Als ich morgens im Hof des Hotels frühstückte, war es noch recht kühl. Den Tag wollte ich wieder mit etwas mehr Kilometern abschließen, denn langsam musste ich mir Gedanken um die Heimfahrt mit der Bahn machen, insofern war es nicht allzu spät.
Nach der Abfahrt war es in der Sonne aber bereits wieder sehr warm. An den Salzfeldern der Carmargue vorbei führte meine Route auf einem wunderbaren Fahrradweg entlang des Canal a Rhône du Sète, dann ein wenig durch Wein- und Obstanbaugebiete und schließlich bei Tarascon an die Rhone und somit zur Viarhona, einem Radweg entlang der Rhône.
Dem Weg folgte ich in Teilen. Eine Strecken sind sehr gut ausgebaut, anderen winden sich irgendwo durchs Land und waren mir zu viel Umweg, wieder andere Teile sind nicht asphaltiert – auch wenn ich davon einige fuhr und sogar einige eigene Abkürzungen, so sie denn hinreichend abkürzten, auf nicht asphaltierten Wegen eingebaut hatte.
Avignon streifte ich nur, das passende Zeitfenster für ein Mittagessen verpasste ich aber, so dass ich auf Müsliriegel und meine Getränkevorräte zurückgreifen musste. Nicht einmal ein offener Bäcker oder kleiner Supermarkt war entlang meines Weges zu finden, so dass mir irgendwann die Energie spürbar ausging.
Als Tagesziel hatte ich mir „unter hundert Kilometer bis Valence“ gesetzt, um am nächsten Tag früh genug dort anzukommen, um noch mit dem Regionalzug weiter fahren zu können. Diese Möglichkeit besteht auch schon ab Montelimar, je nach Zeit, Lust und Laune. Insofern war dies mein letzter „richtiger“ Fahrtag auf der Tour.
Am Ende landete ich nach der Vorbeifahrt an der Atomanlage Tricastin in Pierrelatte, wo ich nach kurzem Suchen beim zweiten Hotel fündig wurde. Nach Supermarkt und Dusche machte ich noch einen kurzen Stadtrundgang, dann ging ich essen und war nicht zu spät im Hotel, um noch ein wenig Zugplanung machen zu können.