Nach dem Aufwachen fühlte ich mich ganz gut. Ich frühstückte, heute aus meinen gekauften Vorräten, packte meine Dinge zusammen und setzte mich aufs Rad. Die Beine fühlten sich gut an und ich konnte sogar halbwegs Leistung treten.
Hinter Vic-le-Comte ging es erst einmal ein Stück bergauf. Und hier meldete sich dann doch schnell der Bauch wieder. Nicht schlimm, aber ich wollte es nicht auf die Probe stellen und ging zu Plan B über. Dieser führte mich nach Issoire, von wo aus es eine Bahnverbindung Richtung Béziers am Mittelmeer gab. Das führte zwar den Namen der Tour – Zentralmassiv 23 – etwas ad absurdum, weil ich an selbigem mit dem Rad nur gekratzt hatte, allerdings wollte ich mich hier nicht stressen.
Das Ticket war am Schalter schnell besorgt, dann hatte ich noch etwas Zeit in Issoirs. Ich fuhr einige Runden durch den Ort, dann trank und aß ich noch etwas und buchte ein Hotel, bevor mein Zug gegen halb zwei losfuhr.
Nach dem Umstieg in Neussargues unterhielt ich mich noch mit einem netten anderen Fahrgast, der perfekt deutsch konnte. Zusammen mit den Ausblicken auf die spektakuläre Landschaft ging die Fahrt dann doch recht schnell vorbei. In Béziers angekommen fuhr ich hinauf zu meinem Hotel. Ein altes Gefängnis, die Zimmer sind alte Zellen, allerdings mit eigenem Bad etc. mittlerweile größer und komfortabler hergerichtet, als zur Zeit ihrer originären Benutzung.
Als Abendbrot gönnte ich mir Gallette, dann ließ ich den Blick über Stadt & Land streifen und verzog mich in meine Zelle. Eine Idee, wo ich am nächsten Tag hin wollte, hatte ich noch nicht. Aber definitiv wollte ich in Richtung Meer.