Der heutige Tag war als Abschluss meiner Tour eher touristisch geprägt: Nach dem Frühstück ordnete ich gemächlich meine Sachen. Bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen brauchte ich nur kleines Tagesgepäck. Keine Wolke trübte den Himmel, als ich mich aufmachte, um auf dem Schweizer Abschnitt des Rhone-Radwegs, der in Nyon keine 200 Meter an meinem Quartier vorbeiführt, in Richtung Genf zu fahren. Als erster Punkt stand natürlich der Jet d’Eau, die berühmte Genfer Fontäne, auf meinem eher kleinen Programm.
Die Einfahrt in die Stadt war nach hunderten Kilometern auf ruhigen Landstraßen und Radwegen eher etwas stressig, sobald ich aber in Genf die Uferpromenade erreicht hatte, wurde alles viel entspannter. Ich orientierte mich an den anderen Radfahrern und kam zum Ergebnis, daß es offenbar keine Regeln gab, die das Radfahren dort verboten – spätestens als ich Fahrradpolizisten sah, die dort auch fuhren war ich mir sicher.
Die gewaltige Fontäne, die bei klarem Wetter selbst vom Flugzeug aus gut zu sehen ist, schoss weiß in die Höhe und gab vor dem blauen Himmel einen guten Kontrast.Mich irritierten zuerst die wenigen Menschen auf der Mole, doch das gab mir die Möglichkeit, mein Rad einfach mitzunehmen.
Durch den Sprühnebel wagten sich ohnehin noch weniger Leute, so daß ich am Ende nochtmal jemanden fand, der ein Foto von mir vor der Fontäne hätte machen können.
Zurück auf der Promenade hatte ich dann das Gefühl, eine Touristenattraktion zu sein. Diverse Fotos von mir wurden geschossen: Mit italienischen Touristinnen musste ich posieren, Khaled, ein ortsansässiger Rennradler, fragte mich nach dem Liegerad aus und bote mir sogar ein Quartier in Genf an.
Nach einem Snack fuhr ich auf nicht so direktem Wege (um die Stadt anzuschauen) zum Bahnhof und kaufte die Fahrkarte für meine Rückfahrt nach Basel und ermittelte den Fahrplan. Anschließend gönnte ich mir ein die Innenstadt, schaute hie und da, trank einen Cidre, aß ein Crepes.
Da die Sonne nun anders stand und ich hoffte, mehr Menschen dort zu finden, fuhr ich ein weiteres mal zum Jet d’Eau. Auf dem Weg dorthin traf ich einen Genfer Quest-Fahrer – damit hatte ich am allerwenigsten gerechnet. Der Wind hatte gedreht und aufgefrischt, der Weg zum Molenkopf würde feuchter … dachte ich, bis just in dem Moment, als ich mich auf die Mole wagte – offenbar wegen starken Windes – die Fontäne ausgeschaltet wurde.
Der Wind drückte Wolken über die Berge, ich beschloss, mit einem Abstecher zum Palais des Nations den Heimweg anzutreten. Dieser fiel wegen starken Rückenwindes recht leicht und ich wollte mir in Nyon noch das empohlene Sandwich kaufen. Doch der Laden hatte zwar bis 18:30 Uhr auf, um 18 Uhr gab es jedoch keine Sandwiches mehr. Ich verdrängte die Enttäuschung mit einem leckeren Eis, machte noch eine kleine Fotosession am See und fuhr dann performant zurück, denn eine graue Wolke drohte mit Regen und icgh wollte kein triefendes Rad mit aufs Zimmer nehmen.
In meinem Zimmerchen hatte ich Zuwachs bekommen, einen Wanderer auf dem Jakobsweg. Wir unterhielten uns eine Weile, gingen im nahegelegenen Tennisclub noch Essen und dann war der Tag auch bald vorbei.
Glückwunsch!
Geschafft und dann noch Exotenstatus – :-)…
Nee, ernsthaft war doch bestimmt ein gutes Gefühl, die Tour gut hinter sich gebracht zu haben…