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Frost-Radeln

Nach dem Weg zur Arbeit fehlten mir noch neun Punkte, um den November beim Winterpokal mit 200 Punkten abschließen zu können. Einen würde ich auf dem Rückweg einsammeln. Acht weitere Punkte: Zwei Stunden nachts bei -6°C durch den Wald radeln. Ohne große Hoffnung, für so ein Unterfangen Mitstreiter zu finden fragte ich trotzdem mal nach – und abends kurz vor dem Heimweg von der Arbeit meldete sich Niels.

Um 19:30 Uhr starteten wir unsere Tour zu zweit am Bundesplatz. In den Grunewald und erstmal rauf auf den Teufelsberg/Drachenberg. Auf dem regulären Weg nach oben begegnete uns eine Rotte stattlicher Wildschweine, die eher widerwillig Platz machten und uns aus nächster Nähe unzufrieden angrunzten. Normal hauen die recht fix ab, die hier aber trieben meinen Adrenalinspiegel schon ein wenig in die Höhe.

Oben auf dem Berg pfiff ein kalter Wind, so daß wir uns schnel wieder an die Abfahrt machten – über die alte Rodelbahn. Von dort fanden wir unseren Weg an der Seite des Teufelsberges über die Brücke über der Downhillstrecke und zurück zur Teufelsseechaussee. Ich versuchte die Strecke zu finden, die ich in die andere Richtung schon auf der Potsdam-Glühweintour gefahren war – und war dank GPS auch erfolgreich. So konnten wir auf einem angenehmen Weg durch den Wald – vorbei am Sprengplatz – auf dem bekannten Weg in Richtung Krone und Schlachtensee fahren.

Außer einem Spaziergänger dort begegneten wir niemandem, auch keinen weiteren Wildschweinen. Entlang der Seenkette erwischte uns ein eiskalter Gegenwind. Trotzdem blieben mir noch runde 25 Minuten auf die vollen zwei Stunden und damit die 200 Winterpokal-Punkte, als wir aus dem Wald wieder auf die Straße fuhren und so machten wir noch einen gemütlichen Umweg durch Dahlem und kamen mit einer zeitlichen Punktlandung am Glühwurm an. Wir wärmten uns mit ein paar Maultaschen, ich zusätzlich mit einem Glühwein.

Ich beneidete Niels nicht gerade, der gegen den kalten Ostwind noch ein paar Kilometer nach Hause zu fahren hatte, mir reichte es schon, das Rad einmal über die Straße zu schieben. Dann ging es unter die heiße Dusche – Füße aufwärmen. Dicke, warme Schuhe haben den Vorteil, daß sie lange warmhalten – und den Nachteil, daß sie, wenn es drinen erstmal kalt ist die Wärme auch noch lange draußen halten…

Frost-Radeln mit Niels

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