Um trotz laufender Nase wieder auf die Beine zu kommen, legte ich einen Ruhetag ein. Der bestand natürlich im Wesentlichen aus Nichtstun. Zwischendurch nahm ich ein Bad im Atlantik – erfrischend kühl, aber nicht kalt. Das Wetter war weiter warm und sonnig, die See spiegelglatt.
Zudem ging ich in den nahen Ort. Ein Restaurant, ein Supermarkt – sonst nicht viel. Der Campingplatz steht voll wit Wohnmobilen, Zeltwiesen sind hier offenbar nicht auf jedem Platz vorhanden. Der Strand war leer. Außer mir nur ganz verstreut sehr wenige Menschen. Die Saison ist hier vorbei. Wo allerdings die ganzen Camper mit ihren Wohnmobilen waren erschloss sich mir nicht. Außer dem Strand habe ich keine Attraktionen gefunden. Außer vielleicht den Pool des Campingplatzes. Aber warum sollte man dort baden, wenn doch ein echtes Meer gleich nebenan ist?
Ich bin am Atlantik, eine schöne Insel. Ferienwohnungen, einige Hotels und riesige Campingplätze. Es gibt in den Orten hier meist keine Küstenstrasse, keine Restaurants mit Meerblick. Im Ort ein einziges Restaurant, ein weiteres neben und eins direkt auf dem Campingplatz. Ein Bäcker mit zwei Filialen, ein Supermarkt – das war’s. Die Öffnungszeiten: französisch. Selbst während der Saison (die jetzt vorbei ist) gibt es Essen in den Restaurant mittags von 12 bis 14 Uhr, abends von 19 bis 21 Uhr. Der Supermarkt hat von 08:30 Uhr bis 18:00 Uhr – und macht zweieinhalb Stunden Mittagspause. Die Restaurants tun sich schwer damit, außerhalb der Essenszeiten auch nur ein Eis zu servieren, oft machen sie einfach komplett zu.
Das hört sich doch alles gut an: scheinbar kein Touristen-Rummelplatz, leerer Strand, zwei Restaurants, Bäckerei und Supermarkt in Laufweite, bezahlbares Hotel direkt am Meer. Wo ist das Problem? Das klingt für mich erstmal alles nach einem Ort, den ich suchen würde.
PS: Die Camper hocken vermutlich alle in ihren Wohnmobilen. Sie verlassen sie nur, wenn sie was brauchen, oder den Latrinenbehälter leeren müssen. Klopf’ doch mal bei einem an und frag’ nach Salz oder so :-)