Ich versuchte, am Frühstücksbuffet so gut wie möglich zu frühstücken, während ich gleichzeitig am Handy meine geplante Strecke über den Haufen warf. Zum einen war Sonntag, so dass der Berufs und Lastverkehr auf den D-Straßen ausblieb, zum anderen die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die kleinen kurvigen Bergstraßen von den Motorradfahrern stärker genutzt würden.
Ab Mirepoix existierte auch endlich der in OSM verzeichnete Bahnradweg. Zwar war er nicht asphaltiert, sondern nur mit wassergebundener Oberfläche versehen, doch war diese sehr gut, so dass die vorhersehbare und geringe gleichmäßige geringe Steigung die größere Verlockung war. So konnte ich bis Chalabre unbehelligt von Autos und Motorrädern meinen Einstieg finden, dann folgte ich noch bis Puivert der geplanten Route und bog dort auf die D117 ein. Wie erwartet hielt sich der Verkehr in Grenzen und die Straße bot für die wenigen Autos genug Raum zum Überholen.
Der erste Anstieg war sanft und gleichmäßig, dann folgte eine tolle Serpentinen-Abfahrt nach Quillan. Anschließend ging es durch eine spektakuläre Schlucht, hier allerdings zeitweise getrübt durch den Lärm der vielen Motorräder. Ein weiterer Anstieg folgte, danach ging es sanft bergab. Vor Rivesaltes hatte ich noch ein Stück nagelneuer Fahrradinfrastruktur, an deren Ende ich den Fehler machte, der Fahrradroutenbeschilderung zu glauben, die mich dann statt auf weiter toll ausgebaute Wege auf rumpelige Service(um)wege schickte.
In Rivesaltes folgte dann bis Barcares ein weiterer toller Radweg, so erreichte ich die Mittelmeerküste. Entlang dieser fuhr ich noch bis Port Leucate, wo ich auf Gaby traf. Nach einer kurzen Erfrischung fuhren wir an den Strand, denn ich wollte ausnutzen, dass jemand auf meine Dinge aufpasst, während ich im Meer badete.
Gemeinsam fuhren wir anschließend noch die letzten 12km bis zu Gabys Haus in Fitou. Während ich meine Dinge ordnete und mich frisch machte, wurde ich bekocht. Nach einem Glas Rotwein, französischem Käse und Trauben endete der Abend bei einem schönen Gespräch.