Nach diversen verregneten Tagen zeigte der Herbst mitten im Oktober nochmal sein schönes Gesicht. Die Wettervorhersage versprach Sonne und angenehme Temperaturen um die 15°C bis 17°C. Als sich Klaus und Norbi via Twitter zu einer Tour in Richtung Südwesten verabredeten konnte ich nicht widerstehen, mich der kleinen Liegeradrunde anzuschließen.
Am Samstag Vormittag trafen wir uns auf dem Hildegard-Knef-Platz vor dem Bahnhof Südkreuz, als sich die letzten Frühnebelschwaden gerade verzogen. Von dort ging es über Lankwitz nach Süden aus der Stadt. Wir fuhren durch Großbeeren, Kerzendorf und Thyrow. Je weiter wir dem Berliner Speckgürtel entflohen, desto ruhiger wurden die Straßen. In den Wäldern sahen wir Unmengen von Pilzsammlern, auf einigen sonst vom Autoverkehr verschonten Straßen begegneten uns auch einige davon.
Bei Wiesenhagen hinter Trebbin wichen wir auf einen zur Bahnstrecke parallel laufenden Weg aus, auch dieser leider nicht für den Autoverkehr gesperrt, aber wir hatten Glück und trafen nur parkende Autos. Luckenwalde umfuhren wir und kamen in den Einzugsbereich des Flämingskate, womit wir durch schöne, leere Wege belohnt wurden.
Da der Flämingskate allerdings zur Zeit an vielen Stellen ausgebessert wird, trafen wir unvermeidlicherweise auch auf eine der Baustellen. Wir durchfuhren sie vorsichtig, die komplette Asphaltdecke war auf einigen hundert Metern aufgerissen, so daß wir wahlweise auf dem zerfahrenen Schutt oder auf dem Wiesenradn fahren konnten. Anschließend kamen bis zum Ende der Baustelle immer wieder kleine Abschnitte von fünf bis zehn Metern, die nur am Rand umfahren werden konnten. Wir hätten das Stück, ausgestattet mit GPS und guten Karten, sicher auch umfahren können – aber ein wenig schade ist es schon, warum im Rahmen solcher Arbeiten nicht einfach eine Umleitung ausgeschildert werden kann.
Da mir mein Knie offenbar ein paar Ampelsprints der letzten Woche übelgenommen hatte, war mir aber nicht mehr nach Umwegen, so daß wir einige Hügel ausließen und in Richtung Oehna etwas abkürzten. Dort angekommen machten wir noch eine Ehrenrunde durch das (um diese Jahreszeit natürlich geschlossene) Freibad und kehrten dann bei Witte in Oehna ein.
Bei einem guten Schnitzel konnten wir so die Wartezeit auf die Bahn, mit der wir zurück nach Berlin fuhren, im Warmen verkürzen. Nicht, daß es draußen nicht warm war, aber beim Sitzen im Sonnenuntergang wäre es wohl doch draußen zu kühl geworden. Ein kurzer Besuch im Liegeradladen und ein kleiner Umweg zur Lama-Farm neben dem Bahnhof waren noch drin, dann kam auch bald schon der Zug.
Schöner Bericht, der diese tolle Tour nochmal in’s Gedächtnis ruft. Danke für die nette Gesellschaft! Einige für mich neue Wege waren dabei und es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein, so zu einem gepflegten Schnitzel zu kommen.
Und vielleicht finden wir auch noch eine Umfahrung des kurzen verkehrsreichen B101-Abschnitts …
Grüße, Norbert
Von Trebbin bis Wiesenhagen Ortsausgang sind wir übrigens die ehemalige B101 gefahren. Was man heute nur noch als Landstraße wahrnimmt – und sich über den teilweise vorhandenen Seitenradweg wundert. Für die Bewohner der Ortschaften muss es vor Fertigstellung der „gelben Autobahn“ wirklich schlimm gewesen sein.
Der neue Bahnparallelweg (früher eine Privatstraße) existiert nur, weil er mit dem Bau der B101-neu rechtlich erforderlich wurde: er stellt die planfeststellungsrechtliche Kompensation für langsam fahrende Fahrzeuge zur gelben Autobahn dar. Würde man den Bahnparallelweg als Radweg ausflaggen und für KfZ sperren, würde die gelbe Autobahn zwischen Wiesenhagen und Luckenwalde dadurch illegal. Darum wird es wohl nie geschehen. Da aber der Landkreis deshalb auch kein eigenes Interesse an dem Bahnparallelweg hat, wird man sich an seinem guten Zustand wohl nicht sehr lange erfreuen können.
Schilda in Brandenburg.
Dann müssen wir also einen Bauern finden, dem regelmäßig da der nur für 30 oder 45 km/H zugelassene Hänger umkippt wegen der schlechten Straßenqualität – und schon müssen sie ihn hübsch machen? ;-)