laufenden B9 oder der etwas entfernten Autobahn geschluckt wird.
Das sonnig warme Wetter animiert uns zu ein wenig Eisdielen-Posing. Im Remagen besichtigen wir noch die Reste der berühmten Brücke von Remagen, bevor Reinhard dann in den Zug zurück nach Köln steigt. Ich drehe noch eine kurze Runde durch die Stadt, bevor ich mich einem Wellness-Abend im Hotel einige Kilometer nördlich hingebe.
Di, 26.04.2011
Remagen – Bingen
Obwohl ich am Vortag die Etappe verkürzt hatte, wollte ich heute wieder zur ursprünglichen Planung zurückkehren und nach Bingen durchfahren. Schon kurz hinter Remagen war zu sehen, daß ich mich jetzt auch sichtlich ins Rheintal begab, außen herum stieg die Landschaft an, die Orte und auch die Verkehrsverbindungen schmiegten sich deutlich enger an den Fluß. Trotzdem läuft der Radweg noch immer gut getrennt von den Straßen direkt am Fluß entlang und bietet schöne Blicke entlang des Tals. Die Osterfeiertage sind vorbei und so ist der Weg heute frei – ich komme gut voran. Die Speedmachine liegt satt auf der Straße, die Federung schluckt die wenigen Unebenheiten perfekt. Allerdings ist das Lenkerspiel stärker geworden und beginnt, leicht störend zu wirken.
Auf meiner Strecke liegt heute Koblenz, dort will ich das Deutsche Eck besichtigen, wo Mosel und Rhein zusammenfließen, zudem liegt die Stadt bei 50km an einem guten Punkt für eine Mittagsrast. Weiterhin hoffe ich dort einen Fahrradladen zu finden, denn das Problem mit dem Lenkerspiel läßt sich mit Bordwerkzeug nicht beheben.
Das Deutsche Eck betrachte ich zunächst von ferne, bevor ich die Mosel überquere. Leider ist die Zufahrt nicht ganz einfach, denn wegen der Buga (Bundesgartenschau) kommt man nur über Treppen ganz nach vorn – ich trage das Rad inklsuive Gepäck die Stufen hinauf, denn ein Foto darf hier nicht fehlen.
Anschließend gönne ich mir auf dem Josef-Görres-Platz eine Mittagspause. Die Bestellung meiner Apfelschorle verläuft nach Plan, das Getränk wird auch in halbwegs akzeptabler Zeit geliefert. Die Sache mit dem Essen gestaltet sich schwieriger: Zuerstbestelle ich einen „Fellinis Burger“, dem Namen nach die Spezialität des Hauses. Nach einiger Zeit wird mir mitgeteilt, daß dieser heute leider ausgegangen sei. Ich entscheide mich für ein anderes Gericht. Und es dauert. Der Ober läuft mehrfach am Tisch vorbei, lächelt nett. Meine Apfelschorle ist irgendwann alle. Der Ober lächelt noch immer, kommt aber nicht vorbei. Irgendwann winke ich ihn heran, frage nach meinem Esssen. Es stellt sich heruas, daß dieses vergessen wurde. Ich bestelle es ab. Für diese Leistung gibt es auch kein Trinkgeld, meine zeit wird langsam auch knapp, ich will noch bis nach Bingen und die Loreley vorher noch bei Sonne sehen!
Ein Besuch beim Fahrradladen und das Problem mit dem Lenkspiel ist behoben. Da das Rad dort schon so schön im Arbeitsständer ist, wechsele ich auch noch schnell selbst meine vorderen Bremsbeläge (aus meinen eigenen Vorräten, denn im Laden gibt es keine passenden). Man verlangt kein Geld von mir, aber für den guten und freundlichen Service landet das gesparte Trinkgeld vom restaurant (plus ein wenig Bonus) dann eben hier in der Kaffeekasse.
Auf dem Weg aus Koblenz hinaus komme ich leider nicht mehr an irgendeiner Gelegenheit vorbei, auf schnellem Wege etwas zu essen. Um mich nicht komplett leerzufahren greife ich zur Notfallmaßnahme und genehmige mir ein Gel. Dann geht es auf nach St. Goar Der Radweg verläuft hier niocht mehr so schön, sondern direkt neben der B9. Zwar ist das Verkehrsaufkommen noch halbwegs erträglich, aber die Ruhe und Entspannung, die der fern der Straße gelegene Rheinradweg bisher bot sind hier nicht mehr ganz so gegeben. Das Tal ist eng. In St. Goar schließlich komme ich zu etwas zu essen: Currywurst, Pommes und danach noch einen Apfelstrudel. Sicher keine perfekte Sportlerernährung, aber hier zählten jetzt allemal nur noch die Kalorien.
Kurz nach Ausfahrt genehmige ich mir einen schönen Blick auf den Loreley-Felsen. Die Dame hat wohl schon Feierabend, aber einen netten Platz hat sie sich da ausgesucht. Dennoch, ich muß weiter. Auf dem nicht immer perfekten Pflaster des eng an Bahnstrecke und Bundestraße geschmiegten Radweges merke ich allerdings bald, daß etwas mit der Federung meines Vorderrades nicht stimmt: Die Gabel federt nicht mehr aus. Ich telefoniere mit HP Velotechnik und bekomme nach kurzer Beratung per Mail die Adressen zweier Fahrradläden auf meinem Weg genannt, die sich als HP Fachhändler mit der Gabel auskennen sollten. Mit den „Radgebern“ aus Mainz telefoniere ich, schildere mein Problem und man verspricht mir am Telefon, daß ich trotz voller Werkstatt am nächsten tag vorbeischauen könne, man würde sich das Problem mal anschauen und könne vielleicht etwas tun.
In Bingen suche ich mir ein Hotel mit Möglichkeit, mein Rad sicher unterzubringen. Zu Fuß schlendere ich eine Weile durch die Stadt, bis ich ein geeignetes Restaurant finde, um mich abends noch etwas zu stärken. Ein warmes Bad entspannt die Beine, bevor ich ins Bett gehe.
Mi, 27.04.2011
Bingen – Ober-Ramstadt
Die Wettervorhersage verspricht wechselhaftes Wetter, doch der Morgen begrüßt mich nocheinmal mit Sonne. Mit vermindertem Luftdruck auf dem Vorderrad und verminderter Geschwindigkeit mache ich mich auf den Weg nach Mainz. Der Radweg führt über Wirtschaftswege, bietet kaum interessante Blicke und fast nie Sicht auf den Rhein. Er verläuft hinter oder auf Deichen, die allerdings schon weit entfernt vom Ufer stehen. Langsam wird es dunstig, auch etwas kühler als in den letzten Tagen. Ich kann mich nicht recht für die Landschaft begeistern, will eigentlich nur meine federung repariert haben – bei den fahreigenschaften der Speedmachine ohne Federung des Vorderrades frage ich mich einerseits, warum jemand diese Option überhaupt fahren will und andererseits wird mir klar, daß das Rad so auch nicht schneller wird. In Ausnahmen wie auf perfektem Pflaster vielleicht, aber generell nicht: Bei kleinsten Unebenheiten neigt das Vorderrad zum springen, ich habe das Gefühl, die Federung des Hinterrades ist auch nur noch halb so effektiv.
Ich kämpfe mich durch den Mainzer Stadtverkehr und komme bei den Radgebern an. In der Werkstatt muß ich einige Minuten warten, man hört sich mein problem an, einem zweuiten Mitarbeiter schildere ich das Problem auch nochmal. Dieser erklärt mir, daß sie an dieser gabel jetzt so schnell eh nichts tun könnten, die müsse eingeschickt werden und überhaupt sei es ja sehr voll. Ohne einmal überhaupt nur mein Rad oder die Gabel anzuschauen. Ich bin genervt. Ich hätte mir einigen nervigen Stadtverkehr sparen können und Mainz auf sehr direktem Wege durchquert, wenn man mir diese Information einfach am Telefon gegeben hätte. Dicker Minuspunkt für diesen Laden. Es ist völlig OK, wenn die Werkstatt voll ist oder es Teile gibt, wo einem die Erfahrung fehlt – die Federgabel der Speedmachine ist schon sehr speziell – aber bitte, bitte: sowas kann man dann auch einfach gleich sagen. So hat mich die Aktion einfach nur Zeit und Nerven gekostet und keinerlei Erkenntnisgewinn gebracht.
Ich entschließe mich, spontan einen Abstecher nach Trebur zu Fahrrad Claus zu machen, dem zweiten Händler, den mir HP genannt hatte. Auf dem Weg dorthin passiert, was irgendwann passieren mußte: Ein Autofahrer nietet mich um. Es muße passieren, weil ich der eigenen Regel, nicht auf Radwegen zu fahren, sondern immer die Straße zu nehmen, nicht gefolgt war. Der Radweg führt entgegen der Fahrtrichtung, die Überleitung auf die andere Seite ist schlecht ausgeschildert und ich bin sehr langsam, um mich zu orientieren. Eine Einmündung mit Zebrastreifen. Ich rolle mit Fußgängergeschwindigkeit heran, ein Auto bleibt auf dem Zebrastreifen stehen. Ich rolle vorbei … und in dem moment, wo ich genau davor bin gibt der Autofahrer Gas und nietet mich um. Arm tut weh, Spiegel kaputt, Schutzblechhalterung gebrochen. Austausch der Daten. Himmel bewölkt. Nicht mein Tag!
In Trebur finde ich Fahrrad Claus auf Anhieb. Die unfallschäden sind fix behoben, der Techniker mit Erfahrung mit der Concept-Federgabel allerdings zum Mittag außer Haus. Trotz voller Werkstatt wird mir angeboten, daß ich warten könne und man dann einen Blick drauf wirft. Ich entschließe mich, derweil Mittag zu machen und bekomme ungefragt neben einem guten Tipp für eine preiswerte Gaststätte auch noch leihweise ein Rad. Ich fühle mich hier deutlich besser aufgehoben als in Mainz. Nach dem Mittagessen überlege ich, ob ich meinen Arm einem Arzt vorzeige, eine nette ältere Dame bgelietet mich zum Arzt, dessen Prais geschlossen hat – und der leider auch an seiner Privatadresse nicht anwesend ist. Ich fahre zurück zum Radladen und meine Speedmachine wird nur wenig später in die Werkstatt geschoben. Mit Geduld, einigen Telefonaten mit HP Velotechnik und einem sogar vorrätigen Ersatzteil wird die Gabel wieder perfekt hergerichtet. Das geht wegen der seltenen Teile und des komplexen Aufbaus nicht gerade schnell, trotzdem gibt hier niemand auf. So geht Service! Ich bin glücklich, bedanke mich und füttere die bunte Kuh (Kaffeekasse) angemessen. Draußen regnet es und ein Gewitter zieht durch.
Trotz leichten Regens, der allerdings nocheinmal stärker wird, setze ich meine Fahrt fort. Zunächst weigert sich das Navi, zum Zielort zu routen (Autorouting, da Trebur ja nicht auf der vorgeplanten Route lag), aber mit ein, zwei Zwischenpunkten läßt es sich dann überreden. Auch der Regen verzieht sich bald und ich kann nach vielleicht 20 Minuten meine Regenklamotten schon wieder ausziehen.
Je näher ich Darmstadt komme, umso nerviger werden die Wege, die fahrt durch Darmstadt ist wegen schlechter Straßen auch nicht gerade der Hit. Ich fahre mitten durchs Zentrum, will aber nur noch ankommen und sehe nicht so viel von der Stadt. Kurz hinter Darmstadt bieten sich mir zwei Möglichkeiten: Auf der viel befahrenen Bundesstraße halbwegs nivelliert den Aufstieg wagen oder über nicht nivellierte Waldwege weiter. Nach kurzem Nachdenken entscheide ich mich für fünf- bis zehnprozentige Steigungen auf Waldwegen und erreiche zum Lohn Ober-Ramstadt mit einer schönen Schußfahrt bei über 60 km/h. Durch die Stadt lotst mich mein GPS auf verschlungenen kleinen Wegen und dnak Live Tracking werde ich bereits erwartet.
Duschen, bekocht werden, angeregte Unterhaltung. Ein alles andere als perfekter Tag findet einen sehr schönen Ausklang. Am nächsten Tag gönne ich mir einen Ruhetag mit Stadtbesichtigung und Kultur.
Fr, 29.04.2011
Ober-Ramstadt – Bellheim
Auch diesmal möchte ich die Bundesstraße wieder umgehen und entscheide mich für einen Weg durch den Wald. Ersteinmal geht es diverse Höhenmeter hinauf, dann fast nur noch bergab. Auf einigen Lichtungen habe ich einen sehr netten Blick über die Ausläufer des Mittelgebirges, doch schon nach kurzem wird es wieder flach. Ich durchfahre Nieder-Ramstadt, Eberstadt, Pfungstadt, Hanh und erreiche in Gernsheim wieder den Rhein, den ich mit der Fähre jetzt zum dritten mal auf dieser Reise quere. Bis Worms geht es auf einem angenehm fahrbaren Radweg. Im Worms gönne ich mir eine Pause mit Mittagessen. Danach folgt die Fahrt auf zum Glück wenig befahrenen Landstraßen. Lediglich die Ortsdurchfahrten mit ihrem Slalom um Blumenkübel sind ab und an etwas nervig. Während mich der kräftige Wind auf der rechten Rheinseite noch schob, kommt er mittlerweile seitlich, zeitweise auch schräg von vorn – vornehmlich dann, wenn wieder eines der kleinen Schauergebiete in der Nähe vorbeizieht dreht er.
In Mutterstadt erwischt mich dann ein Schauer, als ich schon wieder aus dem Ort herausfahre. Da ich ohnehin eine Toilette gebrauchen könnte flüchte ich mich zu einer Bäckerei (das Gasthaus hat geschlossen). Dort gibt es keine Toilete und so fahre ich im mäßigen Regen weiter, der Tipp war ein Einkaufszentrum kurz hinter dem Ort. Allzu kurz ist das nicht und ich halte zwischendurch an einem Baum. Als der Regen endlich nachläßt erreiche ich das besagte Einkaufszentrum und kaufe dort etwas zu trinken, während ich die letzten Tropfen vorbeiziehen lasse.
Kurz vor Speyer fällt mir ein verlorenes Nummernschild auf der Straße auf, das von den Autos beim Überfahren wild herumgewirbelt wird. Da ich ohnehin die STraße überqueren und abbiegen muß, halte ich kurz an und sammle es auf. Auf dem Weg bis Bellheim begegnet mir keine Polizeistation, wo ich es abgeben könnte, und so nehme ich es erstmal mit ins Gasthaus.
Einchecken, frisch machen, dann verabrede ichmich mit Klaus, um mal in Gemersheim vorbeizuschauen, wie weit die Aufbauarbeiten an der SPEZI schon gediehen sind und etwas zu essen. Während Klaus die Unterbringung seines Fahrrades für den Samstag abklärt, fahre ich zur Polizei. Diese ist mittlerweile an anderer Stelle, als in meiner OpenStreetMap verzeichnet (werde das in der Map korrigieren), nach Nachfrage finde ich das Neue und liefere das Nummernschild dort ab.
Nach dem Essen beeilen wir uns mit dem Weg nach Bellheim, da es nach Regen aussieht, dort kehren wir noch kurz am Sportplatz ein, dann ist der Tag aber auch bald beendet.
Erstmals auf der Spezi dabei war die junge Liegeradschmiede Troytec aus München. Hinter Troytec stehen allerdings keine unbekannten Namen, sondern Leute, die schon bei der Entwicklung des RazzFazz involviert waren und viele tausende Kilometer auf schnellen Liegerädern hinter sich haben. Nach jahrelanger Beschäftigung in der automobilen Rennwelt entstand mit Troytec ein Rückbezug auf alte Tugenden, ganz offenbar mit neuen Mitteln und Erfahrungen.
Schon im Vorfeld der Spezi hatte Troytec mit dem Tieflieger TTR_1.FORMULA im Internet einigen Wirbel verursacht: Die Carbon-Rennmaschine besticht durch ihr Design und die vielen Detaillösungen. Auf der Spezi trumpften die Münchner nun zusätzlich mit dem TTF_2.CITYSPEED auf, dem Prototypen eines alltagstauglichen Midracers, der sich auch im Stadtverkehr behaupten soll.
Das Konzept von Troytec ist dabei eine durchgehende professionelle Linie. Das beginnt mit den vielen Details am Rad und setzt sich bis zum passenden Trikot fort: Letzteres ist nicht nur ein normales farblich passend gestaltetes Rad-Trikot, sondern im Schnitt auf die Besonderheiten des Liegerades angepaßt. Keine störenden Taschen am Rücken, dafür leicht seitlich – und für Handy oder mp3-Player noch eine kleine Tasche am Arm. Etwas längeres Rückenteil, so daß es auf dem Liegeradsitz nicht hochrutscht. Dieses Konzept vertreten die beiden Entwickler des Troytec konsequent, sie denken jedes Detail bis zum Ende durch.
Der Lowracer TTR_2.FORMULA
Das Gerät macht einen schnittigen Eindruck, Design und Farbwahl sind aufeinander abgestimmt, selbst der Lenker ist in seiner Flügelform aerodynamisch optimiert. Carbon-Three-Spoke-Wheels und hydraulische Scheibenbremsen unterstreichen den Charakter des Rades. Am Lenker gibt es einen Tacho-Halter in gut sichtbarer Position, aerodynamisch günstig. Die Schalt- und Bremszüge werden im Rahmen geführt, dessen Lackierung optional den Namen des Fahrers am Hinterbau enthält. In der nächsten Version des Rahmens wird ein Halter für ein GPS vorgesehen sein, so daß auch dafür keine Bastellösung notwendig wird, sondern sich dieses nahtlos integriert. Das ganze Rad wiegt knapp über 8 kg, in der High-End-Ausstattung (TTR_1.FORMULA) sogar unter 8kg. Neben dem eigenen Namen auf der Rahmenlackierung unterstreicht auch das Badge mit der Baunummer am Rahmen den Anspruch.
Natürlich gewinnt Technik allein kein Rennen, dennoch bin ich gespannt, ob wir vielleicht in diesem Jahr schonmal ein Troytec auf einer Rennstrecke begutachten dürfen – Dominik Rodatus deutete an, daß man sich bei Troytec für einen guten Werksfahrer auch entsprechend engagieren würde, insofern kann ich mir gut vorstellen, daß wir da vielleicht in absehbarer Zeit in interessantes Duo aus Fahrer und Maschine am Start haben könnten. Ich hab jedenfalls im Gespräch meinen Favoriten geäußert und lasse mich überraschen, ob es da ein Dreamteam geben wird.
Der Midracer TTF_2.CITYSPEED
Der Midracer stellt die alltagstaugliche Version dar. Bisher ist das ganze in einem relativ frühen Prototypen-Stadium, enthält aber bereits viele sehr interessante Konzepte. Das Rad ist vollgefedert, hat eine anpaßbare Sitzneigung, verkleidete Räder und optional eine Elektronunterstützung (bis 25 km/h) in der Hinterradnabe. Besonderer Clou hierbei: Durch die Radverkleidung und im Rahmen geführte Kabel sieht man dem Rad den Zusatzantrieb nicht an. Die Akkus werden in Trinkflaschen hinter dem Sitz versteckt. So kann man das sportlich-aggressive Aussehen des Rades mit beeindruckenden Ampelsprints unterstreichen, obwohl nach dem Winter vielleicht noch gewisse Trainingsrückstände zu verzeichnen sind.
DieKettenführung ist geradlinig und über dem Vorderrad ausgeführt, vorne besticht das rad durch eine luftgedämpfte Parallelogramfederung, hinten durch einen zwischen den Schwingenarmen versteckten Dämpfer. Auch hier werden wieder alle Züge im Rahmen verlegt und es wird wohl auch noch einen dem Lowracer ähnlichen Lenker geben (der auf den Bildern sichtbare ist nur eine Übergangslösung).