Während noch alle schliefen, packten wir unsere Sachen und schlichen uns bei Hanno von dannen. Die Fahrt zum Karslruher Hauptbahnhof verlief problemlos über leere Straßen und gut ausgebaute Radwege und wir hatten genug Zeit für ein kleines Frühstück. Mit dem Regionalexpress der Schwarzwaldroute ging es dann durch eben jenen über beeindruckende Bahnstrecken nach Donaueschingen. Der Himmel war wolkenverhangen und grau, schon in Karlsruhe hatte es angefangen, leicht zu regnen.
Der Regen allerdings wurde langsam stärker und irgendwann kamen auch noch nicht asphaltierte Radwege hinzu, die einen Belag aus Sand und feinem Kies hatten – und sich unter dem andauernden Regen langsam in matschige Pisten verwandelten, die das Rad zusauten.
Da wir für die Nacht ein privates Quartier in Ulm in Aussicht hatten und auch in Anbetracht der knappen Zeit für die Gesamtstrecke bis zur Abfahrt unseres Zuges in Wien, beschlossen wir irgendwann, irgendwo einzukehren und mit dem Zug die Strecke abzukürzen. Das setzten wir dann in Tuttlingen um.
Ab Mundeking ging es dann für die letzten 40km auf eigenen Rädern weiter. Bis auf ein paar wenige Stellen war der Weg wieder asphaltiert, aber der Regen hielt weiter an. Bei einer Abfahrt hatte Micha dann noch – deutlich hörbar am Klackern – das Ende seines vorderen Bremsbelages erreicht. Da aber nur noch flache Passagen anstanden, verschoben wir den Tausch auf die Zeit nach der Ankunft in Neu-Ulm.
Nach der Ankunft befreiten wir die Räder mit dem Gartenschlauch vom gröbsten Dreck, dann bestellten wir etwas zu essen und führten angeregte Gespräche mit unseren Gastgebern. Bald aber rief das Bett.