Was macht man mit ein paar freien Tagen, um den Kopf ein wenig frei zu kriegen? Na klar, bei schönstem Frühlingswetter steigt man aufs Rad! Einen richtigen Plan gibt es nicht, ein paar Tracks raus aus Berlin – und dann mal weiter schauen. Eigentlich stand nicht einmal wirklich fest, wie lang ich fahren würde. Einen Tag, zwei, drei? Mal schauen, wie lange sich das Wetter hält und ob und wo mir das mangelnde Training des Winters einen Strich durch die Rechnung macht.
Mit meiner neuen Tasche setzte ich mich morgens aufs Rad und folgte Radweit Berlin-Leipzig. Bei blauem Himmel und angenehmen Temperaturen war Lutherstadt Wittenberg ein geeignetes Ziel. Etwas mehr als 100km, ich wollte es nicht übertreiben. Hinter Berlin geht es zunächst nach Güterfelde. Nicht wirklich schlimm, aber Spaß kommt hier noch nicht auf. Danach gibt es erst einmal einen gut fahrbaren Radweg neben der Strasse, vor Phillipsthal hört der zwar auf, aber auch an einem Montagmorgen ist der Verkehr hier relativ gering, spätestens ausserhalb des Berliner Rings hat man weitestgehend Ruhe.
Die kleinen Brandenburger Dörfer reihen sich aneinander, die Landschaft wird etwas hügeliger, aber echte Steigungen gibt es hier nicht. Dafür weite Strecken, wo man die Straße für sich allein hat. Kommt man dann im Fläming an, gibt es Abschnitte auf dem Fläming-Skate, die Ende März komplett leer sind.
Erst kurz bevor man Lutherstadt Wittenberg erreicht wird es wieder etwas ungemütlicher. Die Auswahl steht zwischen einem schottrigen, sich in Umwegen ergehenden Feldweg und einer halbwegs befahrenen Strasse. Eigentlich sollte ich es besser wissen, aber ich hatte keine Lust auf Straße … Nach kurzer Einlage auf der ausgewiesenen Berlin-Leipzig-Radroute wechselte ich freiwillig auf die Straße.
In Lutherstadt Wittenberg fand ich schnell eine nette kleine Unterkunft. Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, ging ich in die Stadt, die alle ihre Gerüste mittlerweile los ist. Ich machte einen lockeren Rundgang und suchte mir etwas zu essen.