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Waldgeister

Mit dem November fing auch der Winterpokal von Rennrad-News an. Zwar hatte ich mich lange dagegen gewehrt, aber letztlich ist es doch eine wunderbare Möglichkeit der Motivation für das Wintertraining – und so schloss ich mich dem Team Twinterpokal an. Für mich heißt das zum einen beständiges sammeln einiger Punkte, indem ich meinen Arbeitsweg geschickt so verlängere, daß er mehr als die geforderten 15 Minuten hat (sonst mache ich eher ein 10-Minuten-intensiv-Ampelspurt-Training…).

Als Auftakt ist es natürlich ganz schön lahm, wenn man dann pro Richtung nur einen einzigen Punkt einsammelt, also nutze ich die derzeit durch externe Einflüsse aufgezwungene Frühaufsteherei und legte mir eine Rund eüber Schlachtensee und Krone zurecht, die ziemlich genau bei 60 Minuten – anders gesagt vier Puntken – herauskommt. Meist schaffte ich die Punktlandung nicht, weshalb ich vor dem EInbiegen in die Knesebeckstraße noch eine Runde um den Block fahren mußte – 58 Minuten gehen eben einfach gar nicht. Abend dann noch einen Freund besuchen gehen. Oder eben eine Runde mit anderen fahren, die teils auch das gleiche Ziel verfolgten…

Und so kam die Idee: Statt schnöder Nightrides durch die hell erleuchtete Stadt könnte man natürlich auch (mit dem Aufrechtrad) über die nahezu menschenleeren Waldwege des Grunewalds flitzen. Aktuelle LED-Technik macht es möglich, daß dies in adäquater Geschwindigkeit sicher möglich ist. Ein kleiner Aufruf an die rennradgruppe und so fanden sich zumindest zwei Mitstreiter, Niels und Manuel.

Um 19:30 Uhr trafen wir uns am Bundesplatz, dann ging es auf direktem Wege in Richtung Grunewaldsee und in den Wald. Mit drei Ixon IQ und dem Cyo T leuchteten wir den Weg vor uns in genügender Breite und vor allem auch in ausreichender Entfernung gut aus, so daß wir auch im Wald problemlos mehr als 20 km/h fahren konnten – wo es die Wegbeschaffenheit hergab.

Vom Grunewaldsee fuhren wir in Richtung Krumme Lanke, wenn auch wegen Bauzäunen mit einem unbeabsichtigen Schlenker über die Onkel-Tom-Straße. Ab hier folgten wir dem breiten und gut fahrbaren Uferweg, wo uns auch ein paarmal Fußgänger begegneten (ich glaube, es waren drei insgesamt auf der ganze Waldtour) und umrundeten den Schlachtensee. Zurückging es dann auf der anderen Seeseite bis zum Grunewaldsee, wo wir von der Ost- auf die Westseite wechselten, schließlich hatten wir ja auf dem Hinweg schon die Ostseite erkundet.

Über Grunewald und Dahlem ging es dann zurück in die Stadt, wo wir uns in der Pizzeria Cremina noch eine Stärkung nach einem mehr als 90-minütigen Ritt gönnten.

Als wir die Pizzeria verließen hatte leichter Nieselregen eingesetzt. Um dennoch die letzten paar Minuten bis zum siebten Winterpokal-Punkt noch vollzumachen begleitete ich Niels noch bis zum Volkspark und drehte dann die Runde zurück nach Hause.

Eine definitiv andere Erfahrung, als die üblichen Rennrad-Nightrides, aber eine durchaus positive. Keine Probleme mit Wildschweine, fernab vom Straßenverkehr fordert so eine Tour durch den nächtlichen Wald alle Sinne. Neben der körperlichen Anstrengung fordert die Dunkelheit und der unebene Boden auch einiges an Konzentration. Aber trotzdem – oder eher deswegen – ein großer Spaß, den ich bei nächster Gelegenheit wiederholen werde!

Der Ritt der Waldgeister

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