Platja d’Aro ist so ein richtig quirliger Touristen-Mittelmeerort, ich war hier vor drei Jahren auf dem Weg nach Barcelona schon einmal hängen geblieben. Mein Hotel war OK – aber auch groß. Das Frühstücksbuffett mit den vielen Menschen ging mir auf die Nerven.
Viele Kilometer standen mir heute nicht bevor, ein paar Höhenmeter – aber nicht vergleichbar mit den Pyrenäen. Also liess ich es ruhig angehen. Was mir allerdings nach einem kurzen Abstecher auf ruhige, bergige und kurvige Landstraßen des Hinterlandes bevorstand war die Ebene von Figueres. Meine Erinnerungen an diese Ebene von vor drei Jahren: Heiss, langweilig, große Straßen. Und meine Erinnerungen täuschten mich nicht. Lachen musste ich nur später beim Lesen meines eigenen Blogbeitrags aus dieser Zeit – die exakt gleiche Erfahrung wie dieses mal: Ungewöhnlich häufig für spanische Verhältnisse wurde ich eng und gefährlich überholt. Und es waren durchgehend deutsche Kennzeichen. Manche Dinge ändern sich nicht.
In Roses am Rande des Naturschutzgebietes machte ich Halt für ein Mittagessen. Anschließend ging es in den Aufstieg von 290 Metern. Ich hätte Zeit und Gelegenheit gehabt, diesmal nach Cadqués abzubiegen, aber es reizte mich nicht. Die letzte Etappe einer Tour kennt nur noch ankommen. Ich freute mich darauf, in Portbou gemütlich am Meer zu sitzen mit einem Glas Rotwein und etwas Jamon Iberico, dem hervorragenden spanischen Schinken. Also fuhr ich auch diesmal an der Abfahrt zu dem kleinen, angeblich schönen, Küstenort vorbei. Irgendwann einmal werde ich es dorthin schaffen.
Jetzt folgten die Küstenstraße hier an der Costa Brava, ständig ein wenig auf und ab, immer wieder tolle Ausblicke auf die wunderschöne Küste. Nur kurz vor Portbou würde es noch einmal auf 200 Meter hoch gehen, denn durch den Tunnel wollte ich nicht fahren: der Ausblick auf die kleine Stadt mit dem riesigen Bahnhof, wenn man die Straße über den Pass nimmt ist einfach wunderschön.
In Portbou duschte ich im Hotel, dann gönnnte ich mir Rotwein, Jamon und Meerblick. Nach einem kleinen Spaziergang musste ich zunächst meine Sachen trockenlegen und mich umziehen – es stand noch immer eine große Welle auf den Felsen – bevor ich dann am Hafen ein Abendessen zu mir nahm. Ich war müde und so schlief ich schnell ein, nachdem ich wieder zurück im Zimmer war.