Als erstes war Ausschlafen angesagt. Natürlich ist das nach zwei so langen Tagen nötig, ebenso natürlich wacht man trotzdem nicht allzu spät auf, wenn man die Tage davor schon immer um spätestens fünf Uhr auf Touren kommen musste. Und: ich wurde mit Geburtstagskuchen und Deko überrascht!
Das Frühstücksbuffet im Hotel war recht brauchbar, es verschaffte uns eine gute Grundlage.
Nach einer Ruhepause machten wir abends noch einen Rundgang am Wasser, dann ging es ins Bett. An frühes Aufstehen brauchten wir nicht zu denken, meine Achillessehne machte Pläne, die mindestens 150km nach Gedser zu fahren eindeutig zunichte, zudem war uns nach der Erfahrung von Sonntag klar, daß wir auf der „kurzen“ Strecke auch wegen des Autoverkehrs nicht viel Spaß haben würden.
Anschließend wanderten wir los. Am Schloß Christiansborg vorbei zum Nyhavn. Schauspielhaus, Kastell und die Kleine Meerjungfrau. Wir erkundeten die Stadt aßen Waffeln und machten eine Hafenrundfahrt.
Um fünf Uhr morgens klingelt mein vorsichtshalber gestellter Wecker, auch aus dem Telefon schallt der Weckruf. Aufstehen, Packen, Keycard an der Rezeption abgeben. Nach kurzem Warten geht es zum Autodeck, während wir auf die Öffnung warten, hören wir die mächtigen Motoren der Bugstrahlruder, die die Fähre im Hafen in Position manövrieren. Um wenige Minuten nach sechs Uhr rollen wir von der Fähre und verlassen so schnell wie möglich das Hafengelände – der unglaubliche Strom an LKW und PKW ist uns dicht auf den Fersen.
Da wir aber hinter dem Hafengelände sofort auf kleinere Straßen abbiegen und uns von der großen Hauptstraße entfernen, sind wir das Getöse bald los und um diese Uhrzeit quasi allein auf weiter Flur. Die Sonne scheint. Wir fahren ein paar Kilometer, dann suchen wir uns eine windgeschützte Stelle und frühstücken aus unseren Vorräten eine Kleinigkeit.
Weiter geht es dann nach Malmö. Ich habe die Route mit einem kleinen Haken versehen, um die Öresund-Brücke mal aus nächster Nähe (von Land aus und nicht im Auto auf der Autobahn die drüber fährt) bestaunen zu können. So nah ist Kopenhagen nun, daß man es schon sehen kann. Da wir aber nicht über die Brücke fahren dürfen, sind es für uns noch gut 120 Kilometer.
Meine rechte Achillessehne meldet sich und auch Michas Knie sind nicht ganz beschwerdefrei. Wir fahren erstmal nach Malmö in die Innenstadt und suchen uns ein Café für eine ausgiebige Frühstückspause. Es gäbe die Möglichkeit, mit der Bahn über die Brücke zu fahren. Wir schauen uns an: nein, das will jetzt keiner von uns. Langsam fahren, kein großer Druck auf den Pedalen – wir haben Zeit. Und wir wollen das Ding durchziehen.
Es geht nördlich, grob dem EV7 folgend. Die schwedischen Städte haben sehr gut ausgebaute Radwege, auf den großen Fernverbindungen sind oft auch zwischen den Orten gut ausgebaute Radwege in angenehmer Qualität und mit brauchbarer Ausschilderung zu finden. Und wo das nicht der Fall ist, begegnen uns die Autofahrer mit Respekt und Gelassenheit. Es wird nicht gedrängelt, nicht gehupt und schon gar nicht zu eng überholt. Immer wieder haben wir einen guten Blick auf den Öresund, der bei strammem Westwind eine gute Welle und Schaumkronen aufweist. Die Segler haben gut zu tun, die Surfer und Kite-Surfer freut es. Wir fahren in Richtung Nord-Nordwest und spüren den Wind immer dann deutlich, wenn sich der Weg zu sehr nach Westen wendet. Das Fahren auf den Straßen (wo das überhaupt nötig ist) macht hier Spaß.
Die Fährverbindung zwischen Helsingborg und Helsingør ist sehr dicht und so ist es kein Wunder, daß, als wir ankommen, die nächste Abfahrt kurz bevor steht. Einen Fährplan braucht man hier wirklich nicht. Irgendwann fahren wir doch los. Sobald ich fahre geht es und so ziehen wir (von einer Toilettenpause in einem Hafen abgesehen) bis Kopenhagen in einem Rutsch durch. Der Verkehr auf der Küstenstraße ist selbst an einem Sonntag recht dicht und die Fahrweise ist hier eher deutsch – also für Radfahrer äußerst unangenehm.
Wir versuchen auf der Straße abzukürzen (und Höhenmeter zu sparen), aber irgendwann wird es mir zu doof und wir fahren hoch auf den Radweg, der wenig nivelliert neben der Bahnlinie entlangführt. Bei der Einfahrt nach Gentofte folge ich unvorsichtigerweise einem Umleitungsschildchen, das im Nichts verendet, den Rest der Strecke nach Kopenhagen routen wir dann einfach nach GPS und Wegpunkt. Die vielgepriesene Kopenhagener Fahrradinfrastruktur wird erst mit zunehender Nähe zur Innenstadt Kopenhagens wirklich spürbar. Wir zahlen und können fast direkt auf die Fähre rollen. Dort gönnen wir uns etwas zu trinken und genießen die kurze Überfahrt. Während es Micha besser geht, hat mein Achillessehne durch die lange Fahrt merklich gelitten, so daß wir die Pause in Helsingør in einem Café noch etwas verlängern. 50km liegen noch vor uns.
Wir erreichen das CabInn City, das relativ zentral und in der Nähe von Tivoli und Hauptbahnhof gelegen ist, und checken ein. Es gibt keine wirklich guten und sicheren Plätze für Fahrräder in diesem Hotel, allerdings hat man auch kein Problem, uns mit den Rädern ins Zimmer zu lassen.
Wir haben im Zimmer ein Etagenbett, so daß es selbst mit beiden Rädern im Zimmer problemlos vom Platz ist. Nach Einzug und Dusche schlendern wir müde in die Innenstadt und gehen noch essen. Ein Stadtbummel steht für den kommenden Tag auf dem Plan.Wer hier allerdings ein zweites Amsterdam erwartet, der wird enttäuscht. Es gibt schöne Express-Radwege, auf denen man gut vorankommt und fairerweise muss man sagen, daß das Kopenhagener Modell ja vor allem eines dafür ist, eine Stadt auf zunehmenden Radverkehr auszurichten im Gegensatz zu Amsterdam, wo Fahrradkultur (im gesamten Land) seit über hundert Jahren gelebt und geplant wird.
Am Samstag trafen wir uns um kurz nach sechs Uhr morgens auf der Havelbrücke in Spandau. Obwohl um diese Zeit wohl noch wenig Verkehr auf den Straßen herrschte, hatten wir uns entschieden, bis Hennigsdorf, dem Berlin-Kopenhagen-Radweg entlang der Havel zu folgen, abseits von Autos in angenehmer Ruhe. Die Sonne war gerade aufgegangen, es war frisch, aber nicht wirklich kalt und es herrschte eine ruhige, schöne Stimmung. In Hennigsdorf wichen wir von der ursprünglichen Planung wegen der ruhigen Straßen ein wenig ab und kürzten nach Marwitz über die L17 ab. Seit dem neuen Radweg ist das ohnehin die bessere Alternative als über den Bötzower Weg und die L20 zu fahren. Die erste Pause machten wir in Schwante, wo es einen Bäcker gibt, bei dem man gemütlich frühstücken kann.
Der Radweg an der B-Straße bis Kremmen ist gut fahrbar, hinter Kremmen bis Beetz wird es etwas ruhiger. Der anschließende kleine Wirtschaftsweg ist zwar trotz teilweise Plattenwegbauweise gut fahrbar, hat aber den kleinen Nachteil, für PKW freigegeben zu sein. Zwar herrscht kein dichter Verkehr, aber durch den engen Weg ist nicht jede Begegnung mit der landestypisch aggressiven Fahrweise eine dem Samstag Morgen angemessene Freude. Ab Pabstthum geht es dann aber wieder mit der Straßenbreite, nur die Ortsdurchfahrt in Radensleben mit ihrem Kopfsteinpflaster bzw. den kaum weniger holprigen Fusswegen nervt, ist aber nur wenige hundert Meter lang, bevor es bis Neuruppin wieder angenehme Landstraßen gibt.
Die Fahrt durch Neuruppin selbst bringen wir so schnell wie möglich hinter uns, dann geht es auf die schon von der Tour nach der SPEZI 2013 bekannte Strecke nach Wittstock (Dosse). Wir wählen, wie schon beim letzten mal, wieder den Prignitz-Express-Radweg auf einem (harmlosen) Plattenweg bis Katerbow, lediglich zwischen Verlassen der Bahnstrecke bis zum Ortseingang Katerbow wird es etwas schottrig, dafür ist man abseits des PKW-Verkehrs unterwegs und spart auch ein paar Kilometer. Ab Katerbow folgen wir dann aber doch lieber der Landstraße und biegen nicht nach Netzeband ab, weil dies keinen Vorteil bringt, aber der Weg potentiell stark ausbremst.
Die kleine Umfahrung von Herzsprung ist definitiv empfehlenswert, sie spart Kilometer und ist perfekt und ohne Autoverkehr zu fahren. In Wittstock (Dosse) suchen wir uns einen Supermarkt mit Bäcker für einen Snack. Obwohl es schon kurz vor Ladenschluss ist, werden wir freundlich bedient und können unsere Flaschen auffüllen und in aller Ruhe aufessen (und sogar die Toilette benutzen). Micha kauft im Supermarkt noch schnell Zahnbürste und andere Utensilien, die zur ungünstig frühen Abfahrtszeit am Morgen dann ungeplanterweise den Weg in die Tasche nicht mehr gefunden hatten.
Hinter Wittstock (Dosse) geht es dann nördlich zunächst auf der Landstraße nach Wredenhagen, dort biegen wir auf kleinere Straßen ab und fahren in genügendem Abstand für einigermaßene Ruhe parallel zur Autobahn bis Malchow. Kurz bevor wir dort sind, beginnt der Regenalarm zu piepen, eine Gewitterfront ist im Anmarsch – aber noch in sicherer Entfernung. In Malchow müssen erst einmal warten, denn die Ersatzbrücke für Fußgänger und Radfahrer über die Elde ist gerade für Bootsverkehr geöffnet. Die Gewitterfront kommt näher. Die Entscheidung ist schwierig: Viele Orte mit potentiellem Schutz kommen nicht mehr hinter Malchow, aber wenn wir zu früh einkehren verlieren wir wertvolle Fahrzeit – die Fähre wartet nicht und wir müssen rechtzeitig am Terminal sein. Obwohl am Himmel schon erste graue Schleier zu sehen sind und es drückender wird, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt. Noch sind wir auf einer Landstraße unterwegs, auf der alle paar Kilometer eine Bushaltestelle kommt.
In Nossentiner Hütte sehen wir ein Restaurant mit Biergarten. Der Wind ist komplett weg, die berühmte Ruhe vor dem Sturm, die graue Wand droht am Himmel mittlerweile sehr nahe. Wir kehren ein. Die Räder stehen sicher unter einem Dach, wir ziehen, als es nach kurzer Zeit anfängt heftig zu stürmen und zu regnen, mit Glas und Teller in die Innenräume um. Perfektes Timing für eine ordentliche Mittagspause, so einem Gewitter möchte man nicht unbedingt in freier Natur ausgesetzt sein, zumal nicht im auf der Strecke folgenden Wald ohne sinnvolle Schutzmöglichkeiten. Im Gasthof kommt eine Pumpe zum Einsatz, die das Wasser aus dem für solche Fälle zu klein dimensionierten in größere Abflüsse pumpt.
Kaum haben wir fertig gegessen, ist der Regen auch weg. Die Straße ist noch naß, aber schon zieht wieder Sonne auf, so daß Dampf aufsteigt. Ich empfinde das noch als recht angenehm, für Micha ist die Feuchtigkeit allerdings weniger zuträglich. Wegen tiefer Pfützen und herumgewehter Äste und Blätter kommen wir aber ohnehin nicht so schnell voran.
Wir treffen zeitweise wieder auf den D11 (Berlin-Kopenhagen-Radweg), fahren aber auch diverse Abkürzungen über die Landstraßen. Auf dem Radweg (wie sollte es anders sein!) einer Bundesstraße fahre ich mir dann allerdings einen riesigen Steinsplitter in den Reifen, so daß zunächst einmal Flicken angesagt ist. Ein Abendessen in Rostock (das eh nur für den Fall, daß wirklich alles glatt läuft drin gewesen wäre) ist damit nicht mehr möglich, aber unser zeitlicher Puffer ist groß genug, um nicht hetzen zu müssen. So geht es dann über Güstrow und Schwaan nach Rostock weiter, das wir auf unserer Route nur kurz streifen, bevor wir am Stadthafen wieder auf der offiziellen Berlin-Kopenhagen-Route sind, der wir für die letzten Kilometer bis zum Fährterminal folgen, mit einem wunderbaren Sonnenuntergang im Blick.
Um kurz nach 21 Uhr treffen wir am Fährterminal ein, noch vor der Fähre. Diese legt pünktlich an, Unmengen von PKW und LKW rollen runter, bevor die wenigen Radfahrer fast als erste in den Bauch des großen Schiffes fahren dürfen. Wir beziehen unsere Kabine, duschen und schauen den vielen zur Hansesail einlaufenden Schiffen vom Deck aus zu, sowie einem Feuerwerk in Warnemünde. Nachdem die Huckleberry Finn die Mole passiert hat, gehen wir in unsere Kabine und legen uns schlafen. Der Wind hat die Ostsee aufgewühlt, so daß uns sanftes Schaukeln in den Schlaf wiegt.
Am Anfang stand eine Idee: Ein Kurztrip nach Kopenhagen. Es gibt den Berlin-Kopenhagen-Radweg, der sicherlich schön ist – aber für einen Kurztrip nicht geeignet, er hat zu viele Stellen, wo er einen ausbremst und er windet sich über viele Kilometer durch’s Land. Wer schnell von Berlin nach Kopenhagen will, der muss andere Wege fahren.
Michael und ich wollten den Weg von Berlin nach Kopenhagen in zwei Tagen angehen. Dazu bedienten wir uns auf der deutschen Seite Von Berlin bis Neuruppin eigener in diversen Touren ergründeter Strecken, von Neuruppin bis Rostock folgten wir weitgehend der Radweit-Route. Anstatt die Fähre nach Gedser zu nehmen, planten wir die Nachtfähre nach Trelleborg ein und führten die weitere Planung über Malmö nach Helsingborg, weiter mit der Fähre nach Helsingør und von dort wieder südlich nach Kopenhagen. Das ganze ist sicher keine Tour für Anfänger, aber die geplante Strecke war mit rund 270km am ersten Tag und nochmal gut 165km am Zweiten in einem für uns zu bewältigendem Rahmen. Für Notfälle gibt es auf dieser Route auch immer wieder Ausstiegsmöglichkeiten mit Bahnverbindung.
Dass Michael und ich auf Touren relativ problemlos mal 170km fahren können ist ja keine Neuigkeit. Es ist Sommer, wir sind gut in Form – über eine solche Planung würde ich mir keinerlei Gedanken machen. Was aber, wenn etwas größeres ansteht. Mehr als 250 Kilometer an einem Tag und am nächsten dann nochmal eine gute Strecke (wenn auch unter 200km). Ist sowas gefahrlos planbar? Da hilft nur: ausprobieren. Können wir langsam und diszipliniert genug fahren, schaffen wir es, uns unterwegs gut genug zu versorgen, daß so eine Strecke mit genügender Planungssicherheit zu bewältigen ist?
Samstag Morgen um kurz vor neun Uhr trafen wir uns am Hauptbahnhof in Berlin, die Routenplanung hiess: Berlin-Kopenhagen-Radweg bis Waren an der Müritz. Die zeitliche Beschränkung war durch den letzten Zug um 21:35 Uhr ab Waren zurück nach Berlin gegeben und gute 220 Kilometer lagen vor uns. Wir gingen die Strecke mit nur leichtem Gepäck an, nur was wir für den Tag brauchten. Genügend Snacks für die geplanten kurzen Pausen, ausreichend Wasser und Getränke, um einen sonnigen (wenn auch nicht zu heißen) Tag zu überstehen.
Die Streckenführung des Berlin-Kopenhagen-Radwegs ist keineswegs direkt, sie windet sich auf kleinen Radwegen und ruhigen Straßen durch die Landschaft. Oft ist die Strecke kurvig, geht es neben einer Straße entlang ist der Radweg häufig nicht nivelliert und an ein paar kurzen Abschnitten geht es auch auf nicht asphaltierten Strecken durch den Wald. Andererseits gibt es viele gut ausgebaute Asphaltabschnitte, oft entlang von Kanälen, so daß es einen Wechsel zwischen schnellen und wenig anstrengenden Abschnitten und solchen gibt, die einen immer wieder auch mal ausbremsen. Das ist nicht ideal, wenn man wirklich von A nach B kommen will, aber es ist durchaus ein gutes Szenario, um die Belastung einer noch längeren Strecke durch das Land abschätzen zu können.
Aus Berlin heraus fuhren wir über uns von anderen Touren bekannte Abschnitte. Am Berlin-Spandauer-Schiffahrtskanal entlang führt der Weg nach Spandau, dann am Havelufer in Richtung Hennigsdorf. Der Weg ist hier großenteils gut ausgebaut, es gibt nur wenige Drängelgitter und andere Hindernisse, die kurvenreiche Strecke mit vielen Ausflüglern zwingt einem dennoch das ein oder andere Brems- und Beschleunigungsintervall auf. Zwischen Hennigsdorf und Hohen Neuendorf biegt der Weg recht abrupt vom straßenbegleitenden Radweg unter Überquerung einer vielbefahrenen Straße mit engen Drängelgittern auf einen mittlerweile gut fahrbaren Weg durch den Wald ab. Die Durchquerung von Hohen Neuendorf ist etwas verwinkelt, aber mittlerweile auch fast durchgehend ohne Kopfsteinpflaster zu bewältigen.
Zwischen Hohen Neuendorf und Oranienburg gibt es die ersten kleinen Anstiege und nette Überraschungen auf dem Radweg, die Ortsdurchfahrt von Oranienburg ist stressfrei und danach wird es ersteinmal für eine Zeit sehr angenehm. Ab Schleuse Lehnitz geht es längs des Kanals, breit und asphaltiert. Es gibt ein kleines Wetterschutzhüttchen, wo wir es uns zur ersten Pause kurz bequem machen. Dann geht es weiter auf einer tollen Fahrradstraße bis kurz vor Liebenwalde. Nach kurzer Zeit auf einem straßenbegleitenden Radweg kommt man zunächst auf ruhige Straßen, dann auf einen Radweg entlang des Vosskanals bis Zehdenick, wo wir eine weitere Versorgungspause mit Supermarktbesuch einlegen.
Anschließend wird die Strecke etwas verwinkelter, aber wir lassen es uns nicht nehmen, auch die Schleife durch den Ziegeleipark Mildenberg mitzunehmen, wo eines der wenigen Schilder am Radweg steht, wo sowohl die Entfernung nach Berlin als auch die nach Kopenhagen angegeben sind. Über ruhige Straßen, die teilweise als Fahrradstraßen ausgeschrieben sind (aber oft dennoch von Autos rege genutzt werden) fahren wir weiter. Eigentlich wollen wir in Fürstenberg ein kleine Pause machen, aber wir streifen den Ort nur, so daß es dort keine brauchbare Möglichkeit gibt, uns auf ein Stück Kuchen hinzusetzen – so kommen wir erst einige Kilometer weiter und rund 90km vor dem Ziel zu einer etwas längeren Pause. Wir liegen aber gut in der Zeit und sind noch immer topfit.
Eine mäßig ausgeschilderte Umleitung über Klein Quasow spart uns einen großen Haken und damit diverse Kilometer, der Berlin-Kopenhagen-Radweg windet sich jetzt rings um den Nationalpark, wir sehen immer wieder Hinweisschilder auf die diversen Eingänge. Zwischendurch müssen wir ab und zu über rumpeligen Untergrund oder sogar Kopfsteinpflaster, größtenteils geht es aber. Die Landschaft ist merklich hügelig hier und die Sonne brennt, obwohl es mit nur knapp über 20°C gar nicht mal so extrem warm ist.
Die letzten Kilometer nach Waren hinein gehen auch noch gut, es ist kurz nach 20 Uhr. Ich mache noch das obligatorische Molenfoto, dann entscheiden wir uns für den Italiener am Hafen, weil es beim Italiener meist schnell geht. Hier warnt man uns aber schon vor, daß es nicht mehr rechtzeitig was wird mit dem Essen, so trinken wir nur etwas – ich gönne mir darauf noch ein Fischbrötchen am Stand nebenan.
Wir sind frühzeitig am Bahnhof, lösen die Fahrradtickets (unsere hatte ich schon auf dem Handy) und werden auf Nachfrage vom Bahnhofschef noch über die Schienen zu unserem Bahnsteig geleitet, so daß wir uns die Treppen ersparen. Die Rückfahrt klappt bis auf ein wenig Verspätung reibungslos, nur das Essensangebot am Samstag abend am Hauptbahnhof in Berlin lässt zu wünschen übrig.
Und wofür das ganze? Wird noch nicht verraten – aber ich werde dann hier berichten.