Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo meine Frühjahrstour ja am Rhein entlang zur SPEZI führte, wählte ich in diesem Jahr die SPEZI als Startpunkt einer kleinen Tour. Die Fahrt nach Germersheim – oder in die Nähe – mit der Bahn ist von Berlin aus allerdings eine zeitfressende Angelegenheit, wenn man ein Fahrrad dabei hat und keinen ICE nutzen kann. Ich vermeide gern häufiges Umsteigen, auch wenn es dann gerade auf dieser Verbindung noch etwas länger dauert: Morgens um kurz nach halb neun ging es mit dem IC nach Hannover, dort hatte ich fast eineinhalb Stunden Aufenthalt, bevor es gegen 12 Uhr dann in Richtung Heidelberg weiterging. Die Zeit nutzte ich für ein kleines Frühstück. In Hannover stiegen sehr viele Tourenradler in den IC nach Heidelberg. Ungewohnterweise ging das trotzdem sehr zivilisiert und stressfrei vonstatten – und die meisten stiegen schon in Göttingen wieder aus, so daß sich die Situation deutlich entspannte.
Um 20 nach vier kam ich in Heidelberg an und hatte noch knapp 50km Fahrt nach Bellheim vor mir. Das Regengebiet war mit ein wenig Tröpfelei über den Zug hinweggezogen und so war es zwar bewölkt, aber mit fast 25°C angenehm warm und trocken.
Die Ausfallstraße aus Heidelberg war nicht gerade der Spaß: Laut und nervig, der begleitende Radweg bot einige Schikanen. Doch zum Glück bog ich bald auf den Eurapradweg ab und hatte dann viele straßenfreie Kilometer vor mir. Zwar gab es ein paar nicht asphaltierte Stellen, diese waren aber gut befestigt und problemlos fahrbar.
Irgendwann sah ich in der Ferne eine bunt bekleidete Gruppe vor mir und wähnte dort Rennradler bei einer Pinkel- oder Riegelpause – als ich näher kam erkannte ich dann allerdings, daß es sich um Erntehelfer bei der Arbeit handelte. Tja, das war nix mit dem Windschatten.
Erst südlich von Hockenheim führte mich meine Strecke wieder über Straßen, meist gut fahrbare begleitende Radwege oder sehr ruhige Landstraßen ohne großen Verkehr. Vorbei am Kernkraftwerk Philippsburg fuhr ich bei Germersheim über den Rhein. Bei der Fahrt durch die Stadt machte ich eine kurze Aufwartung auf dem SPEZI-Gelände, nach nichtmal zwei Stunden Fahrt erreichte ich mein Quartier in Bellheim.
Ich legte nur kurz das Gepäck ab, dann fuhr ich zurück nach Germersheim und kehrte beim Pre-SPEZI-Treffen im Ruderclub Rhenania ein. Dort traf ich auf viele altbekannte Gesichter der letzten Jahre und auch Klaus hatte sich bereits eingefunden. Nach einem guten Essen machte ich mich allerdings nicht allzu spät auf den Weg zurück nach Bellheim, denn ich war recht müde.