Wie üblich startete der Tag mit einem ausführlichen Frühstück – diesmal nicht als Buffet, sondern an den Tisch gebracht. Und dann mussten wir uns, da wir ja abseits unserer geplanten Route waren, Gedanken um die Strecke zurück zu unserem Track machen. Die velomap (auf dem Garmin) und BRouter gaben unterschiedliche Vorschläge, der Einfachheit halber folgten wir dem Garmin, weil die Strecke kürzer und die Gefahr großer Probleme auf der niederländischen Infrastruktur gering war.
Der westliche Wind störte auf dem Weg nach Norden kaum, unser Track lief auch an Leeuwarden vorbei, so dass wir auf ruhigen Straßen und ein paar Radwegen gut vorankamen. Kurz bevor wir die Küste erreichten kamen auch die ersten Binnendeiche schon in Sicht. Dann kamen wir hinter dem Deich an und suchten die nächste Möglichkeit davor zu kommen. Zuerst sahen wir jede Menge Schafe – und dann hinter dem Deich erstmal grün.
Mit einigen Schafgattern, wahlweise mit Türen oder mit „Rooster“ (also diesen Rohren, wo Huftiere nicht drüber gehen) ging es weiter. Ob im Abschnitt Schafe waren, erkannte man meist sehr schnell am Zustand des Weges: Mit oder ohne Schafköttel.
Der Wind wehte jetzt kräftig mit 25 km/h von hinten und wir kamen gut voran. Allerdings mussten wir irgendwann wegen verschlossener Bereiche wieder hinter den Deich. Da wir noch nicht hungrig waren ließen wir auch einige Cafés liegen, als es uns nach Pause gelüstete kamen keine mehr.
In Lauwersoog verließen wir den Deich in Richtung Groningen. Lauwersoog selbst bot keine brauchbaren Möglichkeiten am Wegesrand. Und dann folgte eine Zwangspause: Micha konnte auf einer Seite nicht mehr ausklicken. Nach dem Halten war der Grund schnell gefunden: Eine Schraube fehlte am Cleat. Wir konnten den Schuh mit Werkzeug dann vom Pedal lösen und den Cleat abschrauben, so daß Micha ersteinmal nur einseitig eingeklickt weiter fahren konnte.
Kurz vor dem nächsten Ort Zoutkamp wurde es innerhalb weniger Minuten um fast 5 Grad kälter, graue Wolken zogen auf und es fing an, leicht zu regnen. Die ganz große Dusche ging an uns vorbei. Wir suchten uns im Ort dennoch ein Restaurant, aßen zu Mittag und schauten, wo wir einen Fahrradladen finden konnten. Zwei machten wir am Track aus, etwa auf der Hälfte zwischen uns und dem Ziel Groningen, also noch etwa 15 Kilometer entfernt. Das war zu schaffen.
Der erste Fahrradladen konnte weder mit einer passenden Schraube, noch mit neuen Cleats dienen, Zum Glück gab es ein wenig später einen großen Laden mit passendem Sortiment und Micha konnte ein paar neue Cleats kaufen und sofort montieren. Danach ging das Fahren wieder viel besser!
Die restlichen Kilometer waren dann bald durch die Einfahrt nach Groningen geprägt, wo wir im besten Feierabendverkehr zwischen sehr vielen anderen Rädern unterwegs waren. Keine Amsterdamer Verhältnisse, aber doch schon beeindruckend.
Unser Hotel in der Innenstadt fanden wir nach ein wenig Suche in einer kleinen Gasse. Wir machten uns frisch, dann gab es noch einen Spaziergang durch die Innenstadt und ein kleines Abendessen.