Am letzten Freitag im Mai war es wieder soweit – und dank herrlichen Wetters und ausführlicher Medienberichte auch mit richtig vielen Teilnehmern. Eine ernsthafte Schätzung ist schwer, aber selbst an Stellen, wo sich der Zug über weithin einsehbare Straßen bewegte waren oft weder Anfang noch Ende zu sehen.
Um 20 Uhr kamen zufällig einige Radfahrer am Heinrichplatz in Kreuzberg zusammen. So viele, daß schon bald kaum noch Platz war und es für andere Verkehrsteilnehmer schwierig wurde durchzukommen. Die Polizei war auch bereits vor Ort, mittlerweile ist die kritische Masse an Radfahrern allerdings erreicht, die Polizei versucht nicht (mehr) zu lenken oder zu be- oder verhindern, sondern sichert die Critical Mass einfach ab.
Es geht durch Kreuzberg und Mitte, dann in Richtung Treptow und Neukölln. Nach zwei Stunden kommen die Unmengen an Radfahrern am Brandenburger Tor an. Obligatorisch dann noch als Abschluß die Fahrt um den Kreisverkehr an der Siegessäule, bevor sich die Menge auflöst und in alle Richtungen zerstreut.
Die meisten Autofahrer reagieren gelassen, manche zücken das Handy, man winken. Nur einige versuchen zu hupen oder zwischen den Radfahrern hindurch zu fahren, was dann lediglich dazu führt, daß sie komplett blockiert in der Mitte stehen und alles noch etwas länger dauert. Die aggressiven Reaktionen sind aber deutlich in der Minderheit, das ganze ist sehr friedlich – interessierten wird geduldig das Anliegen der Critical Mass erklärt.