Als Auftakt der zweiwöchigen Liegeradtour durch Schweden und Dänemark ging es zunächst mit der Bahn von Berlin nach Rostock. An einem Sonntag Nachmittag ist der Regionalzug nicht so extrem voll und so ist die Reise recht entspannt – lediglich der Ticketkauf gestaltete sich etwas schwierig: Am Schalter riet man mir, das Ticket am Automaten zu kaufen, weil es dort billiger sei – für das Wochenendticket habe ich das auch hinbekommen, das Fahrradticket habe ich in der für mich verqueren Sortierung bis heute nicht gefunden, so daß ich unter zunehmendem Zeitdruck doch nochmal an den Schalter zurück mußte. Auch mein Begleiter Manuel trug etwas zum Zeitdruck bei, da er noch darauf wartete, daß seine Freundin ihm irgendeinen vergessenen Gegenstand noch schnell an den Bahnsteig brachte.
Im Zug lieh mir die Zugbegleiterin noch schnell einen Stift, um meinen Namen auf’s Ticket zu schreiben (wußte gar nicht, daß das mittlerweile nötig ist) und wir nahmen noch zwei Mädchen auf unserem Ticket mit, selbstverständlich ohne die angebotenen 10 Euro anzunehmen.
Am Rostocker Bahnhof verließen wir den Bahnhof nach längerem Anstellen mit dem Fahrstuhl – ich fuhr als erster und wartete im Zwischengeschoß, als ich Manuel im gläsernen Lift winkend an mir vorbei nach unten ins Untergeschoß fahren sah, aus dem er kurz danach dann aber doch wieder auftauchte. Das Glück mit Fahrstühlen ging sogleich weiter, als wir den Wegweisern zum nördlichen Ausgang folgten und dort ein Schild vorfanden, daß der Fahrstuhl defekt sei – also raus zum Südausgang und einmal um den Bahnhof rumfahren.
In Rostock trafen wir uns noch mit einer Freundin von mir und aßen am Neuen Markt erstmal etwas und hielten uns mit heißer Schokolade warm.
Den Weg zum Fährterminal fanden wir dank OpenStreetMap auf dem GPS recht zügig, als wir ankamen waren erst wenige Autos und LKWs im Wartebereich, die Fähre selbst war noch nicht da. Ein freundlicher Mitarbeiter (auf dem Fahrrad) begleitete uns an allen Autos und LKWs vorbei und platzierte uns zum Warten vor dem wachsenden Pulk, warnte uns aber vor, daß beim Verladen wohl erst die Lastwagen dran wären. So kam es dann auch und wir konnten aus der ersten Reihe prima zuschauen, wie gefühlt hunderte von LKWs in den Bauch der Mecklenburg-Vorpommern rollten. Langsam wurde es kühl, als wir endlich das Signal bekamen, daß wir jetzt die steile Rampe hochfahren dürften auf das mittlere Autodeck. Oben an der Einfahrt dirigierte man uns in eine Ecke am Ende des Laderaums neben einem LKW, wo wir die Räder zusammenschlossen und unser Gepäck abnahmen.
Nach dem Einchecken suchten wir zunächst unsere Kabine auf mit Fenster zur Vorderseite des Schiffes (und eigenem Klo/Dusche!). Wir gönnten uns noch ein kleines Abendbrot im Restaurant und beobachteten das Auslaufen vom Oberdeck, bevor wir duschten und in den Kojen verschwanden. Das leichte Schaukeln der 200 Meter langen Fähre auf der Ostsee wiegte uns sanft in den Schlaf.