Oder-Neisse 2015

Dreiländereck Polen-Tschechien-DeutschlandDie Chance auf eine Woche Urlaub im August zusammen mit Susanne musste ich nutzen. Nach den Erfahrungen im Herbst 2013 hatte ich eine Radtour auf dem Oder-Neisse-Radweg vorgeschlagen: Schöne Landschaft, guter Radweg – und die Strecke zwischen Frankfurt/Oder und Forst/Lausitz kannte ich auch noch nicht. Zudem bieten die Orte an der Strecke auch Möglichkeiten für ein wenig Sightseeing und Kultur neben der eigentlichen Tour.

Sonntag: Frankfurt/Oder – Guben

Die Anfahrt mit dem RE nach Frankfurt/Oder gestaltete sich etwas schwieriger als im Normalfall, da wegen Bauarbeiten auf der Stadtbahn die Züge ab Erkner fuhren und wir zunächst mit der S-Bahn dorthin mussten. Auf der Speedmachine hatte ich das Gepäck, Susanne fuhr leicht, die Unterkünfte für die ersten zwei Tage in Guben und Bad Muskau hatte ich vorgebucht, da ich nicht sicher war, wie es mitten in den Ferien am Radweg aussehen würde.

Radfahren auf dem OderdeichAls wir in Frankfurt/Oder ankamen, wollten wir zunächst an der Oder etwas frühstücken – leider waren die wenigen Cafés zu diesem Zeitpunkt alle zu, letztlich fuhren wir nach Słubice und fanden dort ein nettes Café, in dem wir uns stärken konnten.

Die Ausfahrt aus Frankfurt/Oder auf dem Oder-Neisse-Radweg (D12) führt zunächst entlang (zumindest am Sonntag Vormittag) ruhiger Landstraßen, bis es in Brieskow-Finkenheerd endlich auf den Deichradweg geht. Ab diesem Zeitpunkt geht es dann bis auf seltene Ortsdurchfahrten frei von Autoverkehr auf perfekt asphaltierten Radwegen auf oder hinter dem Deich in Richtung Süden. Wir hatten allerdings bei unserer Reise extrem heiße Tage erwischt – und da macht sich bei der Fahrerei auf dem Deich die Kombination aus 34°C und dem Fehlen von schattigen Abschnitten doch bald bemerkbar. Wir vertrugen die Hitze zum Glück beide relativ gut – nur am Abend stellten wir fest, welche Stellen bei der Benutzung der Sonnencreme nicht gut bedacht wurden.

In Fürstenberg (Oder) schauten wir uns kurz um, wollten eigentlich eine kurze Eis- oder Getränkepause machen – allerdings fanden wir kein geeignetes Café, so daß wir dann doch ainfach weiter fuhren. In Ratzdorf, wo die Neisse in die Oder mündet, gab es schließlich eine nette Einkehr für Radfahrer direkt am Weg und wir konnten uns mit Kuchen und größeren Mengen Getränken versorgen – und auch etwas Schatten genießen. Anschließend gab es noch einen kleinen Abstecher an die Neissemündung, dann ging es auch schon weiter auf die letzten paar Kilometer bis Guben.

In Guben hatte ich eine kleine Pension am Stadtrand gebucht, wo wir dann Räder und Gepäck abstellten, uns duschten, umzogen und schließlich zu Fuß in die Altstadt liefen. Nach einer kleinen Stadtbesichtigung (Auskunft des Pensionsbetreibers: „viel zu sehen gibt’s da aber nicht!“) setzten wir uns in das örtliche griechische Restaurant, bevor wir uns auf den Rückweg machten zur Pension. Auffallend immer wieder: die unendliche Stille.

Montag: Guben – Bad Muskau

Am nächsten Morgen, nach einem netten Frühstück, fuhren wir weiter. Vom Hügel aus konnten wir nach Guben rollen, schon in der Stadt bogen wir auf den Radweg ab und waren wieder abseits des Autoverkehrs. Bei Grießen bogen wir kurz vom Radweg ab und folgten einem Hinweisschild auf einen Aussichtpunkt am Tagebau Jänschwalde. Der Blick über diese riesige zerfressene Fläche bedrückend – aber auch beeindruckend. Die Vorstellung, wieviel Landschaft (und teils auch Ortschaften) das in dem kommenden Jahren noch wegnagen wird, fällt ziemlich schwer.

Anschließend führt der Radweg nahe der Bundesstraße 112, bevor er bei Briesnig wieder auf den Deich abbiegt. In Forst (Lausitz) machten wir einen Abstecher in den Ort für eine kleine Stärkung und genügend Getränke. Aufgrund der Hitze und der Frage, wo die bepackten Fahrräder stehen bleiben sollten, streiften wir den Rosengarten nur am Rande und warfen einen Blick über den Zaun.

Pücklerschloß Bad MuskauWeiter geht es am Deich entlang (oder auf demselben), erst einige Kilometer vor Bad Muskau führt der Weg dann auch zunehmend durch den Wald und wir bekommen ein wenig Schatten ab. In Bad Muskau hatte ich uns eine Pension direkt am Marktplatz ausgesucht, so daß wir nach dem Abstellen der Räder und dem Duschen und Umziehen in wenigen Schritten am Pückler-Schloß und mitten im berühmten Park sind.

Die Anlage ist schön wiederhergestellt, wir schauen uns das Schloß und das Schloßvorwerk an, machen dann einen Spaziergang und suchen uns ein Restaurant zum Essen. Auf dem Rückweg entdecken wir eine kleine Gasse, die uns auf den hinter dem Ort liegenden Hügel mit Blick auf Schloß und Park führt, auch ist hier die Ruine einer alten Kirche zu bewundern. Wir genießen den Sonnenuntergang bei einem Spaziergang, finden uns dann noch im örtlichen Café zu einem originalen Fürst-Pückler-Eis ein.

Wegen der Hitze wollen wir bei offenem Fenster schlafen – das laute Brummen einen Hornisse in unserem Zimmer führt dann aber nach dem freundlichen Rausschmiss des Tierchens doch dazu, daß wir zunächst bei geschlossenem Fenster weiter schlafen.

Dienstag: Bad Muskau – Kloster St. Marienthal

Nach dem Frühstück versuchen wir heute etwas früher loszukommen, denn uns steht eine etwas längere Etappe und mit angekündigten 37°C der heisseste Tag bevor. Ich buche uns ein Zimmerchen im Kloster St. Marienthal vor, an das ich gute Erinnerungen von vor zwei Jahren habe.

Aus Bad Muskau heraus führt die Radroute zunächst auf der Bundesstraße entlang, aber schon nach einem kurzen Stück geht es glücklicherweise wieder auf einen Radweg abseits des Verkehrs. Auch wenn die mietsen Autofahrer hier Rücksicht nehmen, nervig ist es dennoch.

Die Neiße in GörlitzDer Weg führt hier nicht mehr auf oder hinter dem Deich entlang, die Neiße läuft in einem Tal und der Weg schlängelt sich durch den Wald und entlang von Feldern. Das sorgt immer wieder für schattige Abschnitte, allerdings gibt es auch immer mal wieder kurze, aber knackige Rampen zum überwinden. Die wenigen Orte am Weg bieten oft keine Gastronomie, aber wir haben genügend Getränke dabei, um uns bis Rothenburg/O.L. selbst zu versorgen. Bei den Temperaturen ist Trinken noch viel wichtiger als sonst, Hunger kommt beim meist eher gemächlichen Tempo nicht so schnell auf.

Hinter Rothenburg/O.L. läuft der Weg abseits der Neisse, auch über einige Zeit an der Straße entlang (mit benutzbarem Seitenradweg). Die Einfahrt nach Görlitz ist aber wegen Bauarbeitren etwas beschwerlich und die Sonne und Hitze macht sich langsam bemerkbar. Wir fahren in die Altstadt. Da wir gut durchgekommen sein und bis zum Kloster St. Marienthal nur noch etwas mehr als 20 Kilometer vor uns haben, können wir uns in Görlitz eine ausführliche Pause leisten – mit viel Trinken und ein wenig Essen. Sogar für eine kleine Stadtbesichtigung (und einen Besuch beim örtlichen Radhändler für ein kleines Ersatzteil) reicht es noch.

Der Weg bis Ostritz verläuft weit genug abseits, aber doch parallel zur Bundesstraße, ein kurzes Stück muss man derzeit noch drauf (angeblich erfolgt der Lückenschluß in Leuba im September, die Bauarbeiten sind in vollem Gange). Der Ort Ostritz zeiht sich dann, bis man das Kloster am Südende erreicht. Nachdem wir uns frischgemacht haben kehren wir zunächst in der Klosterschänke ein, dann erkunden wir noch ein wenig das Gelände, bevor wir im modern eingerichteten Zimmer im Obergeschoss des alten Gemäuers schlafen gehen.

Mittwoch: Kloster St. Marienthal – Zittau / Dresden

Neiße-Radweg kurz vor ZittauVom Kloster aus führt der Radweg bis Hirschfelde durchs idyllische Neissetal. Der Fluss, Wald, eine sich durch das Tal schlängelnde Eisenbahnstrecke mit hohen Brücken sind ein guter Start, nachdem wir zunächst noch ein wenig das Kloster und seine Kirche erkundet hatten. Zwischen Hirschlfelde und Zittau geht es auf einem Radweg entlang der Bundesstraße weiter, erst in Zittau kommen wir zurück an die Neisse.

Als erstes machen wir einen Abstecher zum Dreiländereck, auf der polnisch-tschechischen Seite versteht sich. Von dort fahren wir den Haken nach Süden, um die deutsche Seite auch noch mitzunehmen, dann suchen wir uns einen Weg in die Altstadt von Zittau. Diese erkunden wir per Rad, gönnen uns Getränke und und Eiskaffee, schließlich fahren wir zum Bahnhof um den Zug in Richtung Dresden zu nehmen.

Frankfurt (Oder) – Zittau

In Dresden habe ich uns ein Hotel in der Altstadt gebucht, wir machen einen netten Stadtbummel zu Frauenkirche, Semperoper und Zwinger und feiern meinen Geburtstag mit einem guten Essen in der Altstadt.

Am kommenden Vormittag haben wir noch ein wenig Zeit in der Stadt,  dann geht es per Zug zurück nach Berlin.

37°C und sengende Sonne – eine heiße Runde

Hitze war angesagt für den 4. Juli. 37°C – einer der wärmsten Tage, den die Republik seit langem gesehen hat. Und genau für diesen Tag hatte Andi zur diesjährigen Ketzin-Runde mit den Liegeradlern gerufen.

Liegerad-Berlin.de unterwegsStart der Runde war Spandau, am Bahnhof. Die Anfahrt dorthin am späten Morgen trat ich allein an, ich kam aber recht gut durch und die schon jetzt hohen Temperaturen machten mir auch nicht sonderlich zu schaffen. Meine Strecke führte zudem zu einem guten Teil durch den Grunewald und andere durch Bäume schattige Straßen, so daß es erträglich blieb. Nichtsdestotrotz kam ich durchgeschwitzt in Spandau an und freute mich über eine kurze Pause mit Abkühlung im Bahnhofsgebäude. Um meine Vorräte nicht anzugreifen, kaufte ich mir ein kaltes Getränk.

Micha auf dem HavelradwegAls wir dann vollständig zu unsrer Runde versammelt waren – die Zahl blieb überschaubar – ging es auch bald los. Die Fahrt bis Kladow entöang der belebten Straßen ist etwas nervig wegen des Verkehtrs, aber sei’s drum, danach wird es schön.

Ab Kladow geht es über kleine Straßen raus aus Berlin, dann in Richtung Werder. Über die Dörfer und auf den Nebenstraßen herrscht relativ wenig Verkehr. Ein paar Idioten, die zu eng überholen gibt es natürlich immer, aber das ließ sich an einer Hand abzählen. So erreichten wir mit gutem Tempo schon bald die Eisenbahnbrücke, an deren Seite wir uns über die Havel drängen konnten. Leider ist der Weg hinauf und hinab über die Treppen dort beschwerlich, es existiert zwar eine Schiebeschiene, diese ist jedoch seitlich so dicht neben dem Geländer angebracht, daß der Nutzen quasi null ist.

In Werder machten wir zunächst Pause an der Marina Vulkan Werft, ein kleiner Snack und viel zu trinken. Da meine Eltern zufällig gerade vorbei kamen nutzte ich die Gelegenheit und kühlte mich vom Heck der Andante aus noch in der Havel ab, bevor es weiter ging.

Der Havelradweg ab Werder ist gut ausgebaut, zunächst entlang der Bundesstraße bis Phöben mit einem gut fahrbaren Seitenradweg, ab Phöben auf dem Haveldeich autofrei. Wir folgtem Weg bis zu Fähre Ketzin, wechselten dort die Seiten und fuhren dann auf der anderen Havelseite wieder zurück. Eine geplante Einkehr scheiterte leider daran, daß das Lokal nicht mehr existierte, so mussten wir mit einem Supermarkt in Fahrland Vorlieb nehmen, um uns nochmal mit kalten Getränken zu versorgen.

An der B2 trennten sich die Wege der Gruppe, ich fuhr mit Norbi und Micha in Richtung Wannsee weiter. Dort ging ich Baden, Micha fuhr nach Hause, Norbi setzte sich an der Glienicker Brücke ab um die Rückfahrt durch die Stadt lieber mit der S-Bahn anzutreten.

Liegeradrunde Ketzin 2015

Fremdgegangen: Mit dem Rennrad auf Mallorca

Zugegeben: Die Woche Mallorca Mitte Juni zusammen mit meinen Eltern war anderen Ereignissen geschuldet, nicht der Familienurlaub und nicht das Rennrad-Training trieben mich nach Puerto Alcudia. Dennoch bietet es sich natürlich an, wenn man schon vor Ort ist und am ein oder anderen Morgen Zeit findet, sich ein Rennrad zu leihen und täglich eine nette Guten-Morgen-Runde zu fahren. Nichts ist leichter, als sich auf Mallorca ein Rennrad zu mieten: Gerade im Nordosten der Insel, in Port d’Alcudia, Platja de Muro oder Port de Pollença, gibt es dutzende großer und kleiner Verleiher, vom einfachen Alu-Renner bis hin zur Carbon-Zeitfahrmaschine kann man dort gegen einen Preis, für den man in anderen Regionen gerade mal ein olles Citybike kriegt, so ziemlich alles leihen. Jedenfalls, wenn man nach der typischen Fahrradsaison kommt, so wie ich Ende Juni. Da ich keine große Erfahrung auf dem Rennrad hatte und kein Anhänger der Carbon-statt-Kondition-Fraktion bin, entschied ich mich für ein BMC Gran Fondo GF02 in Alu mit einer netten Ultegra-Ausstattung. Ein solider, schneller Renner so irgendwo um die 8-9kg fahrfertig. Deutlich leichter als alles, was ich sonst bewege. Aber man muss ja noch Raum nach oben lassen.

Happy am Cap de FormentorAls meine morgendliche Trainingsstrecke wählte ich die  Fahrt von Port d’Alcudia – das Appartement lag am südlichen Ende des Ortes kurz vor Platja de Muro – über Port de Pollença zum Leuchtturm am Cap de Formentor. Die Gesamtstrecke war damit knapp über 60km lang, davon jeweils ca. 15km zum Ein- bzw. Ausrollen flach entlang des Ufers, der Rest der Strecke durch bergiges Gelände mit teils ordentlichen Steigungen, insgesamt ca. 870hm. Mit einer kleinen Trink- und Photopause am Leuchtturm nahm ich mir dafür ca. zweieinhalb Stunden, gestartet bin ich früh morgens, wenn es noch nicht so heiß war und sich auch noch keine größeren Touristen-Ströme in Autos über die enge Straße wälzten.

Vorab: Das Radfahren auf spanischen Straßen in den letzten Jahren ist mir jedesmal extrem positiv aufgefallen, die Autofahrer nehmen sehr viel Rücksicht und halten Abstand. Der Zustand der Straßen ist in der Regel sehr gut. Wer die Straße zum Cap der Formentor kennt: Diese wurde im letzten Winter (endlich) erneuert und ist jetzt in exzellenter Qualität.

Ma-2210 nach Cap de FormentorBei morgendlichen 25°C bis 27°C ließ sich das Rad für mich problemlos mit guten 35km/h über die flachen Straßen bewegen. Auch um diese Jahreszeit gab es noch eine Menge Rennräder auf den Straßen zu sehen, aber die wirklich sportlichen Leute sind natürlich alle deutlich früher im Jahr unterwegs. Während meiner fünf Ausflüge zum Cap gab es nur eine einzige Begegnung mit einem deutlich schnelleren Rennradler – das fand ich fast etwas enttäuschend. Aber wie gesagt, das liegt natürlich an der Jahreszeit – im Frühjahr wimmelt es auf Mallorca wohl eher von Leuten, die deutlich besser im Training sind.

Der Weg über Alcudia (kleiner Hügel zum eingewöhnen) und entlang der Küste ist gut zu fahren, die große Umgehungsstraße um Port de Pollença ist qualitativ besser als die Straße im Ort, aber natürlich nicht so schön. Ich fuhr mal so, mal so. Hinter Port de Pollença geht es dann recht bald in den ersten Anstieg: Auf der Ma-2210 geht es hinauf zum Mirador es Colomer – einem imposanten Aussichtspunkt mit einer gut 300 Meter senkrecht zum Meer abfallenden Felsklippe. Da ich zum Radfahren hier bin lasse ich den Aussichtspunkt links liegen und folge weiter der Straße. Diese geht nur an den steilen Bergen in netten aber oft halbwegs einsehbaren Serpentinen auf und ab, die Landschaft wechselt zwischen blankem Felsen und mediterranen Nadelwäldern. Bald durchquert man eine Ebene mit einer langen Geraden, dann geht es wieder in die bergigen Serpentinen. Die einzig etwas unangenehme Stelle ist ein Tunnel von wenigen hundert Meter Länge, der durch seine Enge und Dunkelheit besticht. Da es aber geradeaus geht, kann man sich gut am Tunnelausgang orientieren. Ich hatte nur immer etwas Sorge, ob von hinten ein Auto angeschossen kommt – aber zum Glück war morgens so wenig Verkehr, daß das nie passierte.

Morgendliche Aussicht am Cap de FormentorAnschließend geht es noch einige male hoch und runter, bis dann plötzlich hinter einer engen Kurve sich der Blick auf den Leuchtturm am Cap öffnet. Wenige Minuten später stehe ich dort, lassen Blick schweifen, trinke aus meiner Flasche, vielleicht noch eine kurze Unterhaltung mit anderen Rennradlern oder notfalls den Ziegen, dann geht es auf dem gleichen Weg zurück.

Am Mirador es Colomer ist es dann geschafft. Anschließend kommt die lange Abfahrt, die man mit Höchstgeschwindigkeit und nur ein paar kurzen Bremsern nehmen kann, dann geht es weitgehend flach wieder zurück zum Appartment. Rad abstellen, Klamotten vom Leib, rein in die Badehose, kurz abduschen und dann in den Pool. Nach der verdienten Abkühlung dann Frühstück mit den Eltern und vielleicht ein Bad im Meer.

Nach den 60 Kilometern war ich dann aber meist froh, vom ungemütlichen Rennradsattel runter zu sein. So ein leichtes Rad mal eben die Berge hoch zu treten war aber eine definitiv tolle Erfahrung. Obwohl ich ohne Helm fuhr gab es darüber keine einzige Diskussion mit anderen Rennradlern – die meisten (bei weitem nicht alle!) hatten zwar einen Helm, auffallend viele hatten den jedoch vorn am Lenker baumeln. Da sich die Auf- und Abfahrten dort schnell abwechseln galt das für beide Fälle. Bei den Autofahrten über die Insel kam ich defintiv an anderen Straßen vorbei, die ich gerne mal mit dem Rad bezwingen würde zu allererst die Straße nach Port de Sa Calobra. Das allerdings ist vermutlich nur wirklich früh morgens und früher im Jahr, wenn dort keine Badeverkehr herrscht eine wirklich gute Idee. Schon allein die Anfahrt bis dort ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Und zurück muss man ja auch noch.

Cap de Formentor 26.06.2015

Spring15: Cittiglio – Lugano

Das heutige Frühstück war zwar reichhaltig, aber eher süß ausgelegt. Wir genossen es trotzdem, bevor wir in aller Ruhe packten und zur letzten kleinen Etappe dieser Tour aufbrachen.

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Nach dem Check-out ging es zunächst auf den bekannten Radweg Richtung Loreno, von wo wir nach kurzer Fotopause die Uferstraße in Richtung Luino nahmen. Diese war mäßig befahren, aber die Enge forderte die italienischen Möchtegern-Rallye-Piloten natürlich wieder hinreichend heraus, an den unmöglichsten Stellen sehr eng zu überholen.
Schön war die Strasse dennoch, wir genossen den Blick über den Lago Maggiore bei wolkenlosem Himmel. Im ein oder anderen Ort wählten wir die kleinen Strassen für einen kurzen Moment der Ruhe. Auch wenn das die ein oder andere Rampe bedeutete.
In Luino suchten wir uns ein Café am Ufer, wo wir nochmal zu italienischen Preisen essen und trinken konnten und derweil den Blick über den See genießen. Nach zwei ruhigen Stunden machten wir uns dann auf in Richtung Schweiz. Dort waren die Autofahrer deutlich angenehmer beim Überholen, die Preise in Restaurants oder Cafés allerdings jenseits unseres Budgets.

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Da vor dem Bahnhof Baustelle war fuhren wir noch in ein wenig ruhigere Gefilde. Wegen der großen Steigungen allerdings nur den halben weg zum Luganer See, mit guten Überblick dafür.
Rechtzeitig waren wir am Bahnhof, unser Zug kam – wir von der Schweizer Bahn erwartet – pünktlich und die Fahrt nach Basel lief weitgehend ohne Probleme durch aufregende Landschaften.
In Basel fuhr unser Nachtzug nach Berlin nahezu pünktlich, vor allem aber am selben Gleis ab, der Umstieg lief perfekt.
Nach dem sichern der Räder und dem Beziehen unseres Anteils duschten wir, dann machten wir uns über den mitgebrachten Rotwein, dass Brot und die italienische Salami her. Das sanfte Schaukeln des Schlafwagens begleitete uns in die Nacht.

Track Cittiglio – Lugano

Spring15: Dormeletto – Cittiglio

Da wir heute keine große Strecke vor uns hatten, gingen wir den Morgen ruhig an. Nach dem Frühstück suchten wir zunächst vergebens einen offenen Supermarkt, um uns mit Wasser zu versorgen, dann packen wir und schließlich fuhren wir los.

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Zunächst waren wir wieder dem heftigen italienischen Verkehr mit eng überholenden Fahrzeugen ausgesetzt, aber stellenweise gab es in den Orten Radwege am Ufer oder kleine Strassen, auf die man ausweichen konnte und der Stress ging etwas zurück.
Die Landschaft am See ist wunderschön und zunehmend gab es auch prachtvolle Hotels und Villen entlang der Strasse. Das Wetter war zunächst diesig, aber nach und nach klarte es auf, warm war es eh.
Kurz vor Intra, wo unsere Fähre über den Lago Maggiore abging, gab es sogar einen sehr gut ausgebauten Radweg neben einer Einbahnstraße, die große Straße verlief weiter oben – am dieser Stelle war ich dann mit Italien erst einmal versöhnt.

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Die Autofähre über den See war auch sehr einfach zu nutzen, Dio ging es rüber nach Laveno. Von hier führte ein sehr guter Radweg bis nach Cittiglio, wo wir ein Hotel gebucht hatten. Nach dem Duschen und Umziehen ging ich noch zum Supermarkt, Micha legte sich ein wenig aufs Bett. Anschließend rollten wir zum Abendessen und Sonnenuntergang genießen noch einmal nach Laveno. Der Abend verlief ruhig, da das WLAN im Hotel alles, nur kein Internet lieferte.

Track Dormeletto – Cittiglio