Morgens ließ ich mir Zeit. Zum einen mußte ich wegen meines Schutzbleches ohnehin warten, bis der Radladen in Malé aufmachte, zum anderen dürfte es in Anbetracht der ersten Kilometer in der Abfahrt ruhig noch etwas wärmer werden.
Vom Hotel bis nach Malé waren es etwa zehn Kilometer, wirklich sanft bergab auf einem gut ausgebauten Radweg. Im Ort fand ich zuerst den Laden, der schickte mich dann zu seiner Werkstatt ein paar Straßen weiter. Das passende Schutzblech war natürlich nicht vorrätig, aber der findige Fahrradmechaniker konnte helfen, indem er sechs Löcher ins Schutzblech bohrte und drei Kabelbinder fest durchzog. Keine Dauerlösung, aber sicher und ich habe weiterhin Schutz bei Nässe.
Wo der Radweg in Mostizzolo auf die Straße mündet, beginnt der Aufstieg zum Passo Mendola bzw. Mendelpass – hier verläuft die Sprachgrenze zum deutschen Spachraum. Die Straße hinauf ist vor allem von Motorradfahrern bevölkert, da kommt es ganz gelegen, wenn man zwischendurch mal auf brandneue Radwege, die in meiner OSM noch nicht eingezeichnet waren, ausweichen kann.
Oben mache ich eine Verschnaufpause mit einem deutschen Rennradler, den ich weiter unten in der Auffahrt schon einmal getroffen hatte. Er war zwar wohl schneller als ich, aber irgendwo falsch abgebogen.
Auf der rasanten Abfahrt machte ich einen Fotostopp an einr Stelle mit wunderbarem Blick über Bozen und das Etschtal. Dann rase ich weiter abwärts, bis ich wenige Kilometer vor Bozen auf einen Radweg, der zumindest in Teilen auf einer alten Bahntrasse entlangführt. Nahtlos ginge dieser Weg in die Auffahrt zum Brenner über, aber ich biege zum Essen, wegen der schönen Stadt und um eine Unterkunft zu suchen in die Innenstadt ab.
Bei einem Salat und mehreren Holunderschorlen stelle ich fest, dass Hotels in Bozen über meinem Budget liegen ud ich entscheide mich, noch etwa 30 Kilometer weiter bis Klausen zu fahren, wo ich ein deutlich günstigeres Hotel in einem kleinen, aber niedlichen, Städtchen direkt am Brennerradweg bekommen habe.
Auf dem Weg treffe ich einen Rennradler, der den Weg als Arbeitsweg nutzt, ich lasse mich von ihm etwas mitziehen, so dass ich trotz des leichten Anstiegs gut voran komme. Trotz guter Ausschilderung und guter Planung meinerseits geht beim Befahren solcher Wege nichts über Ortskenntnis.
Mein Hotel am Ortsrand von Klausen fand ich dann auch einfach. Zu mehr als einem kurzen Ortsrundgang und Essen im Hotel hat es dann aber nicht mehr gereicht, war doch wieder wieder Waschtag angesagt. Zudem stecken mir viele bergige Kilometer in den Beinen, so dass ich abends dann auch beizeiten müde werde.