Obwohl ich früh genug wach war, kam ich nicht so schnell in die Gänge und brauchte ein wenig mehr Zeit, um mich fertig zu machen, als üblich. Und das, wo ich doch eigentlich an diesem Tag früh starten wollte. Aber es ist am Ende doch Urlaub und nicht Verpflichtung.
Nach dem Frühstück ging es dann aber bald los und ich suchte mir meinen Weg zurück zur Strecke, dem wunderbaren Bahnradweg Roger Lapébie. Dieser führte mit leichtem Gefälle und sanften Steigungen bis Sauveterre-de-Guyenne. Auf dem Weg begleitete mich schon seit den ersten Metern Dunst und Brandgeruch, der von einem nicht allzu nahen Waldbrand herübergezogen kam.
Weiter nach La Réole gibt es auf kleinen Nebenstraßen und ruhigen Landstraßen diverse Steigungen und Abfahrten zu meistern, dann geht es über eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer zunächst über die Garonne, ein kurzes Stück an dieser entlang und schließlich zum Garonne-Kanal.
Nun folgt erholsames Kanal-Fahren. Der Weg ist durchgehend asphaltiert, wenn auch leider manchmal etwas grob bzw. holprig. Dafür beschränkt sich die zu überwindende Steigung auf eine gelegentliche Rampe neben den zahlreichen Schleusen. Die Platanen geben Schatten und die Fahrt ist angenehm, viele Reiseradler sind unterwegs – wenn auch zu dieser Jahreszeit oft eher älteren Semesters.
Da auf dem Kanal die beliebten Charterboote unterwegs sind, gibt es auch in regelmäßigen Abständen Häfen und in der Nähe dieser oder bei den Schleusen die Chance auf etwas zu essen oder zu trinken, was ich auch gerne nutzte für eine Mittagspause. Ab Feugarolles kannte ich den Weg bereits von meiner Lissabon-Tour 2018, damals war ich allerdings in die andere Richtung unterwegs.
Später an der Kanalbrücke über die Garonne in Agen machte ich noch einmal Halt, um zu schauen, bis wohin ich heute fahren könnte und entschied mich zunächst für Valence d’Agen. Da es von dort aber nur noch ca. 15 Kilometer bis Moissac waren, wurde dies mein Ziel – mit einem Hotel direkt am Radweg. Moissac war 2018 auch ungefähr der Punkt, an dem ich auf den Radweg gestoßen war.