Da ich noch nicht weiter geplant hatte und mir erst einmal klar werden musste, wie ich weiter fahren wollte, ging ich den Morgen gemächlich an. Nach dem Frühstück fragte ich, ob ich das Zimmer einen weiteren Tag behalten könne, was problemlos ging. Damit hatte ich Zeit, mich zu sortieren.
Den Vormittag verbrachte ich mit einem kleinen Spaziergang. Zuerst ging ich zur Schleusentreppe von Fonseranes mit ihren neun Schleusen im Canal du Midi. Ich kannte diese bereits aus dem Jahr 2019, wo ich dort allerdings mit dem Boot durchgefahren war. Ich schaute mir das Treiben an und gönnte mir ein Getränk. Dann lief ich am Kanal entlang zum Stadthafen und von dort zum nahegelegenen Einkaufszentrum.
Eigentlich brauchte ich einen dünnen Schlauchschal und im Einkaufszentrum gab es ein Geschäft für Sportbekleidung. Sowas hatten sie allerdings nicht und ich wurde auf den örtlichen Decathlon verwiesen, welcher allerdings einige Kilometer entfernt war. So kehrte ich zum Hotel zurück, zog mich um und nahm mein Rad.
Im Decathlon vor den Toren der Stadt wurde ich fündig. Mein mitgenommener Schlauchschal war in ständiger Benutzung, um Mund und Nase zu bedecken und ich wollte einen weiteren als Kopfbedeckung haben.
Als ich wieder im Hotel war, machte ich mich daran, die Planung für die kommenden Tage anzugehen. Nach dem Wälzen von Fährfahrplänen war klar: Ich könnte es via Barcelona bis Mallorca und auch weiter nach Toulon und zurück nach Hause schaffen – allerdings wäre ich auf sehr viele funktionierende Verbindungen angewiesen und das ganze würde ziemlich knapp und stressig. So verwarf ich diesen Plan.
Stattdessen wollte ich auf halbwegs bekannten, derweil im letzten Jahre geplanten und genutzten, Wegen in Richtung Rhônetal fahren und noch mindestens einen Tag am Meer verbringen. Mehr würden es nicht werden, da am Wochenende die Hotels recht voll und teuer waren. Aber eine Nacht im nur 30 Kilometer entfernten Grau d’Agde war drin und so konnte ich wegen der kurzen Fahrzeit noch fast den ganzen Tag am Meer verbringen.
Nach einem Abendessen im Hotel ging es dann ins Bett.