Auch wenn ich in diesem Jahr nicht mit dem Rad anreisen oder weiterreisen konnte, so schaffte ich es doch zumindest mit der Bahn nach Süddeutschland. Am Freitag Abend gab es das traditionelle Beisammensein bei Hanno, auch wenn wir in kleinerer Runde als üblich waren.
Am Samstag morgen ging es dann weiter nach Germersheim. Ich hatte noch Glück mit der Schlange an den Kassen, nur 15 min später stand die Schlange schon bis vor die Halle. Zuerst verschaffte ich mir einen guten Überblick, natürlich traf ich schon auf jede Menge bekannter Gesichter, darunter das Team von Laid Back Bike Report um Gary Solomon.
In diesem Jahr meinte es das Wetter gut mit der SPEZI: Kein Regen, passable Temperaturen und ab und zu blitzte die Sonne durch die Wolken. Das schlägt sich nicht nur in der Stimmung der Besucher wieder, sondern macht auch das Aussengelände interessanter, vor allem die Aktivitäten der auf der SPEZI in großem Maße vorhandenen Tüftler und Selbstbauer.
Aber nun zu den für mich interessanten Punkten dieses Jahres.
Aus Trikes werden Quads
Bei Trikes, wie auch bei den Velomobilen zeichnet sich der Trend ab, statt drei auf vier Räder zu setzen. Aus den Trikes werden damit in aller Regel Zweispurer, was speziell bei Schnee oder im Gelände von Vorteil ist. Bei den vierrädrigen Velomobilen erhöht sich die Anzahl der Spuren meist auf vier, was der Form geschuldet ist, aber auf Asphalt nicht so stark ins Gewicht fallen dürfte. Die beiden großen Vorteile, die sich beim Velomobil ergeben, sind zum einen ein stabileres Fahrverhalten, gerade in Kurven, und zum anderen mehr Platz für Einkäufe oder Gepäck, der vor allem auch leichter zugreifbar ist.
Einspurer
Die Firma Wolf&Wolf aus der Schweiz, bisher nicht auf meinem Radar, hatte eine rein einspurige Liegerad-Produktpalette im Programm – bemerkenswert, haben doch fast alle Hersteller mittlerweile auf Trikes gesetzt, da diese deutlich mehr Umsatz generieren. Umso mehr freute es mich, dort etwas Bewegung zu sehen. Der Alpentourer von Wolf&Wolf punktet durch sein Gewicht, unter 15kg ist für ein Rieseliegerad durchaus respektabel. Man verzichtet auf eine Federung, stattdessen wurde die Konstruktion so ausgelegt, daß man mit relativ dicken Reifen fahren kann, die anstatt einer Federung wirken. Die Rahmenkonstruktion ist interessant und durchdacht, zum Beispiel ist der (Netz-)Sitz Teil des Rahmens. Gepäck kann man einhängen, auch unter dem Sitz bietet sich die Möglichkeit, zum Beispiel einen 20l-Ortliebsack oder ein Zelt zu verstauen. Komplettiert wird das ganze durch eine Monofork, eine einseitige Vorderradgabel, die Platz für eine relativ gerade Kettenlinie schafft.
Holz
Wie schon auf der Fahrradschau, so waren auch auf der Spezi ein paar Holzräder vertreten. Ein Velomobil, aber vor allem eine französische Eigenkonstruktion aus Bambus und Hanfverstärktem Kunststoff, die bis hin zu den Radsätzen in weiten Teilen dem Material treu blieb. Das Rad war definitiv ein Eyecatcher. Als Knicklenker eventuell nicht jedermanns Sache, aber für geübte dafür problemlos freihändig zu fahren, auch unter schweren Bedingungen.