Den ganzen Tag schon plagten mich leichte Kopfschmerzen, ich überlegte, ob mich die umgehende Erkältungswelle jetzt auch erwischt. Nichtsdestotrotz entschloss ich mich, einen kleinen Umweg zu machen zwischen dem Büro und meiner Wohnung. Den Kudamm entlang fuhr ich erstmal zum Bahnhof Grunewald – auf Stadtverkehr hatte ich wie so oft in letzter Zeit einfach keine Lust. Also wieder ab in den Wald.
Es hatte den ganzen Tag geregnet und der Schreck vom Abflug zwei Tage zuvor saß natürlich immernoch in mir. Aber ich entschied mich dieser Angst zu stellen. Trotz Matsch und nassen Laubes fuhr ich zügig. Ich hatte das bewährte Doppelpack aus Cyo T und Ixon IQ mit, die Stirnlampe hatte ich leider zu Hause gelassen. Bis auf enge Kurven war die Ausleuchtung mit dem IQ als Fernscheinwerfer dennoch sehr gut.
Als erstes steuerte ich wieder den Drachenberg an. Auf dem Rundweg, der nach oben führt, konnte ich natürlich nicht so richtig weit schauen – da fehlte die Stirnlampe wirklich.
Nach einem kurzen Rundumblick fuhr ich wieder nach unten. Die Gruppe hatte sich wieder am Weg versammelt, aber diesmal kannten sie mich – und flüchteten schon als ich noch weit weg war. Trotzdem war ich froh, als ich außer Reichweite war. Am Fuß des Berges fuhr ich diesmal nicht nach links zurück auf die Teufelsseechausse, sondern wählte den Weg über den Teufelsberg, entlang der Radarstation. Oben links und nicht rechts herum zu gehen war nicht so klug, wegen des nassen, rutschigen Matsches musste ich das Rad für einige Meter schieben, wo der Weg sehr eng war. Zum Glück hatte ich die hohen, festen Schuhe mit den griffigen Sohlen an.
Auf der bewährten Runde ab Teufelssee begegneten mir weitere Wildschweine, zwei Rehe, die meinen Weg kreuzten und ein nicht genau zu identifizierendes Tier, von Größe und Bewegung her vermutlich ein Waschbär, die aber alle vor meinen Scheinwerfern reißaus nahmen. Komische Mountainbiker blieben mir an diesem Abend erspart. Dafür waren vom vorangegangenen Sturm heute sehr viele Äste auf dem Weg, so daß ich nicht wirklich schnell vorankam.
Am Schlachtensee ersparte ich mir die heute vermutlich fast unfahrbar matschige Südkehre und fuhr westlich des Sees in Richtung der Krummen Lanke.
Das Rad trocknet über Nacht im Keller, morgen wird es dann seine Winterschmierung bekommen. Die Trockenschmierung der Kette, die ich im Sommer fahre, wird im nassen Herbst (und im Winter erst recht) zu einer unendlichen Geschichte und taugt nicht. Im Winter hat bisher nichts so gut geholfen wie WD-40.