ADFC Kreisfahrt 2013

Kreisfahrt 2013: Start am Pariser Platz Das Wetter war zwar grau, aber nicht kalt oder regnerisch, an diesem Samstag im September. Die Kreisfahrt, gerne „die kleine Schwester der Sternfahrt“ genannt, startet um 14 Uhr am Brandenburger Tor. Da ich was lange oder schnelle Fahrten angeht noch immer wegen meiner Achillessehne zurückhaltend sein muss und eine Demonstration für bessere Bedingungen für den Fahrradverkehr in der Stadt ohnehin ein guter Grund ist, bin ich dabei – nachdem ich der Sternfahrt ja schon aus terminlichen Gründen ferngeblieben war.
Während die Gruppe beim Start am Pariser Platz noch relativ übersichtlich war, kamen mit der Zeit immer mehr Radfahrer dazu, nach Polizeiangaben wuchs die Gruppe auf ca. 3000 Radfahrer an, was an den wenigen Punkten,

Kreisfahrt 2013: Pause auf der Bornholmer Str./Bösebrücke

wo man aufgrund der Straßenführung und geographischer oder baulicher Gegebenheiten einen Überblick über die Länge des Zuges erhielt doch schon eine erhebliche Menge darstellt.

Die Resonanz im gewohnten Kreis war diesmal eher verhalten und so war ich nicht weiter erstaunt, als ich vor dem Brandenburger Tor nicht allzu viele Liegeräder zu treffen – einige bekannte Gesichter waren trotzdem dabei, sowohl aus den Liegerad-Kreisen als auch aus Rennrad-Ecke.

Die Stimmung war ausgelassen, jedenfalls bei den Radfahrern. Autofahrer, die warten mussten oder Fussgänger, die sich versuchten einen Weg mitten durch den Zug zu bahnen, weil sie die paar Minuten nicht warten konnte, verging die Laune manchesmal –

Kreisfahrt 2013: Gemütliches cruisen

viele standen aber auch am Rand und freuten sich über die klingelnde pedalierende Versammlung, es wurde gewinkt und gerufen. Besonders Kinder waren fasziniert.

Nach einer netten Fahrt über den Kudamm und der Ankunft am Brandenburger Tor, zog es die Liegerad- und Trike-Fraktion dann noch zu einem gemütlichen Beisammensein ins Café der Schwangeren Auster. Als die Dämmerung hereinbrach und es kühler wurde ging es dann in lauter verschiedene Richtungen nach Haus.

Kleine Wetterkunde: Gewitter

Es gibt viele Wetterbedingungen, die beim Radfahren nervig oder störend sind. Regen zum Beispiel. Oder Gegenwind. Oder auch extreme Hitze und Sonne ohne Schatten. Es gibt aber auch Dinge, die kommen relativ plötzlich und können auch ziemlich gefährlich werden. Gewitter gehört dazu. Strukturierter Rand der Gewitterwolke Gewitter kann als Gewitterfront kommen, die man mit geeigneten Werkzeugen, wie zum Beispiel RegenAlarm OSM auf dem Smartphone lange vorher ankommen sieht – man sollte sich darauf einstellen, hat aber meist mehrere Stunden Zeit, um sich einen sicheren Ort zu suchen. Gewitterzellen können an warmen Tagen (der Juli ist der typische Monat dafür bei uns in Deutschland) aber auch quasi aus dem Nichts auftauchen. Schwüles drückendes Wetter, die Sonne scheint wie durch ein Brennglas – sowas sind Anzeichen für eine Wetterlage, die schnell mal ein Gewitter hervorbringen kann. Auf dem Regenradar sieht man dann oft extrem kleine und starke Regengebiete, die sich innerhalb kurzer Zeit bilden.

Bevor das Gewitter kommt, oft hat man noch Sonne, es wird vielleicht etwas dunstig, wird die Wärme noch drückender. Hatte man bis zu diesem Punkt meist noch leichten Wind, schläft dieser ein, es wird nahezu windstill. Irgendwann sieht man die Gewitterwolke auf einen zukommen. Von weiter Entfernung, auf dem Land nur sehr selten zu beobachten, hat diese oft eine charaketristische Ambossform. Durch die Landschaft sieht man die Wolke bei uns aber meist erst kurz, bevor sie da ist, oft noch, nachdem der Wind bereits weg ist. Sie ist dunkel, kann man weit genug schauen, sieht man Regenvorhänge darunter. Am Rand ist sie oft strukturiert, man erkennt oft Schichten. Ist man jetzt irgendwo unterwegs, ist es höchste Zeit Schutz zu suchen. Bäume, Hochspannungsmasten und ähnliches sollte man meiden. Eine Bushaltestelle (so sie denn nicht unter einem Baum steht…) ist oft ganz gut, im Zweifel einfach rauf auf ein flaches Feld und sich ein gemütliches Plätzchen flach auf dem Boden zwischen Fahrrad und Gepäcktaschen bauen, wo man sich hinhockt – nicht hinlegen, damit der Strom eines in der Nähe einschlagenden Blitzes nicht durch den Körper läuft. Gegen Blitze sind natürlich Gräben und Kuhlen ideal – allerdings nicht gegen Wasser.

Gewitterwolke: Außen Wind, innen Blitz und Donner.

Als erstes kommt die Böenwalze. Starke Böen, die einen problemlos in den Gegenverkehr oder in den Straßengraben fegen können (hab ich selbst ausprobiert). Dieser Wind kommt häufig aus der entgegengesetzten Richtung wie die Wolke. Diese Böen kommen nach der Windstille sehr, sehr plötzlich. Das kann innerhalb von Sekunden losgehen. Dann folgt starker Regen. So stark, daß man – egal ob mit oder ohne Brille – die Straße nicht mehr sehen kann. Im Schlimmsten Falle kommt Hagel, das kann richtig weh tun. Ist der Rand über einen hinweg gezogen, kommt auch sofort das Gewitter. Nicht jeder Blitzschlag ist tödlich, aber die gesundheitlichen Folgen, wenn man getroffen wird, können sehr sehr unangenehm sein. Selbst ein Einschlag in der Nähe kann erhebliche Irritationen auslösen. Ein Gewitter also niemals auf die leichte Schulter nehmen. Flach, entfernt von Bäumen oder anderen Dingen, die den Blitz „einfangen“ können – oder einem auf den Kopf fallen. Straßenbrücken sind zum Beispiel ein sehr guter Schutz (nicht verwechseln mit tief gelegenen Unterführungen, die beim Starkregen schnell mit Wasser voll laufen können!).

Zeit, Schutz zu suchen

Nachruf

Am Samstag, den 13.04.2013 verstarb Christian von Ascheberg. Ich las davon noch am Vormittag des Tages – und ich musste es mehrfach lesen. Hätte da was von einem Unfall gestanden, daß ihn Auto von der Straße gefegt hat oder ähnliches, es hätte mich genauso betroffen gemacht, aber was ich las, machte die Sache umso unbegreiflicher: Herz-Kreislauf-Versagen. Bei einem Menschen, der seinen Körper so gut kannte, wie ich es bei sonst kaum jemandem gesehen habe.

Ich werde die Umstände hier nicht wiederholen, einen Bericht aus erster Hand gibt es im Velomobilforum.

Abgesehen von seinem Engagement in der Liegerad- bzw. Velomobilszene und seinen Berichten im Netz, bin ich Christian einige male in den letzten Jahren begegnet. Bei Veranstaltungen wie der Cycle Vision oder dem Zeitfahren Hamburg-Berlin, besonders hervorzuheben aber bei den Rekordveranstaltungen auf dem DEKRA Oval. Ich möchte nicht behaupten, daß diese kurzen Treffen ausgereicht hätten, um ihn als Menschen kennenzulernen, aber Christian hat dennoch einen großen Eindruck bei mir hinterlassen, als offener und herzlicher Mensch – und als jemand, der die Sache stets über den persönlichen Erfolg stellte.

In Erinnerung bleibt er mir, wie nach 24 Stunden und 1218 Kilometern im Milan saß, einen frischen Weltrekord in der Tasche. Glücklich, fertig, ein Spässchen auf den Lippen. Er sagte, das war’s mehr nicht, Grenze erreicht. Und kaum einen Tag später sinnierte er schon drüber, daß auch 1300km möglich seien. Was Christian dabei auszeichnete: Es ging ihm um die 1300 Kilometer in 24 Stunden, die waren wichtig – nicht, ob er oder jemand anders sie fährt. Er hatte allen Grund auf seine Leistungen und seine Rekorde stolz zu sein, aber dennoch hätte er jedem anderen den Rekord ganz genauso gegönnt.

Christian bereitete sich auf RAAM (Race Across AMerica) vor und ich hätte es ihm von ganzem Herzen gewünscht, dieses Projekt umzusetzen und glaube, daß er durchaus dort auch Akzente hätte setzen können.

Daß Christian am Steuer seines Milans starb, bei einem Brevet, den er für andere organisierte, steht für sein Leben und es war ein würdiger Tod – wenn auch leider viel zu früh.

Mein Beileid gilt den Angehörigen.

(auf eine ungefragte Veröffentlichung von Bildern verzichte ich an dieser Stelle logischerweise)

Nochmal Winter

Nach den beiden eher frühlingshaften Touren am letzten Wochenende nach Brandenburg und Lutherstadt Wittenberg mit Sonne, fünf bis sieben Grad Celsius und einem Vorgeschmack auf kommende Reisen, brach am Samstag nochmal mit aller Macht der Winter über Berlin herein. Schnee, Eis, Temperaturen deutlich unter 0°C – also das, was uns bisher in diesem Winter gefehlt hat, jedenfalls zu einem großen Teil.

Am Samstag war es noch matschig, als ich mit dem T300 in die Schloßstraße fuhr, am Sonntag morgen war die Stadt unter einer dicken weißen Schneedecke versteckt – und ich beschloss nach dem Frühstück spontan, mit dem Mountainbike eine Runde durch den winterlichen Grunewald zu drehen. War es anfänglich noch an der Null-Grad-Grenze, sank die Temperatur im Verlauf des Tages um ein paar Grad ab. Während der Fahrt pieksten die feinen Schneeflocken in den Augen.

Der wieder einmal unendliche Einsatz von Salz hatte die größeren Straßen in dreckige Matschfelder verwandelt, auf den kleineren war der Schnee teilweise von Autos zerfahren, so daß ich aufpassen musste. Sobald ich aber im Wald war fuhr es sich sehr angenehm. Natürlich war es anstrengend, sich durch den fünf bis zehn Centimeter hohen Schnee zu kämpfen, aber die dicken Stollen der Reifen gaben guten Grip und durch die warmen Tage zuvor waren darunter keine Eisplatten, die einem das Leben schwer machten.

Im Bereich des Grunewaldsees und der Umgebung waren viele Spaziergänger unterwegs, aber so richtig voll war es doch nicht. Sobald ich die Avus unterquert hatte und in RIchtung Havelberge fuhr, waren nur noch vereinzelt andere Menschen zu treffen. Spaziergänger, aber auch ein paar wenige Mountainbiker – und ab und zu Ski-Langläufer.

Der weiße Wald, das Geräusch des knackenden Schnees, die frische kühle Luft und der Blick über die Havel waren wunderschön, ich hielt hie und da zum Fotografieren (leider nur mit dem Handy) an und teils schaute ich auch einfach nur ein paar Minuten in die Landschaft.

Ich passierte Teile des Havelhöhenwegs (in Süd-Nord-Richtung), fuhr dann unten am Ufer untger dem Grunewaldturm vorbei, umrundete Schildhorn und begab mich dann langsam auf den Heimweg über Auerbachtunnel und dann vorbei am Hundekackesee Grunewaldsee, durch Dahlem wieder zurück nach Hause. Ich hatte mich ziemlich leer gefahren – und so kam es mir zu pass, daß just als ich mit dem Duschen fertig war, meine Eltern fragten, ob ich runter ins Café käme, um ein Stück Kuchen zu essen.

Winterwartung

In Arbeitrshöhe
Die kalten und dunklen Tage des Winters luden dieses Jahr wahrlich nicht einmal zu ausgiebigen Fahrten mit dem MTB ein. Dafür bleibt natürlich Zeit für Wartungsarbeiten, zum Beispiel an der Speedmachine. Im Herbst hatte ich ja schon von Umbau auf das SRAM Schaltwerk berichtet. Mittlerweile habe ich mein Reiserad der jährlichen Inspektion unterzogen. Dabei habe ich es nicht nur gründlich gereinigt, sondern auch die üblichen Verschleißteile überprüft.

Unter anderem mussten die Kettenleitrohre ausgetauscht werden, ein paar Schrauben erneuert und natürlich die Schmierung einiger Komponenten erneuert werden.
Auch an der Elektroanlage habe ich noch Verbesserungen vorgenommen.

Geputzte Felgen

Zunächst wäre da der Anschluss des GPS ans Bordnetz zu nennen. Bisher hatte ich dazu ein normales USB-Kabel hinter dem E-Werk und dem Pufferaku genutzt, was beim Garmin 62s jedoch zu häufigen Abfragen und dem Umschalten zwischen externer Versorgung und Akkubetrieb führte. Ich habe nun ein modifiziertes Kabel im Einsatz, was dem Gerät mit Hilfe eines Widerstands klar macht, dass eine Versorgung über die USB-Buchse erfolgt, die Verbindung über die Buchse hinter dem Akku ist einer festen Verdrahtung gewichen.

Weiterhin habe ich einen umschaltbaren Eingang vor dem E-Werk hinzugefügt, der es einfacher macht, Strom von der Solarzelle, einem Netzteil oder dem Minigorilla (Pufferaku) zur Versorgung des Bordnetzes einzuspeisen.

Glönzend sauber

Eine Sache ist wegen mangelnder Lieferbarkeit noch offen: die Montage eines kleinen und leichten Felgenläufers (Dynamo), um bei schlechten Wetterverhältnissen oder ausgedehnten Nachtfahrten Licht- und Nutzstrom getrennt erzeugen zu können.
Detailverbesserungen habe ich an der Halterung des vorderen Schutzbleches gemacht, außerdem wurde an den neuralgischen Stellen der Abriebschutz erneuert.