Streckentest: Teilstrecke Hamburg-Berlin

Am 16.10.2010 findet das Zeitfahren Hamburg-Berlin statt – ich plane dabei zu sein. Rund 280 Kilometer von Altengamme bis nach Gatow gilt es gegen die Uhr und die anderen Teilnehmer zu fahren (oder auch mit ihnen zusammen). In den Regeln ist festgelegt, daß die Brücken bei Geesthacht und und Dömitz jeweils einmal zu queren sind, zudem ist in Dömitz ein Kontroll- und Versorgungspunkt. Diese Eckpunkte lassen zwar nicht viele, aber dennoch einige Optionen bei der Wahl der Strecke zu.

Ich entschied mich, ein paar Trainingskilometer mit dem Nützlichen zu verbinden und einen Teil der Strecke per Rad zu erkunden. An diesem Tage allerdings mit der Speedmachine, Manuel begleitete mich auf dem Rennrad. Wie fuhren mit der Bahn morgens nach Boizenburg, wo wir um 10:47 Uhr ankamen. Von dort ging es nach Lauenburg, wo wir die Elbbrücke querten und auf den Track des Streckenvorschlags einschwenkten. Und in den Gegenwind.

Daß das Rennen von Hamburg nach Berlin und nicht umgekehrt gefahren wird ist der Hauptwindrichtung geschuldet – aber an diesem Tag half alles nichts, der WInd blies mit Stärke vier bis fünf aus Südosten und damit unablässig von vorne. Die Strecke führt über offene, flache Landschaften mit wenig Schutz, so daß die Geschwindigkeiten selten über 26 bis 28 km/h lagen, oft auch deutlich darunter. Zudem nervte ein immer wiederkehrender leichter Regen, der erst im Lauf des Tages aufhörte und einem sonnigeren Wetter Platz machte.

Eine ausgedehnte Brunchpause legten wir in Bleckede ein, danach ging es weiter nach Neu Darchau. Hier zweigt der Routenvorschlag von der Landstraße auf eine ufernahe kleine Strecke ab. In Neu Darchau erwartet uns zunächst eine beampelte Wechselrichtungsbaustelle, die bei einem Rennen Zeit und Nerven kostet. Die Baustelle ist auch nicht auf dem Bürgersteig zu umfahren, es steht wirklich nur der enge Fahrstreifen zur Verfügung. Und nach der Baustelle geht es erst richtig los. Der Belag ist teilweise nicht sonderlich gut, vor allem aber hält die Strecke ab hier bis Hitzacker einige heftige Anstiege von sieben bis zehn Prozent bereit – und im Gegenzug auch Abfahrten bis zu 13%. Die Strecke ist interessant, aber bei einer Strecke von 280km würde ich auf dieses Intermezzo gerne verzichten. Zwar ist nach Höhenprofil auch auf der Umfahrung eine Steigung zu nehmen, diese scheint jedoch sanfter zu sein und vor allem scheint es nicht diesen wilden Wechsel zwischen Steigungen und Abfahrten zu geben. Die knapp 350 Meter Umweg sind es mir aber am Tag des Rennens wohl wert.

Hinter Hitzacker geht es auf einen schönen Radweg und die Strecke führte uns in weitem Bogen entlang der Elbe. Eine wirklich kürzere Umfahrung gibt es hier nicht, die Strecke am Deich bietet vor allem den Vorteil fast frei von Autoverkehr zu sein. Der Radweg führt dann auch auf die B191 und die zu querende Brücke bei Dömitz. Dort weichen wir vom Track ab (und umfahren die beim Rennen relevante Kontrollstelle), um im Ort zu essen. Viel gibt es nicht, wir finden aber einen Laden, wo es Döner, Pizza und Aufläufe gibt.

Hinter Dömitz teste ich ein paar kleine Abkürzungen, wirklich jeweils nur wenige hundert Meter, aber dafür arm an Autoverkehr. Der Gegenwind hat mich heute allerdings einige Körner gekostet. Zudem kommt der Sonnenuntergang und es wird dunkel. Ich habe eine gute Beleuchtung, Manuels Lampe reicht zwar, läd aber nicht wirklich zu längeren Dunkelheitsfahrten ein.

In Wittenberge schauen wir noch, ob die Eisenbahnbrücke zu queren ist, dort finden wir allerdings nur eine mit Zäunen und Gittern abgesperrte Baustelle, so daß dieser Weg wohl ausfällt und ab hier der vorgeschlagene Track wieder angesagt wäre. Wir biegen heute allerdings in Richtung Bahnhof ab und machen uns auf den Rückweg nach Berlin.

Der Tag war anstrengend mit dem Gegenwind und damit sicher ein gutes Training. Trotz anderen Materials hoffe ich sehr stark, daß mir sowohl Regen als auch Gegenwind am 16.10. erspart bleiben. Wind würde (nicht nur) mich stark bremsen, mehr als ein bischen Regen werde ich mir nicht auf dem M5 CrMo Lowracer antun.

Große Motivation – auch wenn ich persönlich mit meiner Kondition noch weit von solchen Leistungen entfernt bin – gab mir übrigens die Geschichte von David, einem weiteren Teilnehmer von Hamburg-Berlin, der beim Prenzlauer Hügelmarathon die große Runde mit einem deutlichen Vorsprung vor der ersten Gruppe Rennradler beendet hat. Irgendwann möchte ich auch mal die nötige Trainingsdiszplin haben, um mir solch einen Spaß zu gönnen!

Hamburg-Berlin 2010 Streckentest

2 Gedanken zu „Streckentest: Teilstrecke Hamburg-Berlin“

  1. Tja, kann ich bestätigen:
    Tour war zwar schön (viele romantische Blicke), aber Nieselregen und Gegenwind sind manchmal doch etwas blöd – gehören aber nun einmal dazu…
    Auch das von Olli beschriebene AUF und AB (nach Neu Darchau) ist ner guten Geschwindigkeit bei Hamburg – Berlin sehr abträglich…
    Umfahrung ist hier wirklich ne gute Sache…

    Gegenwind galt ja auch als „BEMSER“ beim Hügelmarathon (hier übrigens noch nen Gruß an D. GROßARTIG!)…

    Hm, ja- an Meiner Cateye HL 500G / HL-EL530 hat das Wasser deutlich am Reflektor genagt – Wasserdichtigkeit ist bei diesem Produkt eher mies (oder schon eher frech) – kann ich hier nicht unbedingt empfehlen!
    Nach einem Batteriewechsel war das Licht zwar leidlich und hätte mir auch gereicht, aber gegen die B&M Ixion IQ (welche ich auch besitze) fällt die Cateye doch DEUTLICH ab!
    Denke, für die nächste Tour werde ich dann die B&M an das Rad schrauben…

    Aber wie gesagt, trotz „kleiner“ Nervigkeiten (Wetter) ne sehr sehr schöne Tour, welche dann doch einige praktische Optimierungsinfos lieferte!

    Bye,
    Admiral

Kommentare sind geschlossen.