SPEZI 2023 – Die Messe

Schon als wir morgens zum Bäcker gingen, um zu frühstücken, standen beide Bäckereien voll mit Messebesuchern. Sofort gab es Gespräche und natürlich trafen wir auch bald auf bekannte Gesichter. So stellte sich schnell das geliebte SPEZI-Feeling und wir konnten zum Gelände der Lauffenmühle, das als Messegelände umgewidmet war, laufen.

Der Ticketkauf ging schnell und ohne große Schlangen an der Tageskasse vonstatten. Bevor die Halle öffnete, hatten wir bereits Zeit, das Gelände zu erkunden. Es gab eine erquickliche Auswahl an beim gastronomischen Angebot, einen langen Testparcours, der sowohl außen als auch in der Halle verlief, einen Vortragssaal und eine Außenbühne.

Faltliegerad im Erfinderlabor

Die Veranstalter hatten sichtlich keine Mühen gescheut und auch vom Bürgermeister und der lokalen Politik Unterstützung organisiert. Die Zufahrtsstraße war abgesperrt und exklusiv für Messebesucher freigegeben, es konnten sich örtliche Sportvereine, die Feuerwehr etc. präsentieren und es gab noch ein wenig Rahmenprogramm.

Eröffnet wurde die Messe dann unter anderem mit einem Grußwort von Hardy, dem bisherigen Veranstalter der SPEZI, es erfolgte sozusagen eine offizielle Übergabe. Die wichtigsten Akteure aus der Liegerad- und Velomobilszene waren da, es gab das Erfinderlabor und nicht nur Platz für die großen kommerziellen Player. Auch merkte man der Messe wieder an, dass sie wohl eine der inklusivsten Fahrradmessen überhaupt sein dürfte. Von geschätzt 5-jährigen Kindern auf dem Testparcours (die seh diszipliniert ihre Runden drehten), über Mobilitätseingeschränkte bis zu Personen in hohem Alter, die mit Gehhilfe über die Messe liefen, sich dann aber locker in ein Velomobil schwangen war alles (wieder) dabei.

Micha im Milan

Ein paar kleine Startschwierigkeiten offenbarten sich zwar, doch dabei handelt es sich bestenfalls über Klagen auf hohem Niveau – am Ende waren wohl alle froh, dass sie SPEZI wieder stattfinden konnte und sie ihren Spirit, ihren Geist, erhalten konnte und dennoch ein paar neue Akzente bekam.

Am Abend kam das Team vom Laidback Bike Report noch zu uns ins Ferienhaus, nachdem sich die Restaurantsuche schwierig gestaltete und wir dann einfach beim Supermarkt waren und gemeinsam kochten. Das war ein perfekter Tagesausklang.

SPEZI 2017

Auch wenn ich in diesem Jahr nicht mit dem Rad anreisen oder weiterreisen konnte, so schaffte ich es doch zumindest mit der Bahn nach Süddeutschland. Am Freitag Abend gab es das traditionelle Beisammensein bei Hanno, auch wenn wir in kleinerer Runde als üblich waren.

Velomobile vor der SPEZI
Velomobile vor der SPEZI

Am Samstag morgen ging es dann weiter nach Germersheim. Ich hatte noch Glück mit der Schlange an den Kassen, nur 15 min später stand die Schlange schon bis vor die Halle. Zuerst verschaffte ich mir einen guten Überblick, natürlich traf ich schon auf jede Menge bekannter Gesichter, darunter das Team von Laid Back Bike Report um Gary Solomon.

In diesem Jahr meinte es das Wetter gut mit der SPEZI: Kein Regen, passable Temperaturen und ab und zu blitzte die Sonne durch die Wolken. Das schlägt sich nicht  nur in der Stimmung der Besucher wieder, sondern macht auch das Aussengelände interessanter, vor allem die Aktivitäten der auf der SPEZI in großem Maße vorhandenen Tüftler und Selbstbauer.

Aber nun zu den für mich interessanten Punkten dieses Jahres.

Aus Trikes werden Quads

Quatro Quest
Quatro Quest

Bei Trikes, wie auch bei den Velomobilen zeichnet sich der Trend ab, statt drei auf vier Räder zu setzen. Aus den Trikes werden damit in aller Regel Zweispurer, was speziell bei Schnee oder im Gelände von Vorteil ist. Bei den vierrädrigen Velomobilen erhöht sich die Anzahl der Spuren meist auf vier, was der Form geschuldet ist, aber auf Asphalt nicht so stark ins Gewicht fallen dürfte. Die beiden großen Vorteile, die sich beim Velomobil ergeben, sind zum einen ein stabileres Fahrverhalten, gerade in Kurven, und zum anderen mehr Platz für Einkäufe oder Gepäck, der vor allem auch leichter zugreifbar ist.

Einspurer

Wolf&Wolf AlpenTourer 1
Wolf&Wolf AlpenTourer 1

Die Firma Wolf&Wolf aus der Schweiz, bisher nicht auf meinem Radar, hatte eine rein einspurige Liegerad-Produktpalette im Programm – bemerkenswert, haben doch fast alle Hersteller mittlerweile auf Trikes gesetzt, da diese deutlich mehr Umsatz generieren. Umso mehr freute es mich, dort etwas Bewegung zu sehen. Der Alpentourer von Wolf&Wolf punktet durch sein Gewicht, unter 15kg ist für ein Rieseliegerad durchaus respektabel. Man verzichtet auf eine Federung, stattdessen wurde die Konstruktion so ausgelegt, daß man mit relativ dicken Reifen fahren kann, die anstatt einer Federung wirken. Die Rahmenkonstruktion ist interessant und durchdacht, zum Beispiel ist der (Netz-)Sitz Teil des Rahmens. Gepäck kann man einhängen, auch unter dem Sitz bietet sich die Möglichkeit, zum Beispiel einen 20l-Ortliebsack oder ein Zelt zu verstauen. Komplettiert wird das ganze durch eine Monofork, eine einseitige Vorderradgabel, die Platz für eine relativ gerade Kettenlinie schafft.

Holz

Bambus-Liegerad aus Frankreich
Bambus-Liegerad aus Frankreich

Wie schon auf der Fahrradschau, so waren auch auf der Spezi ein paar Holzräder vertreten. Ein Velomobil, aber vor allem eine französische Eigenkonstruktion aus Bambus und Hanfverstärktem Kunststoff, die bis hin zu den Radsätzen in weiten Teilen dem Material treu blieb. Das Rad war definitiv ein Eyecatcher. Als Knicklenker eventuell nicht jedermanns Sache, aber für geübte dafür problemlos freihändig zu fahren, auch unter schweren Bedingungen.

Spring15: SPEZI

Wie immer am letzten Wochenende des April fand in Germersheim die SPEZI statt. Die großen Revolutionen blieben auch in diesem Jahr aus, allerdings sieht man eine erhebliche Entwicklung und eine in die breite gehende Velomobilszene. Die Mobile werden leichter und professioneller.

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Aber auch im Zubehörbereich zeigt sich die SPEZI als hoch innovative Messe, auf der man sehr nah an die Entwickler und Hersteller heran kommt. Bei der Fahrradelektronik zum Beispiel gab es nette Dinge, seien es Lader, Licht oder Antriebe.
Liegeräder sind weiterhin weitestgehend Trikes, wobei es auch bei den etablierten Einspurern mindestens in den Details Verbesserungen gab.
Die Stimmung auf der Messe war wie immer sehr gut. Neben Gesprächen mit Schmidt und B&M war ich natürlich auch auf dem Stand von HP Velotechnik, speziell um nach einer Befestigung zu fragen, die HP für die Beleuchtung am S-Pedelec nutzt und die eine zusätzliche Bohrung am Ausleger braucht. Durch die doppelte Verschraubung kam der Scheinwerfer deutlich stabiler und vibrationsärmer befestigt werden.
Zum Abschluss schauten wir noch dem Lastenradrennen zu, teils abenteuerliche Berge von Material wurden dort transportiert.

Tag 7: SPEZI 2014

Nach dem gemeinsamen Frühstück nutzten wir die Möglichkeit, mit dem Wohnmobil nach Germersheim mitgenommen zu werden – wir hatten die SPEZI als Ruhetag mit leichter (anderweitiger) Bewegung eingeplant. Der Himmel klarte auch auf und es wurde wieder richtig warm. Wir kauften Eintrittskarten und bewegten uns zunächst für den Überblick durch die Hallen. Natürlich liefen einem überall bekannte Gesichter über den Weg.

Am Stand von Schmidt Maschinenbau entdeckten wir die neuen zum Edelux passenden Rücklichter – wirklich hübsch, die kommen sicher auf den Wunschzettel! Bei den Velomobilen war das DF natürlich einer der Hingucker, andererseits das neu aufgelegte Go-One Evo R. Am Stand von Velogical war ganz neu der elegante kleine Elektroantrieb (derzeit noch im Prototypenstadium) zu sehen. Ich bin ja eigentlich kein Fan von e-Bikes, aber manchmal wäre das natürlich schon reizvoll, zumindest mit den avisierten Leistungsdaten (die ich hier, da nicht endgültig, nicht preisgeben kann).

Nach einem Tag Messetrubel fuhren wir mit Bahn und Bus zurück nach Karlsruhe und bereiteten schon alles vor, für den morgigen frühen Aufbruch.

 

Mai ’13 – Anreise und SPEZI

Freitag Mittag bestieg ich in Berlin mit der reisefertig bepackten Speedmachine den Zug nach Heidelberg. Klaus war schon im Abteil, viele Fahrräder kamen nicht dazu, so daß das große Radabteil im IC-Steuerkopf komfortabel Platz für alle bot und es nicht zum befürchteten Chaos kam. Die Fahrt verlief problemfrei, wegen des einsetzenden Regens regelten wir eine Weiterfahrt bis eine Station hinter Heidelberg, nach Walldorf.
Zunächst versuchten wir ohne Regenüberzug zu fahren, aber schon nach wenigen Metern mussten wir feststellen, daß der Regen dafür doch zu stark war. Wir fuhren in die anbrechende Dunkelheit hinein, schlängelten uns unseren Weg durch den Firmensitz von SAP und waren dann auf kleinen Straßen und Wirtschaftswegen unterwegs, teils auch auf dedizierten Radwegen. Mit Queren der Rheinbrücke bei Germersheim nahm der Regen auch leider wieder zu, hier trennten sich auch unsere Wege. Während Klaus zu seinem Hotel in Germersheim abbog, musste ich noch 9km weiter nach Bellheim fahren, wo Micha schon im Hotel eingecheckt hatte. Nachdem ich notdürftig die tropfenden Taschen im Zimmer verstaut hatte, suchten wir schnell noch etwas zu Essen, nach halb zehn in so einem kleinen Ort keine ganz einfache Aufgabe, aber wir hatten Glück und bekamen Pizza.

Nach dem Frühstück am Samstag Morgen fuhren wir mit einem weiteren Hotelgast der auch mit einer Speedmachine unterwegs war und zur SPEZI wollte nach Germersheim – natürlich wieder im Regen. Durch unsere frühe Ankunft – und vermutlich auch wegen des miseraben Wetters – gab es kein Problem, Radabstellplätze zu finden. Dann schnell an der noch leeren Kasse eine Eintrittskarte kaufen und wenige Minutenspäter konnte wir in die sich langsam füllenden Hallen vordringen.
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Zunächst der obligatorische Rundgang. Wer ist da, wer nicht. Bekannte Gesichter aller Orten, die meisten Firmen waren wieder an Ort und Stelle, manche diesmal mit größeren Ständen (zum Beispiel Troytec), andere leider gar nicht mehr (Challenge). Bei Schmidt Maschinenbau versuchten wir herauszufinden, ob sich ein Nachfolger des Edelux abzeichnete. Immerhin hatte Busch und Müller mit dem Luxos in letzter Zeit eine interessante Konkurrenz auf den Markt gebracht, wenn auch noch mit einigen Kinderkrankheiten. Leider hatte sich nur bei den Bauformen und Designs der Dynamos etwas getan, ein neuer Edelux ist zwar nicht ausgeschlossen, am Horizont ist der allerdings noch nicht. Aber mir wurde versprochen, daß das Thema durchaus auf dem Tisch läge.
Apropos Licht, der nächste Besuch galt Busch und Müller. Ich stellte die Frage nach dem Akku im Luxos U, schließlich leben Akkus nicht ewig. Es wird also bei Erreichen der Lebensdauer die Möglichkeit geben, den Akku gegen einen nicht allzu dramatischen, aber noch nicht feststehenden Betrag austauschen zu lassen. Dazu muss der Scheinwerfer abgebaut und eingeschickt werden, er ist dann nach ca. einer Woche wieder da. Ein Service durch den Fachhändler oder gar den Endverbraucher ist leider nicht möglich. Defekte Akkus sollte man also so planen, daß man da nicht das Rad und das Licht benötigt.
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Bei HP Velotechnik fragte ich Paul Hollants nach den Perspektiven bei den Einspurern. Erwartungsgemäß konzentriert man sich auf Trikes und betreibt nur zurückhaltend Modellpflege bei den Zweirädern. Dennoch hörte sich Paul geduldig meine Vorstellungen und Wünsche an, wo ich denn das Entwicklungspotential bei den Zweirädern sähe. Ich wünschte mir in der HP Modelpalette ein Rad mit 24-24 oder besser noch 26-26 Modell. Vermutlich hatte ich da gerade die miesen MeckPommschen Radwege im Sinn oder eine Islandtour.
Natürlich schaute ich auch deshalb wieder bei Azub vorbei. Hier sieht die Modellpflege bei den Einspurern deutlich besser aus, an diversen Details wurde gearbeitet und es gäbe hier sehr schöne und geländetaugliche Räder. Sollte es also mal anstehen, dann stünde Azub in dieser Beziehung weit oben auf der Liste.
Bei Velogical schaute ich natürlich auch vorbei, zeigte meine Halterungs und warum ich ein wenig nachhelfen musste beim Anbau meines Compact Rim Dynamo. Auch hier wieder viel Zeit, viel Liebe zum Detail und vor allem dass Gefühl, daß mein Feedback erwünscht und wertvoll war.
Weiterhin nutzte ich die Gelegenheit, auf der SPEZI kurz nacheinander diverse Velomobile zu besteigen. Rundfahrten habe ich mir gespart, ich achtete explizit auf Platz für mich (lange Beine, große Füße, breite Schultern) und auch Stauraum für Gepäck im Evo K, Milan und Quest. Einen eindeutigen Favoriten habe ich noch immer nicht gefunden. Das ist schont zumindest mal mein Bankkonto.
Auch bei BuS Velomo schauten wir vorbei, die Pinion kannten wir ja schon von der VELOBerlin, ber diesmal hatten wir auch die Gelegenheit Patrick nach Forumslader und Fernlicht auszufragen. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen.
Beim HPV traf ich natürlich eine Menge bekannter Gesichter. Das Thema kam natürlich auch schnell auf den tragischen Tod von Christian von Ascheberg, ich nahm die Gelegenheit wahr, hier eine kleine zielgerichtete Spende zu geben.

Nach einem Essen im kleinen Kreise (Klaus, Micha und ich) ging es dann im anhaltenden Regen zurück nach Bellheim.