Gedankenspiele

Bevor jetzt jemand Captain Obvious spielt: Mir ist bewußt, daß Geschwindigkeit vorrangig eine Frage trainierter Beine (einhergend mit dem Herz- Kreislauf-System) ist und nicht eine Frage der eingesetzten Technik.

Ich habe mit meiner Speedmachine ein komfortables und schnelles Reiserad. Und wenn ich sie nicht mit Taschen behänge, dann taugt sie auf meinen Trainigsrunden auch problemlos, um sich mal mit ein Rennradamateuren auf der Havelchaussee anzulegen. Spätestens an der nächsten Steigung machen sich 10kg Unterschied im Gewicht des Rades aber bemerkbar. Und fairerweise muß ich auch sagen, daß mein Trainigszustand zwar taugt, um in endlicher Zeit eine 200-km-Reiseetappe zu stemmen, aber nicht, um mich mit Rennradlern zu messen, die es wirklich ernst meinen (daran kann ein anderes Rad allerdings auch nur sekundär etwas ändern).

Trotzdem, seitdem ich mal sowas in der Hand hatte, draufsaß und die Dinger im Rennen bewundern durfte: So schöne, leichte Rennliegen faszinieren mich und lösen ein deutliches Will-Haben aus.

Allerdings reden wir hier ja vom Liegerad-Markt – und da sind Dinge manchmal etwas komplizierter als bei den Aufrechten. Denn bevor man sich für ein Modell entscheidet, muß man erstmal wissen, was für eine Art Rad man denn gerne hätte. Mein Bauchgefühl, mein ästhetisches Empfinden und was ich an Ergebnissen bei der Cycle Vision gesehen habe sind sich da allerdings halbwegs einig: Trotz eines derzeit auf dem markt deutlich spürbaren Trends zu Mid- und Highracern, mich faszinieren die Lowracer doch am meisten. Aber selbst unter dieser Prämisse ist es alles andere als leicht, das richtige zu finden.

  • Challenge Fujin SL2 – leicht, elegant, aber irgendwie zu hoch.
  • Optima Baron – werd ich nicht warm mit. Gibt es aber mittlerweile auch in schön leicht.
  • Raptobike – Schön, schon angenehm niedrig, interessanter Frontantrieb und vor allem recht preiswert. Gewicht so um die 13kg.
  • M5 CrMo Lowracer – Ein Klassiker in der Rennszene. Gewicht hab ich noch nicht rausgefunden. Immer mal wieder auch gebraucht zu bekommen.

Es gibt natürlich, sogar teilweise in gar nicht so extrem höheren Preislagen, auch schöne und sehr tiefe Carbon-Lieger mittlerweile. Geiles Design, schön leicht. Aber ich trau mich an Carbon noch nicht ran, zu empfindlich – gerade zum Beispiel beim Transport in der Bahn oder ähnlichen Situationen.

Kommentare mit Vorschlägen oder Anmerkungen sind hier durchaus erwünscht. Angebote grundsätzlich auch, aber noch bin ich in einer frühen Phase des drüber Nachdenkens – es ist unwahrscheinlich, daß ich hier kurzfristig was kaufe.

5 Gedanken zu „Gedankenspiele“

  1. Bist Du schonmal eines von diesen Rädern probegefahren? Mir persönlich war der flache Sitzwinkel des Barons zu extrem – auf Dauer zu anstrengend den Kopf aufrecht zu halten. Das war aber noch am Tag meiner ersten Liegeradprobefahrt überhaupt, vielleicht würde ich es mittlerweile auch schon wieder anders empfinden.

    Noch eine andere Frage: kommst Du mit dem Bordo Granit Schloss gut zurecht an der SPM? Ich überlege mir dieses zuzulegen, zweifle aber ob es lang genug ist, um es um das dicke Rahmenrohr der SPM und noch einen Laternpfahl oder Pfosten herumzubekommen.

  2. Das Fujin SL II und das Raptobike bin ich (bisher jeweils nur kurz) gefahren. Baron und M5 CrMo Lowracer hatte ich noch keine Chance. Das Raptobike fuhr sich einfacher, das hatte aber vermutlich den einfachen Grund, daß das Fujin für mich viel zu kurz eingestellt war (mit einem zu krz eingestellten Rapto konnt ich auch nicht sinnvoll anfahren). Tiller ist halt schon recht eigenwillig. Da ich aber öfter mal in de Niederlanden bin werde ich auf den anderen Rädern in absehbarer Zeit auch mal draufsitzen und dann schauen, was ich mal länger testen will.

    Ich hab das “alte” Bordo (Sicherheitslevel 8), nciht das Granit X-Plus mit Level 15. Das ist durch seine anderen Scharniere etwas länger bei der Benutzung. Damit komme ich gut klar. Mir reicht das 8er auch, da ich das Rad eigentlich nie lange unbeaufsichtigt draußen lasse, das ist einfach eine etwas höherwertige Wegfahrsperre unterwegs beim Vorräte nachkaufen. Nicht wirklich glücklich bin ich mit der Position an der SPM, das schwere Ding so weit vorne … aber wen da der Fernscheinwerfer hinkommt, dann muß es eh weichen. Weiß nur noch nicht wohin eigentlich.

  3. Moin!
    Tja, ich kann die Beschreibung von ob nur bestätigen!
    Konnte in Germersheim und auf der Cyclevision ausgiebig testen…
    Fujin SL II: Leicht, schnell, aber etwas “zappelig”, sonst VORTRIEB pur (naja, für mich war die vorhandene Größe prima) – aber halt noch etwas höher.
    Raptobike: Auf Anhieb recht einfach zu kontrollieren, nicht so leicht wie das Fujin, aber auch guter Votrieb. Verarbeitung etwas einfacher aber nicht schlecht und doch sehr preiswert (in der Grundversion natürlich nicht so gute Ausstattung…) – war wirklich nicht schlecht.
    Wie ob schon sagte – Tiller ist sehr, sehr gewöhnungsbedürftig…
    Hier gilt aber für beide Räder: Speed kann man damit hinlegen! Schon sehr hohes “Suchtpotential”!
    Eigentlich “ECHT GENIAL ”
    Einzig: wo genau fährt man in der Stadt solch ein Rad??? Für andere Verkehrsteilnehmer liegt man echt zu tief – und – auch die Strecke sollte etwas besser als bei den “Normaloliegern” sein…
    Tja, dies gilt aber halt auch für die anderen reinen “Spaßmaschinen” (Trike)…
    Hmmm, wie bringe ich eigentlich meiner besseren “Hälfte” ein “Fünftrad” bei??? :-)

    Bye, Admiral

  4. nach einer kurzen probefahrt des raptobike bei einem kollegen hab ich das teil dann in holland gleich bestellt. leicht zu fahren und sehr gute kraftübertragung aufs vorderrad-v.a. auch der preis ist natürlich ein entscheidungskriterium. habe gleich die option mit 18 gängen dazu genommen-ev. baue ich dann später eine rohloff ein.
    erfahrungen konnte ich zusätzlich mit dem baron machen. auch ein gutes rad-kein zweifel und rel. problemlos zu fahren ähnlich wie das raptobike. das baron war vom winkel des sitzes für mich nicht optimal-vielleicht auch weil es natürlich nicht 100% angepasst war für meine körpergröße.

    tja die low racer haben schon was-ich kann in tirol im prinzip nur rel. eingeschränkt in den tallagen fahren-für die bösen steigungen brauche ich ein mountainbike. wenn ich aber mal im flachen unterwegs bin bzw. in die arbeit pendle dann mit full speed und fun faktor-daher muss ein low racer her-in meinem fall eben das raptobike!

    gruss aus tirol
    manfred

    1. Da sich die Webseite beharrlich ausschweigt, was ist denn das Kampfgewicht des Raptobike? Stimmen die aus irgendwelchen Kommentaren geklaubten 13kg so halbwegs? 18 Gänge heißt Du hast die Umwerferoption vorne dran?

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